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Die Bourne Intrige

Die Bourne Intrige

Titel: Die Bourne Intrige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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nichts, es ist trotzdem ein guter Tag zum Sterben.« Er legte seinen Daumen auf Khourys Kehlkopf und drückte zu, bis etwas Lebenswichtiges brach.
    »Ein guter Tag für uns.«

Vier
    Als Soraya Moore in das Büro der CI-Direktorin trat, stand Veronica Hart hinter ihrem Schreibtisch auf und forderte sie mit einer Geste auf, sich zu ihr auf ein Sofa zu setzen. In dem Jahr, seit Veronica das Amt der DCI angetreten hatte, waren die beiden Frauen gute Freundinnen und Verbündete geworden. Die Umstände hatten sie gezwungen, einander zu vertrauen, und das von dem Moment an, als Veronica die Nachfolge des Alten antrat, der eines gewaltsamen Todes gestorben war. Die beiden hatten sich gegen Verteidigungsminister Halliday verbündet, während Willard den Kampfhund des Ministers, Luther LaValle, zu Fall brachte und Halliday damit die größte Schmach seiner politischen Laufbahn zufügte. Es war ihnen bewusst, dass sie sich damit einen Todfeind geschaffen hatten. Jemand, der sie beide in anderer Weise beschäftigte, war Jason Bourne, mit dem Soraya zweimal zusammengearbeitet hatte und den Veronica Hart heute besser verstand als jeder andere in der CI, mit Ausnahme von Soraya Moore.
    »Also, wie geht es dir?«, fragte Veronica, als sie sich gesetzt hatten.
    »Es sind jetzt drei Monate vergangen, aber irgendwie kann ich immer noch nicht begreifen, dass Jason tot sein soll.« Soraya war eine starke und schöne Frau, ihre blauen Augen bildeten einen auffallenden Kontrast zu ihrer zimtfarbenen Haut und ihrem langen schwarzen Haar. Als einstige Stationschefin der CI hatte man ihr ziemlich überraschend die Leitung von Typhon übertragen, jener CI-Sonderabteilung zur Terrorbekämpfung, an deren Aufbau sie mitgearbeitet hatte, bis ihr Mentor Martin Lindros im vergangenen Jahr starb. Seit damals kämpfte sie mit all den politischen Fallstricken, die man in einer leitenden Position im Geheimdienstwesen zu bewältigen hatte. Vor allem ihr Kampf mit Luther LaValle hatte sie jedoch einige wichtige Dinge gelehrt.
    »Wenn ich ganz ehrlich bin, kommt es mir oft so vor, als würde ich ihn irgendwo neben mir sehen. Wenn ich dann genauer hinschaue, ist es immer jemand anders.«
    »Natürlich ist es jemand anders«, meinte Veronica mitfühlend.
    »Du hast ihn nicht so gut gekannt wie ich«, erwiderte Soraya traurig. »Er hat den Tod so oft überlistet, dass ich überhaupt nicht glauben kann, dass es ihm diesmal nicht gelungen sein sollte.«
    Sie ließ den Kopf sinken, und Veronica drückte ihr kurz die Hand.
    An dem Abend, als die Nachricht von Bournes Tod kam, lud sie Soraya zum Essen ein und bestand hinterher darauf, dass sie mit zu ihr nach Hause kam. Es war ein schwieriger Abend, nicht zuletzt auch deshalb, weil Soraya Muslimin war; sie konnten nicht einfach eine Zechtour unternehmen, um die Nachricht zu verarbeiten. Veronica hätte gern den einen oder anderen Drink zu sich genommen, doch sie verzichtete, obwohl Soraya ihr versicherte, dass sie keine Rücksicht nehmen müsse. An diesem Abend war eine unausgesprochene Verbundenheit zwischen ihnen gewachsen, die durch nichts mehr zu trennen war.
    Soraya blickte auf und sah Veronica mit einem matten Lächeln an. »Aber du hast mich sicher nicht gerufen, um mir die Hand zu halten.«
    »Nein, das nicht.« Veronica erzählte Soraya von dem Flugzeugunglück in Ägypten. »Jaime Hernandez und Jon Mueller stellen gerade ein gemeinsames Team aus NSA - und DHS-Leuten zusammen, das nach Kairo fliegen wird.«
    »Na dann, viel Glück«, bemerkte Soraya sarkastisch. »Wer wird in dem Team die Zusammenarbeit mit den Ägyptern managen, wer wird mit ihnen in ihrer Sprache sprechen, und wer ist in der Lage, aus ihren Antworten herauszulesen, was sie denken?«
    »Gut, dass du fragst – das wirst du machen.« Als Veronica Sorayas erstaunten Blick sah, fügte sie hinzu: »Ich habe genauso reagiert wie du jetzt, als der Vorschlag für das Team kam.«
    »Halliday wird sich bestimmt ziemlich dagegen gewehrt haben.«
    »Er ist mit den üblichen Einwänden gekommen, sogar eine miese Bemerkung über deine Herkunft war dabei.«
    »Der Mann hasst uns wirklich«, meinte Soraya. »Er macht nicht einmal einen Unterschied zwischen arabisch und muslimisch, schon gar nicht zwischen sunnitisch und schiitisch.«
    »Egal«, sagte Veronica. »Ich habe jedenfalls dem Präsidenten meine Gründe erklärt, und er hat zugestimmt.«
    Die DCI reichte ihr das Informationsmaterial, das sie gerade gelesen hatten, als die Nachricht von dem

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