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Die Bourne Intrige

Die Bourne Intrige

Titel: Die Bourne Intrige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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entgegen.
    »Kencur« , sagte sie. »Kencur heute sehr gut.«
    Die Kencur-Wurzeln sahen wie Ingwer aus, nur kleiner. Abgestoßen von den Wurzeln und der hässlichen Verkäuferin, winkte Arkadin ab und ging schnell weiter.
    Er wollte zu einem der Stände mit den Schweinen. Auf halbem Weg wurde er aufgehalten, als ihm jemand mit Nachdruck auf den Arm klopfte. Es fühlte sich an wie das trockene Kratzen von Hühnerkrallen. Als er sich umdrehte, sah er eine junge Frau mit einem Baby in den Armen. Mit flehenden Augen sah sie ihn an, während ihre braunen Finger weiter auf seinen Arm klopften, als wäre das das Einzige, was sie konnten. Arkadin ignorierte sie und arbeitete sich weiter durch die Menge. Er wusste, wenn er ihr etwas gab, dann würden sich sofort viele andere auf ihn stürzen.
    Der Schweinehändler war ein untersetzter Mann mit funkelnden schwarzen Augen, der stark hinkte. Als Arkadin den vereinbarten Satz auf Indonesisch sagte, führte ihn der Mann zwischen den festgebundenen Schweinen hindurch. Die Tiere zitterten am ganzen Leib, und ihre verängstigten Augen blickten starr geradeaus. Im Halbdunkel ganz hinten unter dem Zeltdach lagen ausgenommene und gehäutete Schweine fertig für den Bratspieß. Aus der Bauchhöhle eines Tieres zog der Mann eine Remington 700P , die er Arkadin andrehen wollte, bis dieser so oft Nein sagte, dass der Mann die nächste Waffe hervorholte – ein Parker Hale M85 Scharfschützengewehr, genau das, was Arkadin brauchte. Mit dieser Waffe konnte man auf eine Entfernung von bis zu achtzig Metern sein Ziel mit einer Kugel sicher ausschalten. Der Händler gab ein Schmidt & Bender-Zielfernrohr dazu. Der Preis für beides war ein bisschen hoch angesetzt, und nach einigem Feilschen gelang es Arkadin, die Summe in einem einigermaßen vernünftigen Rahmen zu halten, doch so nah an seinem Ziel wollte er nicht kleinlich sein. Außerdem bekam er hier erstklassige Ware für sein Geld. Der Schweinehändler gab ihm noch eine Schachtel M11 8 Vollmantelmunition Kaliber .30 dazu. Arkadin zahlte, und der Händler nahm das Gewehr auseinander und verstaute es in einem Hartschalenkoffer.
    Auf dem Weg hinaus kaufte Arkadin sich ein paar Milchbananen und aß sie im Taxi, das sich quälend langsam durch die Straßen von Denpasar arbeitete. Als sie die Stadt hinter sich hatten, drückte der Fahrer richtig aufs Tempo. Der Verkehr war relativ schwach, so dass es nicht schwer war, die Lastwagen zu überholen.
    In Gianyar sah Arkadin zu seiner Linken einen Markt, und er forderte den Fahrer auf anzuhalten. Trotz der Bananen – oder vielleicht gerade deswegen – verlangte sein Magen nach richtigem Essen. Auf dem Markt kaufte er sich einen Teller Babi Guling – gebratenes Spanferkel mit Lawar, einer Beilage aus Gemüse, Hackfleisch, Kokosnuss und Gewürzen. Er genoss die Sauce aus ungekochtem Blut und schlang gierig einen Bissen nach dem anderen von dem saftigen Schweinefleisch hinunter.
    Es war so laut hier auf dem Markt, dass er zwischendurch immer wieder auf sein Handy sah. Je länger er wartete, umso größer wurde seine Anspannung, doch er musste geduldig sein, denn sein Mann würde einige Tage brauchen, bis er genau wusste, wo sich Bourne aufhielt und was er tat. Dennoch war er ungewohnt unruhig. Er erklärte es sich damit, dass er Bourne so nahe war, aber das beunruhigte ihn nur noch mehr. Bourne hatte etwas an sich, was ihm innerlich zu schaffen machte, so als würde es ihn an einer Stelle jucken, an der er sich nicht kratzen konnte.
    Um sich zu beruhigen, richtete er seine Gedanken auf die jüngsten Ereignisse, die ihn hierhergeführt hatten. Vor zwei Wochen hatte ihn Bourne auf einem LNG -Tanker über Bord geworfen. Im Fallen hatte er sich auf den Aufprall vorbereitet, indem er seinen Körper zu einem Speer machte, damit er sich nicht das Genick oder die Wirbelsäule brach. Er tauchte mit den Füßen voran ins Wasser ein und sank so tief hinunter, dass die Welt um ihn herum dunkel und er von einer furchtbaren Kälte umfangen wurde, die ihm bis in die Knochen kroch, bevor er beginnen konnte, sich nach oben zu arbeiten.
    Als er an die Oberfläche kam, war der Tanker weit weg und näherte sich bereits dem Hafen von Long Beach. Er drehte sich im Wasser herum, so wie ein U-Boot-Kapitän sein Periskop gedreht hätte, um sich einen Überblick über die Umgebung zu verschaffen. Nicht allzu weit entfernt sah er einen Fischtrawler, auf den er aber nicht wollte, wenn es nicht unbedingt notwendig war. Der

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