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Die Bourne Intrige

Die Bourne Intrige

Titel: Die Bourne Intrige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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dann befahl, dass sie sich waschen solle.
    Sie wurde zu einer Dusche geführt, wo sie jeden Zentimeter ihres Körpers mit einem eingeseiften Waschlappen abrieb. Als sie aus der Dusche kam, warteten frische Kleider auf sie. Sie nahm an, dass ihre eigenen Kleider eingehend von einem Spurensicherungsteam des Mukhabarat untersucht wurden, um die Informationen zu finden, die sie mit sich trug.
    Die Kleider passten perfekt. Zu ihrer Überraschung wurde sie aus dem Gebäude hinausgeführt. Es war Abend. Jetzt erst wurde ihr bewusst, dass sie jedes Zeitgefühl verloren hatte. In der brütenden Hitze der Stadt wartete ein Auto am Straßenrand auf sie, dessen Lichter Wächter in Zivil beleuchteten, die sie aufmerksam beobachteten. Als sie einstieg, erlebte sie die nächste Überraschung: Amun Chalthoum saß am Lenkrad. Er war allein.
    Er fuhr in einem Höllentempo durch die Straßen, aus der Stadt hinaus und nach Westen in die Wüste. Er sagte nichts, aber hin und wieder, wenn der Verkehr es zuließ, musterte er sie mit seinem eindringlichen Habichtsblick. Sie war völlig ausgehungert, aber fest entschlossen, es nicht zu zeigen.
    Er brachte sie zum Wadi Al-Rayan. Er hielt an und forderte sie auf auszusteigen. Sie standen einander im blauen Mondlicht gegenüber. Der Wadi Al-Rayan war so verlassen, dass man das Gefühl haben konnte, sie beide wären die letzten Menschen auf der Welt.
    »Was immer Sie suchen«, sagte sie, »ich habe es nicht.«
    »Doch, Sie haben es.«
    »Es ist schon übergeben.«
    »Meine Quellen sagen mir etwas anderes.«
    »Sie zahlen Ihren Quellen nicht genug. Außerdem haben Sie meine Kleider und alles andere durchsucht.«
    Er lachte nicht – nicht jetzt und auch sonst kein einziges Mal in der Zeit, die sie mit ihm zusammen war. »Es ist in Ihrem Kopf. Geben Sie es mir.« Als sie nicht antwortete, fügte er hinzu: »Wir bleiben hier draußen, bis Sie mir die Information geben.«
    Sie registrierte seine Drohung und wusste, was er damit bezweckte. In seinen Augen war sie eine ägyptische Frau. Als solche musste sie gelernt haben, dass sie den Männern zu gehorchen hatte. Warum sollte sie anders sein als die anderen Frauen, die er kannte? Weil sie halb Amerikanerin war? Er verachtete die Amerikaner. Instinktiv erkannte sie den Vorteil, den sie durch seinen Irrtum gewann. Sie bot ihm die Stirn; sie blieb bei ihrer Geschichte und zeigte ihm, dass sie sich nicht einschüchtern ließ.
    Schließlich gab er es auf und brachte sie nach Kairo zurück, zum Flughafen. Am Gate gab er ihr den Reisepass zurück, wie es ein Gentleman getan hätte. Es war eine förmliche und doch irgendwie berührende Geste. Sie drehte sich um, überzeugt, dass sie ihn nie wiedersehen würde.
    Die DCI nickte. »Wenn du seine Schwäche für dich zu deinem Vorteil nützen kannst, dann tu’s. Ich habe nämlich das ungute Gefühl, dass Halliday eine neue Militärinitiative vorschlagen wird. Er wird sagen, dass der Zeitpunkt günstig ist, weil er im Iran selbst einen bewaffneten Aufstand erwartet.«
    Leonid Arkadin saß in einem Café in Campione d’Italia, einer kleinen italienischen Stadt außerhalb Italiens, im Schweizer Kanton Tessin. Der idyllische Ort lag an einem ultramarinblauen klaren Bergsee, auf dem sich Wasserfahrzeuge in allen Größen tummelten, vom Ruderboot bis zur millionenteuren Jacht, komplett mit Hubschrauberlandeplatz, Helikopter und, auf der größten Jacht, auch einigen auffälligen weiblichen Passagieren.
    Amüsiert beobachtete Arkadin zwei langbeinige Models mit der perfekt getönten Haut der Reichen und Privilegierten. Während er eine kleine Tasse Espresso schlürfte, die in seiner großen Hand kaum zu sehen war, setzten sich die beiden Models neben einen kahlköpfigen Mann mit einem außergewöhnlich behaarten Körper, der auf den meerblauen Kissen am Achterdeck der Jacht lag.
    Er verlor das Interesse, weil solche Vergnügungen für ihn etwas Banales und Kurzlebiges waren, in dem er keinen Sinn erkennen konnte. Er hatte sich nie wirklich von den Schrecken seiner Vergangenheit in Nischni Tagil lösen können, was das alte Sprichwort bestätigte: Man kann einen Menschen aus der Hölle herausholen, aber die Hölle bekommt man nicht aus dem Menschen heraus. Er hatte immer noch den beißenden Geschmack der vergifteten Luft von Nischni Tagil im Mund, als einige Augenblicke später ein Mann mit einer Hautfarbe wie sein Espresso zu ihm trat. Arkadin blickte mit einer nahezu gleichgültigen Miene auf, als sich der Mann auf

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