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Die Braut aus den Highlands

Die Braut aus den Highlands

Titel: Die Braut aus den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNSAY SANDS
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wie herbeigezaubert!“
    Der Ruf kam aus dem Mund ihres Vaters. Merry seufzte. Es war zu spät, sie würden dieses Debakel durchstehen müssen. Also atmete sie tief durch, wandte sich der Tafel zu und zwang sich vorwärts, den drei Stewart-Männern entgegen, die wankend auf die Beine kamen, um sie zu begrüßen.
    â€žJa, da hol mich doch der Teufel … Merry!“, rief Brodie. Er erreichte sie als Erster und ließ sie in seinen kräftigen Armen verschwinden. „Gut siehst du aus, Kleine“, raunte er. „Wir haben uns wegen deines Mannes gesorgt und uns gefragt, wie er dich wohl behandeln mag. Macht er dir Schwierigkeiten? Wir können den Bastard immer noch für dich beseitigen und ihn und seine Männer im Kräutergarten des Kochs verscharren. Niemand würde es erfahren.“
    Merry rang sich ein Lächeln ab und tat, als seien die Worte scherzhaft gemeint, obwohl sie argwöhnte, dass dies nicht der Fall war. Sie befreite sich aus seinen Pranken. „Das wird nicht nötig sein“, versicherte sie. „Mein Gemahl behandelt mich sehr zuvorkommend.“
    â€žNun gut“, beschloss ihr Vater die Angelegenheit, während er Brodie beiseiteschob, um sie ebenfalls zu umarmen. „Dann lassen wir den Burschen also leben, ja?“
    â€ž Aye “, bekräftigte Merry und fragte sich, was sie geritten haben mochte, sich nach Stewart zurückzusehnen. Sicherlich würde der Aufenthalt die Engländer in ihrem Verdacht gegen sie nur bestärken. Gerhard jedenfalls trug bereits eine Miene zur Schau, die besagte, dass er nichts anderes erwartet hatte. Was Alex anging, so war sein Gesicht noch immer ausdruckslos und gab nicht preis, was er dachte.
    Ihr Vater wurde von Gawain verdrängt, der Merry kurz und fest an sich drückte und sie danach zum Tisch zog. „Komm, du musst mit uns feiern, Merry. Wir haben wunderbare Neuigkeiten.“
    â€žAch ja?“, erwiderte sie müde, während ihr Bruder sie auf die Bank schob.
    â€žUnd wie!“, beteuerte Brodie. Er und Gawain hatten sich zu ihr auf die Bank gesetzt, jeder an einer Seite. Merry suchte mit dem Blick nach Alex, um sich zu vergewissern, dass er noch in der Nähe war, als er auch schon hinter sie trat, ihr die Hände auf die Schultern legte und sie an sich zog, bis sie entspannt an seinen Beinen ruhte wie an einer Stuhllehne. Sie hob den Kopf, sah ihn an und stellte erleichtert fest, dass sein Ausdruck freundlich, mitfühlend und begütigend war. „Dann lasst uns teilhaben an dieser wunderbaren Botschaft“, murmelte er.
    Merry schluckte gegen einen Kloß in ihrer Kehle an, so dankbar war sie, dass er sie nicht einfach von der Bank zerrte und die Flucht antrat. Sie hätte es ihm kaum verdenken können, hätte er es getan – und ein Teil von ihr wünschte fast, er hätte. Aber dies war ihre Familie.
    â€žKade kommt nach Hause!“
    Die Worte ihres Vaters ließen Merry herumfahren. Sie starrte ihn an. Er stand ihr gegenüber an der Tafel und hielt einen vollen Whiskykrug in der einen und einen Becher in der anderen Hand. Sein Mund war in freudiger Erwartung ihrer Antwort zu einem breiten Grinsen verzogen. Doch sie sah ihn nur verständnislos an, und der Augenblick zog sich in die Länge, während sie zu begreifen versuchte, dass der Bruder, den sie schon fast tot geglaubt hatte, nun plötzlich doch am Leben sein sollte. „Tut er nicht“, entschied sie schließlich.
    â€žOh, doch!“, frohlockte Brodie, legte ihr einen Arm um die Schulter und riss sie durch seine neuerliche überschwängliche, wenn auch etwas ungeschickte Umarmung von Alex los. „Und ob er kommt, Merry! Kade lebt und wird bald schon zu Hause sein.“
    â€žAber wie ist das möglich?“, fragte sie fassungslos. „Wo ist er gewesen? Warum ist er nicht …?“
    â€žEr wurde von einem dieser verfluchten Heidenfürsten gefangen gehalten“, knurrte ihr Vater. „Fünf Jahre lang musste der arme Kerl in einem Kerker in der Fremde ausharren.“
    â€ž Aye “, warf Gawain bitter ein, bevor sich seine Miene schlagartig wieder erhellte. „Aber er konnte entkommen. Ein Stewart lässt sich eben nicht an einem Ort festhalten, an dem er nicht sein will. Kade ist geflohen und nun bei Freunden, wo er sich erholt. Sobald er wieder so weit auf den Beinen ist, dass er reisen kann, macht er sich mit dem nächsten Schiff auf

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