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Die Bourne Intrige

Die Bourne Intrige

Titel: Die Bourne Intrige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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endlich eine Gruppe, mit der wir arbeiten können«, fuhr der Verteidigungsminister mit ungezügeltem Enthusiasmus fort, während er entsprechendes Informationsmaterial von Black River austeilte, in dem alle Treffen mit Datum und Ort aufgelistet waren, außerdem Abschriften von aufgenommenen Gesprächen zwischen Mitarbeitern von Black River und Angehörigen der regimekritischen Gruppe, deren Namen aus Sicherheitsgründen abgeändert waren. Veronica sah, dass alle Gespräche die Entschlossenheit zum Kampf und zur Annahme von Hilfe aus dem Westen unterstrichen.
    »Sie sind eindeutig prowestlich«, betonte Halliday, als bräuchten seine Zuhörer jemanden, der ihnen aus den dicht beschriebenen Seiten das Wesentliche herausfilterte. »Nicht nur das, sie bereiten sich schon auf eine bewaffnete Revolution vor und nehmen gern jede Unterstützung an, die wir ihnen geben können.«
    »Wie sind die Fähigkeiten dieser Leute einzuschätzen?«, fragte Jon Mueller. Mueller hatte den typischen starren Blick des Ex- NSA -Mannes. Er sah aus wie ein Mann, der mit der gleichen Leichtigkeit, mit der er ein Zündholz knickte, einem Menschen die Knochen brechen konnte.
    »Sehr gute Frage, Jon. Auf Seite achtunddreißig finden Sie eine detaillierte Einschätzung des Ausbildungsstandes und der Fähigkeiten dieser Leute im Umgang mit Waffen. Auf der Bewertungsskala von Black River hat die Gruppe zweimal acht von zehn Punkten erreicht.«
    »Sie scheinen großes Vertrauen in Black River zu haben, Mr. Secretary«, bemerkte Veronica Hart, die Direktorin der Central Intelligence, trocken.
    Halliday sah sie nicht einmal an; es waren ihre Leute gewesen – Soraya Moore und Tyrone Elkins –, die seinen Mann, Luther LaValle, zu Fall gebracht hatten. Er hasste sie, aber Veronica wusste, dass er zu sehr Politprofi war, um seine feindseligen Gefühle vor dem Präsidenten zu zeigen, bei dem sie hohe Wertschätzung genoss.
    Halliday nickte weise und sagte in neutralem Ton: »Ich wünschte, wir würden selbst über ähnliche Möglichkeiten verfügen, Director. Es ist ja kein Geheimnis, dass unsere eigenen Ressourcen aufgrund der anhaltenden Auseinandersetzungen in Afghanistan und im Irak an ihre Grenzen gestoßen sind, und nachdem wir es jetzt auch noch mit der Bedrohung durch den Iran zu tun haben, sehen wir uns gezwungen, auch private Kräfte zum Sammeln von Informationen anzuheuern.«
    »Sie meinen, die NSA macht das so. Die CI hat letztes Jahr Typhon eingerichtet – und zwar genau zum Zweck der Informationsbeschaffung im Nahen und Mittleren Osten«, erklärte Veronica Hart. »Jeder Typhon-Agent spricht fließend mehrere Dialekte von Arabisch und Farsi. Sagen Sie, Mr. Secretary, wie viele NSA -Agenten sind ähnlich ausgebildet?«
    Sie sah, wie sich Hallidays Wangen röteten, und beugte sich vor, um ihm noch ein bisschen mehr Anlass zu einem unkontrollierten Wutausbruch zu geben. Doch zu ihrem Pech wurde die Sitzung durch das Summen des blauen Telefons unterbrochen, das zur Rechten des Präsidenten stand. Augenblicklich senkte sich eine so angespannte Stille über den Raum, dass das Summen wie ein Presslufthammer klang. Alle wussten, das blaue Telefon brachte schlechte Nachrichten.
    Mit einem grimmigen Gesichtsausdruck drückte der Präsident den Hörer ans Ohr und lauschte der Stimme von General Leland aus dem Pentagon, der seinem Oberbefehlshaber Bericht erstattete und hinzufügte, dass er innerhalb einer Stunde einen Sonderkurier mit einem detaillierten Bericht ins Weiße Haus schicken würde.
    Der Präsident hörte mit seiner gewohnten Gelassenheit zu. Er war ein Mann, der nicht zu Panik oder übereilten Maßnahmen neigte. Schließlich deckte er die Sprechmuschel mit der Hand ab und sagte in die Runde: »Es hat sich ein Flugzeugunglück ereignet. Eine amerikanische Passagiermaschine aus Kairo wurde in der Luft durch eine Explosion zerstört.«
    »Eine Bombe?«, fragte Jaime Hernandez, der neue Geheimdienstzar. Er war schlank, sah gut aus und hatte berechnende Augen, die so dunkel waren wie sein dichtes Haar. Er sah aus wie jemand, der die Wantans in seiner Suppe zählte, um sicherzugehen, dass er nicht zu kurz kam.
    »Gibt es Überlebende?«, fragte Veronica Hart.
    »Auf beide Fragen gibt es noch keine Antwort«, sagte der Präsident. »Was wir aber wissen, ist, dass hunderteinundachtzig Menschen an Bord waren.«
    »Großer Gott.« Die DCI schüttelte den Kopf.
    Einen Moment lang herrschte betroffene Stille, während sie alle über das ungeheure

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