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Die Braut aus den Highlands

Die Braut aus den Highlands

Titel: Die Braut aus den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNSAY SANDS
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vor einer Weile das Gemach verlassen hatte, war dieses immerzu voller Menschen gewesen. Kaum war der Laird verschwunden, um mit seiner Gemahlin zu sprechen, da war auch schon Merry zur Stelle gewesen, dicht gefolgt von Gerhard und Godfrey, Evelinde und ihrer Magd Mildrede sowie Merrys Magd Una und einer Dame, die ihm als Cullens Tante Biddy vorgestellt wurde.
    Zunächst war alles gut gewesen. Die Frauen hatten den Großteil des Gesprächs geführt, und er hatte es sogar genossen zu lauschen, wie Gemahlin und Schwester ungezwungen miteinander plauderten und scherzten und sich näherkamen. Gerhard und Godfrey hörten ebenfalls nur zu, während Evelinde Alex berichtete, was sich in den drei Jahren, in denen er im Heiligen Land gewesen war, zugetragen hatte und wie ihr Leben hier auf Donnachaidh aussah. Sie war so offenkundig glücklich, dass ihm das Herz aufging. Zudem fiel ihm auf, wie verbunden sie dieser Tante Biddy zu sein schien, obwohl ihn das nicht verwunderte. Der Charme der älteren Dame und das schelmische Funkeln in ihren Augen, als sie Geschichten über Cullens Kindheit auf Donnachaidh zum Besten gab, nahmen auch ihn selbst für sie ein.
    Die größte Freude bereitete ihm jedoch Merry, als sie auftaute und einige Anekdoten aus ihrer eigenen Kindheit erzählte. Es half ihm, sie besser kennenzulernen, und je mehr er über sie erfuhr, desto größer wurde seine Zuneigung.
    Als es Zeit für das Nachtmahl wurde, versuchte er erneut aufzustehen, nur um von Merry sofort wieder in die Kissen gedrückt zu werden. Sie bestand darauf, ihm das Essen ans Bett zu bringen. Als sie hinzufügte, dass sie das Mahl hier oben gemeinsam mit ihm zu sich nehmen werde, schlug Evelinde vor, dass sie doch alle hier bei ihm essen könnten. Ehe Alex sich versah, war auch Cullen erschienen, und Scharen von Mägden trugen Platten herein, die sich unter den Speisen bogen. Während des Essens plätscherte die Unterhaltung angenehm dahin, bis, ja bis … Bis Merry ihn vor wenigen Augenblicken bei einem Gähnen ertappt und vorgeschlagen hatte, dass es wohl an der Zeit für alle sei zu gehen und ihm Ruhe zu gönnen.
    Nach einem kurzen Schweigen hatte Gerhard angemerkt, dass es vielleicht besser sei, wenn er sich neben der Tür ein Lager herrichte und bleibe, um dafür zu sorgen, dass Alex sicher sei. Dabei war sein Blick fest auf Merry und deren Magd gerichtet gewesen. Und mit einem Mal war die Hölle los gewesen. Alle hatten durcheinandergeschrien, und Anschuldigungen und Verdächtigungen waren wie Geschosse durch die Kammer geschnellt.
    Da der Versuch, sich die Ohren zuzuhalten, keine Besserung brachte, ließ Alex die Hände ergeben sinken und starrte die Streithähne um ihn her finster an. Er hörte Gerhard, der mit schneidendem Spott hervorstieß: „Nun, ich bitte vielmals um Vergebung, Mylady, aber Ihr müsst zugeben, dass Lord d’Aumesberys ‚Krankheit‘ und die Anschläge auf ihn erst begannen, als Ihr und Eure Magd auf die Burg gekommen seid.“
    â€žDas ist in der Tat seltsam“, warf Evelinde ein und biss sich sofort auf die Lippe.
    Merry sah sie gekränkt an. „Dann glaubt Ihr also auch, ich würde Alexander etwas antun wollen?“
    â€žNein, natürlich nicht“, wiegelte Evelinde rasch ab, fügte aber widerwillig hinzu: „Aber vielleicht Eure Magd, weil sie glaubte, Ihr wäret mit einem Trunkenbold verheiratet worden und unglücklich …“
    Merry brachte sie mit einer ärgerlichen Geste zum Schweigen. „Das würde Una niemals tun. Schon gar nicht, seit sie erkannt hat, dass ich ihn mag.“
    â€žIhr mögt mich?“ Alex rappelte sich auf.
    Merry errötete, brachte dabei aber ein einschüchterndes Funkeln zu Stande und murmelte: „Nicht jetzt.“
    â€žDennoch“, beharrte Gerhard und wies anklagend mit dem Finger auf Merry. „Die Übergriffe begannen erst, nachdem Ihr aufgetaucht seid, und Ihr seid die Einzige, die Nutzen aus seinem Tod ziehen würde.“
    â€žWedel mir noch einmal mit dem Finger vor der Nase herum, Gerhard, und ich beiße ihn dir ab“, zischte Merry eisig. „Sollte es dir etwa entfallen sein, dass ich diejenige war, die meinen nicht eben leichten und überdies besinnungslosen Gemahl von der Lichtung am Wasserfall zum Lager zurückgebracht hat? Und dass ich es war, die wenige Nächte darauf denjenigen vertrieben hat, der

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