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Die Bourne Intrige

Die Bourne Intrige

Titel: Die Bourne Intrige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Bar in Position, zündete sich eine von seinen starken türkischen Zigaretten an, zog den Rauch tief ein und blies ihn in einer grauen Wolke wieder aus, die so dicht war wie die Wolken am Himmel. Betrunkenes Gelächter drang zu ihm heraus, dazu das Bersten von Glas und ein dumpfes Krachen, das ihm verriet, dass da drinnen die Fäuste flogen. Im nächsten Augenblick taumelte ein Hüne von einem Mann, aus der Nase und mehreren Schnittwunden im Gesicht blutend, auf den Bürgersteig heraus.
    Als er sich vorbeugte und keuchend und würgend die Hände auf die Knie stützte, trat Tarkanian seine Zigarette aus, ging zu dem Mann und verpasste ihm einen kräftigen Handkantenschlag in den Nacken. Der Betrunkene fiel vornüber und krachte mit der Stirn auf den Asphalt.
    Tarkanian fasste ihn unter den Armen und zog ihn in die dunkle Gasse. Es war durchaus möglich, dass ihn ein Passant beobachtet hatte, doch keiner zeigte auch nur das geringste Interesse. Alle eilten weiter, um sich um ihre eigenen Angelegenheiten zu kümmern, ohne auch nur einen Blick in seine Richtung zu werfen. Das Leben in Nischni Tagil hatte sie gelehrt, alles zu ignorieren, was sie nicht selbst betraf. Anders konnte man in dieser Stadt nicht überleben.
    In der Dunkelheit der stinkenden Gasse sah Tarkanian auf seine Uhr. Es kam nicht infrage, jetzt mit Oserow Kontakt aufzunehmen; er musste einfach hoffen, dass er seinen Teil des Plans ausgeführt hatte.
    Fünfzehn Minuten später ging er in eine Bäckerei und kaufte die größte Schichttorte, die es gab. Zurück in der Gasse, warf er die Torte weg, hob den abgetrennten Kopf des Mannes an den blutverschmierten Haaren auf und legte ihn vorsichtig in die Tortenschachtel. Die glasigen Augen starrten ihn ausdruckslos an, bis er den Deckel auf die Schachtel setzte.
    Am anderen Ende der Stadt wurde er in Lew Antonins Büro gelassen, wo der Bandenchef immer noch von sieben schwer bewaffneten Schlägern bewacht wurde.
    »Lew Antonin, ich habe Ihnen ein Geschenk mitgebracht, wie versprochen«, sagte er und stellte die Schachtel auf Antonins Schreibtisch. Auf dem Weg zum Tisch hatte sich die Schachtel auf einmal überraschend schwer angefühlt.
    Antonin sah von ihm zur Schachtel und zeigte wenig Begeisterung. Er gab einem seiner Leibwächter ein Zeichen und ließ ihn den Deckel abnehmen. Dann stand er auf und sah hinein.
    »Wer zum Teufel ist das?«, fragte er.
    »Der Killer.«
    »Wie heißt er?«
    »Michail Gorbatschow«, antwortete Tarkanian spöttisch, »woher zum Teufel soll ich das wissen?«
    Antonin sah ihn mit einem höhnischen Grinsen an. »Wenn Sie seinen Namen nicht kennen – wie soll ich dann wissen, ob er’s ist?«
    »Ich habe ihn auf frischer Tat ertappt«, sagte Tarkanian. »Er ist in Ihr Haus eingedrungen, er wollte gerade Ihre Frau und Ihre Kinder ermorden.«
    Antonins Gesicht verdunkelte sich, er schnappte sich das Telefon und wählte eine Nummer. Sein Gesicht entspannte sich etwas, als er die Stimme seiner Frau hörte.
    »Ist alles in Ordnung? Euch ist nichts passiert?« Er runzelte die Stirn. »Was heißt das? Was …? Wer zum Teufel sind Sie? Wo ist meine Frau?« Mit düsterer Miene sah er Tarkanian an. »Was zum Henker geht hier vor?«
    »Ihrer Familie geht es gut«, antwortete Tarkanian mit ruhiger Stimme. »Und das wird auch so bleiben, solange Sie mich nicht daran hindern, Arkadin mitzunehmen. Wenn Sie mir irgendwie in die Quere kommen …«
    »Ich werde das Haus umstellen, meine Männer werden hineingehen und …«
    »Dann werden Ihre drei Kinder und Ihre Frau sterben.«
    Antonin zog eine Stechkin-Pistole und richtete sie auf Tarkanian. »Sie sind so gut wie tot, und ich verspreche Ihnen, es wird kein schneller Tod.«
    »In diesem Fall werden Ihre Kinder und Ihre Frau sterben«, erwiderte Tarkanian scharf. »Was immer Sie mit mir machen – es wird auch ihnen passieren.«
    Antonin sah Tarkanian wütend an, dann ließ er die Pistole sinken und legte sie neben die Tortenschachtel. Er sah aus, als würde er sich gleich die Haare ausreißen vor Frust.
    »Der Trick mit diesen Neandertalern ist«, sagte Tarkanian später zu Arkadin, »dass man sie zu den verschiedenen Möglichkeiten hinführen muss, die sie haben, damit sie erkennen, wie aussichtslos ihre Lage ist.«
    »Hören Sie, Lew Antonin«, sagte er, »ich habe Ihnen das gebracht, was Sie haben wollten. Aber wenn Sie unsere Abmachung vergessen, dann wird in Ihrer schönen Stadt noch mehr Blut fließen.«
    Dann ging Tarkanian hinaus und

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