Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Bourne Intrige

Die Bourne Intrige

Titel: Die Bourne Intrige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
Vom Netzwerk:
sie auf dem Schreibtisch stehen hatte, und betrachtete es.
    »Wirklich Pech, was deinem Freund da passiert ist«, sagte er. »Das muss dich ziemlich mitgenommen haben, als sie ihn dort in diesem stinkenden abgelegenen Dorf erschossen haben.«
    Moira hatte nicht vor, sich von ihm provozieren zu lassen. »Nett, dich zu sehen, Noah.«
    Mit einem spöttischen Lächeln stellte er das Bild zurück. » Nett ist ein Wort, das jemand sagt, wenn er lügt, aber höflich bleiben will.«
    Ihr Gesicht behielt seinen unschuldigen Ausdruck bei, es war ihre Art, seine Giftpfeile an sich abprallen zu lassen. »Warum sollten wir nicht weiter höflich miteinander umgehen?«
    Noah starrte sie an, die Hände so fest zu Fäusten geballt, dass die Knöchel weiß hervortraten. Moira fragte sich unwillkürlich, ob er jetzt wohl gern ihren Hals in seinen Händen hätte.
    »Ich meine es verdammt ernst, Moira«, sagte er und sah ihr fest in die Augen. Noah konnte schon etwas Bedrohliches ausstrahlen, wenn er wirklich wollte. »Es gibt für dich kein Zurück, aber wenn du in diese Richtung weitergehst …« Er schüttelte warnend den Kopf.
    Moira zuckte die Achseln. »Kein Problem. Ihr habt sowieso keine Leute mehr übrig, die meinen ethischen Voraussetzungen entsprechen.«
    Sie erreichte mit ihrer Antwort immerhin, dass er sich ein wenig entspannte. »Warum tust du das?«, fragte er, nun nicht mehr in drohendem Ton.
    »Warum fragst du mich das, wenn du die Antwort sowieso schon kennst?«
    Er sah sie schweigend an, bis sie fortfuhr: »Es muss eine brauchbare Alternative zu Black River geben, eine Firma, deren Mitarbeiter sich nicht ständig am Rande der Legalität bewegen und meistens sogar darüber hinaus.«
    »Das ist ein schmutziges Geschäft. Das musst du doch am besten wissen.«
    »Natürlich weiß ich das. Darum habe ich ja diese Firma aufgemacht.« Sie stand auf und ging um ihren Schreibtisch herum. »Heute schaut alles auf den Iran. Ich werde nicht tatenlos zusehen, wie dort das Gleiche passiert wie in Afghanistan und im Irak.«
    Noah drehte sich abrupt um und ging zur Tür. Die Hand auf dem Türgriff, sah er sie noch einmal kalt und eindringlich an, ein alter Trick von ihm. »Du weißt, dass du dir die Hände genauso schmutzig machen musst, wenn du mitmischen willst. Sei keine Heuchlerin, Moira. Du willst aus demselben Grund im Dreck wühlen wie wir auch – weil sich damit ein Haufen Geld machen lässt.« Seine Augen funkelten düster. »An einem neuen Kriegsschauplatz sind viele Milliarden Dollar zu holen.«

Zwei
    Bourne liegt wieder im Dreck in Tenganan. »Sag ihnen …« , flüstert er Moira ins Ohr.
    Sie kniet im Staub und dem Blut aus seiner Wunde, den Kopf zu ihm hinuntergebeugt. Sie hört ihm mit einem Ohr zu, während sie ihr Handy an das andere Ohr drückt. »Bleib ruhig liegen, Jason, ich rufe Hilfe .«
    »Sag ihnen, ich bin to t « , flüstert Bourne, bevor er das Bewusstsein verliert …
    Jason Bourne erwachte schweißgebadet aus seinem immer wiederkehrenden Traum. Die warme tropische Nacht war verschleiert von dem Moskitonetz, das über ihm aufgespannt war. Irgendwo oben in den Bergen regnete es. Er hörte den Donner wie Hufgetrappel und spürte den leichten feuchten Wind auf seiner Brust, wo die Schusswunde nach und nach verheilte.
    Drei Monate war es her, dass ihn die Kugel getroffen hatte, und seit drei Monaten führte Moira alles genau so aus, wie er es wollte. Jetzt glaubten alle, die ihn kannten, dass er tot war. Nur drei Menschen außer ihm kannten die Wahrheit: Moira, Benjamin Firth, der australische Chirurg in Manggis, zu dem Moira ihn gebracht hatte, und Frederick Willard, der letzte noch lebende Angehörige von Treadstone, der Bourne verraten hatte, dass auch Arkadin das Treadstone-Programm absolviert hatte. Nachdem Willard auf Bournes Geheiß von Moira kontaktiert worden war, begann er – sobald es Dr. Firth erlaubte – mit Bourne zu arbeiten, damit er wieder in Form kam.
    »Du hast verdammtes Glück, dass du noch lebst, Kumpel«, sagte Firth, als Bourne nach der ersten von zwei Operationen das Bewusstsein wiedererlangte. Moira war bei ihm, nachdem sie in aller Öffentlichkeit die entsprechenden Vorkehrungen getroffen hatte, dass Bournes »Leiche« in die Staaten überstellt wurde. »Wenn dein Herz nicht eine etwas ungewöhnliche Form hätte, dann hätte dich die Kugel wahrscheinlich auf der Stelle umgebracht. Der Kerl, der auf dich geschossen hat, muss ein Profi sein.«
    Dann drückte er Bournes Unterarm und

Weitere Kostenlose Bücher