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Die Braut aus den Highlands

Die Braut aus den Highlands

Titel: Die Braut aus den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNSAY SANDS
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darüber kund, dass Merry nicht zumindest eine Weile bleiben würde. Es bereitete ihr ein schlechtes Gewissen, tat ihr aber zugleich gut. Wenn auf d’Aumesbery alles scheitern sollte, so wusste sie hier ein Zuhause und Menschen, zu denen sie zurückkehren konnte und die sie mit offenen Armen empfangen würden.
    â€žEs ist gut, dass Kade zurückkehrt“, sagte Alex, als sie wieder auf dem Pferd saßen und aus dem Burghof ritten.
    â€ž Aye “, erwiderte Merry und lächelte. Es war wahrlich die beste Nachricht, die sie seit Langem erhalten hatte.
    â€žEuer Vater und Eure Brüder werden Euch weniger auf dem Gewissen lasten, wenn er für sie da ist.“
    Merry schaute ihn an. Die scharfsinnige Beobachtung überraschte sie. „ Aye , das stimmt“, räumte sie nickend ein.
    Sie setzten den Weg in kameradschaftlichem Schweigen fort. Merry dachte an ihren älteren Bruder und malte sich aus, was seine Rückkehr für Stewart bedeuten würde. Sie zweifelte nicht daran, dass er die Zügel fest in der Hand halten würde. Ihrem Vater lag nichts daran, sich um die Verwaltung zu kümmern. Merry konnte nur hoffen, dass es Kade gelingen würde, die drei Männer vom Whisky loszubekommen oder zumindest dafür zu sorgen, dass sie weniger tranken. Wenn er erst einmal wieder da wäre, würden Brodie und Gawain sich vielleicht besinnen. Wenigstens würden sie durch ihn ein anderes männliches Vorbild als ihren Vater haben, dem sie nacheifern konnten. Es war immerhin möglich … sofern Kade auch innerlich unversehrt nach Schottland zurückkehrte, dachte sie unglücklich und grübelte darüber nach, in welcher Verfassung er wohl sein mochte.
    So tief war Merry mit ihren Gedanken und Sorgen bei ihrem Bruder, dass sie gar nicht merkte, wie die Sonne unterging, und sich daher auch nicht fragte, warum sie so weit in den Abend hineinritten. Erst als Alex zu halten befahl und sie sich von ihren Kümmernissen losriss und den Blick schweifen ließ, erkannte sie, dass es bereits tiefste Nacht war. Sie befanden sich auf einer Lichtung neben einem der vielen schottischen Lochs . Das Mondlicht funkelte auf dem Wasser und sorgte dafür, dass sie trotz der späten Stunde noch etwas sahen.
    Merry sah fragend zu Alex hinüber, doch dieser stieg bereits aus dem Sattel, trat kurz auf der Stelle, bis er nach dem langen Ritt seine Beine wieder spürte, kam dann zu ihr und streckte ihr die Hände entgegen.
    â€žEs ist spät“, sagte Merry, als er sie von der Stute hob.
    â€ž Aye “, erwiderte Alex nur ohne eine Erklärung. „Wartet einen Augenblick, bis Eure Beine wieder zu Kräften kommen, ehe Ihr sie benutzt, Merry. Ihr werdet steif sein vom Ritt.“
    Sie nickte stumm und blieb in seinen Armen. „Danke“, murmelte sie seufzend, als sie spürte, dass ihre Beine sie nun tragen würden.
    Alex führte sie ein Stück am Ufer entlang, damit sie sich ungestört vom Staub der Reise befreien konnte. Er schlug ihr vor zu baden, doch da der See eiskalt war, begnügte sie sich damit, sich rasch zu waschen. Sie kehrten zum Lager zurück und trennten sich. Alex ging zu seinen Männern, und Merry schritt zum Zelt, um zu sehen, was es dort zu tun gab.
    Una war rührig gewesen. Das Zelt stand bereits, und die Magd hatte Felle ausgelegt und die Habseligkeiten verstaut. Im Eingang hielt Merry inne. Gerhard stand in der Nähe des Zeltes, und sie spürte regelrecht, wie sich sein Blick in ihren Rücken brannte. Sie seufzte bekümmert und trat ein, um den Beutel mit ihren Kleidern zu suchen. Zweifellos würde Gerhard Alex auszureden versuchen, mit ihr zusammen im Zelt zu nächtigen, denn womöglich brachte sie ihn ja im Schlaf um. Merry verspürte nicht den Wunsch, von Alex aufgefordert zu werden, sich eine andere Liegestatt zu suchen, oder von ihm zu hören, dass er woanders schlafen werde. Wenn sie von sich aus ginge, würde ihr zumindest das erspart bleiben, dachte sie unglücklich, griff ihre Sachen und eilte aus dem Zelt.
    Una und Godfrey richteten gerade den Wagen her, als Merry zu ihnen stieß. Sie vermutete, dass der Junge Una geholfen hatte, die Plane zu spannen, und dass diese den Wagen deshalb schon bedeckte. Sie wusste, dass er noch immer Gewissensbisse wegen seines Verhaltens Una gegenüber hatte und versuchte, mit kleinen Aufmerksamkeiten Wiedergutmachung zu leisten. Als sie sah, dass die

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