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Die Bourne Intrige

Die Bourne Intrige

Titel: Die Bourne Intrige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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tut«, betonte er in seiner Pose der moralischen Entrüstung. »Wie können Sie es wagen, mich auf so unglaubliche Weise zu beschuldigen …«
    Reiniger machte eine kleine Geste mit der Hand, und der Mann zu seiner Rechten trat einen Schritt nach links, und der sechzehnjährige Hilfskellner aus dem See-Café kam zum Vorschein. Der Junge vermied es, in Khourys finstere Augen zu blicken, er sah auf seine Turnschuhe hinunter. Zwischen den großen breitschultrigen Amerikanern in ihren dunklen Anzügen wirkte er jünger, als er war, und so schmal und zerbrechlich wie Porzellan.
    »Ich würde Ihnen den jungen Mann ja vorstellen«, sagte einer der Amerikaner kichernd, »aber das ist, glaube ich, nicht nötig.«
    Khourys Gehirn brannte wie Feuer. Wie hatte dieser Wahnsinn passieren können? Wenn er von Allah auserwählt war, wie konnte es dann dazu kommen, dass sein dunkles Geheimnis, das er von seinem einstigen Lehrer gelernt hatte, herauskam? Er dachte gar nicht daran, wer ihn verraten haben mochte – alles, was er wusste, war, dass er es nicht ertragen konnte, mit dieser Schande zu leben, die ihm das Ansehen und die Macht wegnehmen würde, für die er jahrzehntelang gearbeitet hatte.
    »Das ist das Ende für Sie, Khoury«, bemerkte der andere Amerikaner.
    Er blickte von einem zum anderen – sie sahen alle gleich für ihn aus. Sie hatten den bösen Blick von zügellosen Ungläubigen. Er hätte sie am liebsten beide getötet.
    »Das Ende Ihrer Rolle in der Öffentlichkeit«, fuhr der Amerikaner mit seiner unerbittlichen Roboterstimme fort. »Aber was noch wichtiger ist – das Ende Ihres Einflusses. Ihre extremistische Haltung ist als Lüge entlarvt, als eine gottverdammte heuchlerische …«
    Khoury knurrte drohend, als er sich auf den Jungen stürzte. Er sah, wie der Amerikaner, der neben dem Jungen stand, eine Elektroschockpistole zog, doch er konnte sich nicht mehr beherrschen. Die beiden Widerhaken bohrten sich in seine Brust und seinen Oberschenkel, und der Schmerz schleuderte ihn zurück. Seine Knie gaben unter ihm nach, und er stürzte zu Boden, um ihn herum plötzlich nichts als Stille, als wäre er schon in eine andere Welt eingetreten. Und es blieb still, als sich die Gestalten um ihn herum in Bewegung setzten und als er einige Minuten später auf eine Rollbahre gelegt und im Aufzug nach unten gebracht und durch die Eingangshalle gefahren wurde, vorbei an schemenhaften Gesichtern, die ihn stumm anstarrten. Und genauso still war es draußen auf der Straße, obwohl der Verkehr vorbeizog, obwohl Rettungssanitäter und die Amerikaner mit den dunklen Anzügen neben der Rollbahre herliefen und obwohl ihr Mund auf und zu ging, vielleicht um gaffende Passanten aufzufordern, zur Seite zu treten. Stille. Nichts als Stille.
    Und dann wurde er wie von Allahs Hand hochgehoben und in den Krankenwagen geschoben. Zwei Sanitäter stiegen ein und noch ein dritter Mann, und während die Hecktür zuging, fuhr der Krankenwagen schon los. Wahrscheinlich heulte die Sirene, doch Khoury hörte es nicht. Und genauso wenig spürte er seinen Körper, der wie mit Bleigewichten auf die Bahre gedrückt wurde. Alles, was er spürte, waren das Feuer in seiner Brust, sein pochendes Herz und das unregelmäßige Pulsieren des Blutes in seinem Körper.
    Er hoffte, dass der dritte Mann nicht einer der Amerikaner war, denn die fürchtete er. Mit dem Deutschen würde er schon fertigwerden, sobald er wieder sprechen konnte. Er hatte viele Freunde in der Bundespolizei, und wenn es ihm gelang, sich die Amerikaner zumindest eine Stunde vom Leib zu halten, würde ihm nichts passieren, davon war er überzeugt.
    Mit großer Erleichterung sah er schließlich, dass der dritte Mann Reiniger war. Er spürte ein Kribbeln in den Gliedern und stellte fest, dass er seine Finger und Zehen bewegen konnte. Er wollte gerade seine Stimmbänder ausprobieren, als sich Reiniger über ihn beugte und mit einer schwungvollen Bewegung, wie ein Zauberkünstler auf der Bühne, seine falsche Nase und Wangenpartie aus Weichplastik herunterzog und die gelben Zähne herausnahm, die er über den eigenen getragen hatte. Augenblicklich überkam ihn eine böse Vorahnung, als könnte er den Hauch des Todes spüren.
    »Hallo, Khoury«, sagte Reiniger langsam.
    Khoury versuchte zu sprechen, doch er biss sich auf die Zunge.
    Reiniger lächelte und klopfte ihm auf die Schulter. »Wie geht es dir? Nicht gut, wie ich sehe.« Er zuckte die Achseln, und sein Lächeln wurde noch breiter. »Macht

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