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Die Bourne Intrige

Die Bourne Intrige

Titel: Die Bourne Intrige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Kencur-Tee unterstützt wurde, den Suparwita ihm zu trinken gegeben hatte, kurz bevor er angeschossen wurde. Er wusste, dass er noch einmal mit dem Heiler sprechen musste, wenn er herausfinden wollte, was ihm hier widerfahren war. Bourne stand auf. »Ich mache einen Spaziergang.«
    »Ich rate wie immer ab«, warnte Willard. »Denk an deine Sicherheit.«
    Bourne schnallte sich einen leichten Rucksack mit zwei Wasserflaschen um. »Ich brauche Bewegung.«
    »Du kannst auch hier drinnen trainieren«, erwiderte Willard.
    »Aber meine Ausdauer kann ich nur verbessern, wenn ich diese Berge hinaufwandere.«
    Diese Diskussion führten sie jeden Tag, seit Bourne sich fit genug fühlte, um längere Wanderungen zu unternehmen, und es war so ziemlich der einzige Ratschlag von Willard, den er ignorierte.
    Er marschierte zügig durch die steilen bewaldeten Hügel und Reisfelder im Osten von Bali. Es war nicht nur so, dass er sich in den Mauern, die Firths Praxis umgaben, eingesperrt fühlte und dass er es für notwendig hielt, seine körperliche Leistungsfähigkeit wiederzugewinnen, wenngleich beides für sich schon Grund genug für seine täglichen Wanderungen gewesen wäre. Nein, es zog ihn immer wieder zurück in die Landschaft, wo die quälende Flamme der Vergangenheit flackerte, dieses Gefühl, dass ihm hier einmal etwas Wichtiges widerfahren war, etwas, an das er sich unbedingt erinnern musste.
    Auf diesen Wanderungen über die steilen Hügel, hinunter zu reißenden Flüssen, vorbei an animistischen Schreinen für Tiger- oder Drachengeister, über wackelige Bambusbrücken hinweg, durch weite Reisfelder und Kokosnussplantagen, versuchte er das Gesicht der dunklen Gestalt zurückzurufen, die er in seinen Träumen gesehen hatte. Doch es wollte ihm nicht gelingen.
    Als er sich fit genug fühlte, machte er sich auf die Suche nach Suparwita, doch der Heiler war nirgends zu finden. In seinem Haus wohnte jetzt eine Frau, die so alt aussah wie die Bäume ringsum. Sie hatte ein breites Gesicht, eine flache Nase und keine Zähne. Vielleicht war sie auch taub, denn sie sah Bourne nur gleichgültig an, als er sie zuerst auf Balinesisch, dann auf Indonesisch fragte, wo Suparwita sei.
    An einem Vormittag, als es schon heiß zu werden begann, blieb er über der höchsten Terrasse eines Reisfeldes stehen, überquerte den Bewässerungskanal und setzte sich in den kühlen Schatten eines Warung , eines kleinen familienbetriebenen Restaurants, wo man einfache Speisen und Getränke bekam. Er schlürfte mit dem Strohhalm grünes Kokosnusswasser und spielte mit dem jüngsten der drei Kinder, während das älteste Kind, ein Mädchen von höchstens zwölf Jahren, dünn geschnittene Palmwedel zu einem Korb flocht und ihn dabei mit ihren dunklen ernsten Augen beobachtete. Der Junge von ungefähr zwei Monaten lag auf dem Tisch, an dem Bourne saß. Der Kleine gluckste vergnügt, während er Bournes Finger mit seinen kleinen braunen Fäustchen erkundete. Nach einer Weile nahm ihn seine Mutter in die Arme, um ihn zu stillen. Die Balinesen achten sehr darauf, dass ihre Kinder in den ersten drei Lebensmonaten nicht den Boden berühren, was bedeutet, dass sie die meiste Zeit getragen werden. Vielleicht sind sie deshalb so fröhlich, dachte er.
    Die Frau brachte ihm einen Teller mit klebrigem Reis, der in ein Bananenblatt gewickelt war, und er bedankte sich. Während er aß, plauderte er mit dem Familienvater, einem drahtigen kleinen Mann mit breiten Zähnen und einem fröhlichen Lächeln.
    » Bapak , Sie kommen jeden Morgen hier vorbei«, sagte der Mann. Bapak bedeutete »Vater«. Es war die auf Bali übliche Art, jemanden anzusprechen, gleichzeitig förmlich und persönlich, auch das ein Ausdruck des Dualismus allen Seins. »Wir sehen Sie, wenn Sie auf die Hügel klettern. Manchmal müssen Sie stehen bleiben, um Luft zu holen. Einmal hat meine Tochter gesehen, wie Sie sich übergeben haben. Wenn Sie krank sind, können wir Ihnen helfen.«
    Bourne lächelte. »Danke, aber ich bin nicht krank. Nur ein bisschen außer Form.«
    Falls ihm der Mann nicht glaubte, so ließ er es sich jedenfalls nicht anmerken. Seine grobknochigen Hände lagen auf dem Tisch wie Granitblöcke. Als seine Tochter mit ihrem Korb fertig war, sah sie Bourne an, während ihre flinken Finger wie von allein an einem neuen Korb zu arbeiten begannen. Ihre Mutter kam an den Tisch und setzte ihren kleinen Jungen in Bournes Schoß. Bourne spürte sein Gewicht und seinen Herzschlag an seiner Brust

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