Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Braut aus den Highlands

Die Braut aus den Highlands

Titel: Die Braut aus den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNSAY SANDS
Vom Netzwerk:
sondern hatte lediglich einen kleinen Schnitt an der rechten Seite des Widerrists. Er war so winzig, dass sie ihn nicht auf Anhieb fanden. Als Merry ihn endlich entdeckte, runzelte sie die Stirn. Die Wunde war kurz, gerade und nadelfein. Sie wirkte fast, als sei sie von einer Messerklinge anstatt von einem Zweig verursacht worden, wie es der Fall gewesen sein musste. Es wunderte sie, dass Allan sie überhaupt gesehen hatte, doch zugleich war sie dankbar dafür. Tiere waren ebenso anfällig für Entzündungen wie Menschen, und die Verletzung musste behandelt werden, um eine solche zu verhindern.
    â€žEin wenig Salbe sollte genügen“, murmelte Alex, während sie den Schnitt betrachteten.
    â€ž Aye “, stimmte Merry zu. Beschwichtigend strich sie Beauty über die Flanke. „Doch ich würde gerne meine eigene auftragen. Ich hole nur schnell meine Kräuter und bin gleich zurück.“
    â€žJa, geht zum Zelt und sucht die Salbe heraus, aber dann wartet Ihr auf Godfrey und gebt sie ihm“, entgegnete Alex entschieden.
    â€žAber …“
    â€žKein Aber“, unterbrach er sie fest. „Es fängt schon wieder an zu regnen, und ich möchte nicht, dass Ihr Euch erkältet. Allan kann die Salbe ebenso gut auftragen. Gebt sie einfach Godfrey, er wird sie uns bringen.“
    Merry funkelte ihn gereizt an, drehte sich aber um und ging zum Zelt. Sie hätte die Paste lieber eigenhändig auf die Wunde gegeben, doch die Sache war es nicht wert zu streiten. Allein die Tatsache, dass Allan, der während der Reise für die Pferde verantwortlich war, den winzigen Riss entdeckt hatte, ließ darauf schließen, dass er sich mit den Tieren auskannte und gut für sie sorgte. Er konnte sie ebenso gut auftragen wie sie. Das änderte allerdings nichts daran, dass es ihr missfiel, wie ihr Gemahl sie herumkommandierte. Was ihr Missfallen ein wenig dämpfte, war, dass er es aus Sorge um ihr Wohlergehen tat. Er hatte die Anweisung nicht um des Befehlens willen erteilt, sondern weil er fürchtete, dass sie sich im Regen unterkühlen könne, und das fand sie nun doch wieder überaus charmant. Sie war es nicht gewohnt, dass andere sich um ihr Befinden Gedanken machten. Für gewöhnlich war sie diejenige, die sich um alle übrigen kümmerte. Es war eine angenehme Abwechslung.
    Als sie das Zelt erreichte, schritt sie umgehend zur Truhe und kramte den kleinen Stoffbeutel mit ihren Heilkräutern hervor. Sie schätzte die richtige Menge nach Augenmaß und wartete ein wenig ungeduldig, bis Godfrey seine Ankunft ankündigte, indem er sich vor dem Zelt die Seele aus dem Leib hustete. Als sie das tief sitzende, rasselnde Husten hörte, runzelte sie die Stirn und schlug die Plane zurück, doch anstatt dem Jungen die Salbe in die Hand zu drücken, zog sie ihn ins Innere.
    â€žMein Herr schickt mich …“ Ein heftiger Hustenanfall unterbrach ihn, ehe er fortfahren konnte: „… die Salbe zu holen.“
    Merry betrachtete den Knaben prüfend und bückte sich nach einer Kerze, um ihn besser in Augenschein nehmen zu können. Ihr Mund wurde schmal, als sie sah, wie blass er war und dass seine Lippen beinahe bläulich wirkten. „Du hast dir eine Erkältung zugezogen, und die ist dir auf die Brust geschlagen.“
    Sie klang vorwurfsvoll, und Godfrey schnitt eine Grimasse, winkte aber nur müde ab. „Mir fehlt nichts, Mylady. Ein wenig Schlaf, und ich bin wieder wohlauf.“
    â€žOh, natürlich“, murmelte sie spöttisch und ging zur Truhe, um ihren Kräuterbeutel noch einmal hervorzuholen. „Und mein Herr Gemahl sorgt sich um mich .“
    â€žHabt Ihr mit mir gesprochen, Mylady?“, fragte Godfrey, der sie nicht verstanden hatte. Dann überkam ihn der bellende Husten erneut.
    Merry hielt sich nicht mit einer Antwort auf, sondern entnahm ihrer Tasche mehrere Dinge, sah sich kurz um und bückte sich nach dem nächstbesten Weinbecher, der auf den Fellen stand. Flink mischte sie ihre Auswahl an Kräutern hinein und reichte dem Jungen das Gefäß.
    â€žTrink“, wies sie ihn an. „Es schmeckt absolut scheußlich, doch es wird dich stärken und dir so helfen, das Leiden zu bekämpfen.“
    Der Knappe wollte den Kopf schütteln, beugte sich aber stattdessen unter einem neuerlichen Hustenanfall nach vorn. Als der vorüber war, richtete er sich wieder auf und nahm er den Heiltrank

Weitere Kostenlose Bücher