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Die Braut aus den Highlands

Die Braut aus den Highlands

Titel: Die Braut aus den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNSAY SANDS
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beizutragen.
    Für den Moment jedoch schob sie diesen bangen Gedanken von sich, denn die Männer hatten Alexander aller Kleider entledigt und trugen ihn nun zum Bett, um ihn zu ihr zu legen. Merry wappnete sich für das Kommende, spürte aber dennoch zähneknirschend die Schamesröte auf ihrem Gesicht brennen, als die Bettüberwürfe zurückgeschlagen wurden und sie kurz den Blicken aller Anwesenden ausgesetzt war, ehe die Decken wieder gnädig über ihr und nun auch ihm ausgebreitet wurden. Dann war es endlich vorbei, und Männer wie Frauen zogen sich aus dem Gemach zurück und ließen sie allein.
    Merry sah ihnen nach und brachte ein unsicheres Lächeln zu Stande, als Edda ihr einen letzten aufmunternden Blick zuwarf, ehe auch sie hinausging. Ihr Bruder Brodie war der Letzte, der feixend die Kammer verließ. Merry seufzte erleichtert auf, als er endlich verschwand und die Tür hinter sich zuzog, runzelte gleich darauf jedoch ärgerlich die Stirn, als die Tür wieder einen Spalt breit aufglitt, weil Brodie sie nicht ordentlich geschlossen hatte.
    Sie war nicht die Einzige, der dies auffiel. Von ihrem Gemahl kam ein verhaltener, etwas schleppend gemurmelter Fluch. Sie wandte ihm den Blick zu und sah, dass er sich bereits unter den Betttüchern hervorkämpfte, um aufzustehen und die Tür zuzustoßen. Er wankte ein wenig auf dem Weg zum Eingang, erreichte diesen jedoch ohne Zwischenfall. Erst auf dem Rückweg geriet er in Schwierigkeiten. Merry war so abgelenkt von dem Körperteil, das da zwischen seinen Beinen auf- und abnickte, dass es auch sie völlig überraschend traf, als er über eines der Kleidungsstücke stolperte, welche die Männer über den Boden verstreut hatten, und auf das Bett zutaumelte. Sie riss die Augen auf und fuhr hoch, als er gegen das Kopfende der mit Stroh gefüllten Matratze prallte – zumindest mit den Beinen. Sein Oberkörper schwankte nach vorn, als er verzweifelt versuchte, das Gleichgewicht wiederzufinden, und er stand so unglücklich, dass er dabei mit dem Kopf gegen den oberen Querpfosten des Bettes knallte.
    Alexander schrie nicht vor Schmerz. Nur ein leises Stöhnen entschlüpfte ihm, ehe er zusammensackte und mit Brust und Armen auf dem Bett landete, während seine Beine herabbaumelten.
    Merry starrte ihn mit großen Augen an und wartete darauf, dass er den Kopf hob und etwas sagte, doch nichts geschah. Er lag einfach nur da. Nach einigen Augenblicken räusperte sie sich. „Mylord?“, fragte sie zaghaft.
    Als ihr dies keine Antwort einbrachte, streckte sie die Hand aus und stieß ihn am Arm.
    Nichts.
    Mit wachsender Besorgnis schlug Merry die Decken zurück und kroch auf Händen und Knien näher. Sein Gesicht war ihr abgewandt, und sie musste sich weit über ihn beugen, um es sehen zu können. Die Augen waren geschlossen, die Züge entspannt. Beunruhigt schüttelte sie ihn. „Mein Gemahl?“
    Als sie auch darauf keine Antwort erhielt und seine Lider nicht einmal zuckten, hockte Merry sich auf. Sie wusste nicht so recht, was sie tun sollte. Der törichte Mensch hatte sich tatsächlich selbst besinnungslos geschlagen. Sie betrachtete ihn noch einen Moment lang, fühlte sich aber allmählich unbehaglich in ihrer Nacktheit und stand auf, um rasch in ihr Unterkleid zu schlüpfen. Danach umrundete sie das Bett, um ihren Gemahl besser begutachten zu können. Er war eindeutig ohnmächtig. Das jedenfalls hoffte sie. So zusammengesunken, wie er am oberen Bettende dalag, war schwer festzustellen, ob er noch atmete.
    Sie holte tief Luft, schritt auf ihn zu und mühte sich, ihn umzudrehen. Es war schwieriger, als sie gedacht hatte. Der Mann war groß und schwer; er maß mindestens sechs Fuß und bestand aus nichts als Muskeln. Ihn auf den Rücken zu drehen, kostete sie einige Anstrengung und brachte sie ordentlich ins Schwitzen. Jäh wich sie einen Schritt zurück, als sie sich seinem strammen Hühnerhals gegenübersah, der anklagend in ihre Richtung wies.
    Merry warf der reglosen Gestalt einen finsteren Blick zu. Erstaunlich, dass er wie tot dalag, seine Lenden aber nach wie vor hart und bereit waren. Sie zwang sich, den Blick von diesem angriffslustig wirkenden Ding abzuwenden, und betrachtete stattdessen seine Brust, die sich, wie sie erleichtert seufzend bemerkte, hob und senkte. Er lebte; er hatte sich einfach nur selbst ins Land der Träume

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