Die Braut aus den Highlands
einander besser kennenzulernen. Wollt Ihr uns diese Chance zugestehen?“
Merry zauderte. Alex hatte vorhin behauptet, er habe nicht getrunken und vermute, dass seine schwere Zunge und sein dann und wann taumeliger Gang in den letzten drei Wochen durch eine Krankheit – ähnlich der seiner Männer – bedingt seien, gegen die sein Körper sich zur Wehr setze. Ein solches Leiden war ihr neu, doch sie wünschte, dass es stimmte. Sie hatte genossen, was sie gerade miteinander geteilt hatten, und wusste nun, dass das Brautbett keine Prüfung für sie darstellte. Und Alex hatte in den vergangenen drei Wochen hart geschuftet, war überall auf der Burg zugegen gewesen in dem Versuch, die Arbeit von vier Männern zu tun, während seine Krieger siech daniederlagen. Dies allein bewies, dass er sich in zumindest einer Hinsicht von ihrem Vater und ihren Brüdern unterschied. Falls er die Wahrheit sagte und sein Betragen in letzter Zeit nicht die Folge von Gelagen war … Nun, dann mochte sie doch einen ganz passablen Gemahl an ihrer Seite haben. Es schien ihr daher nur gerecht, ihm eine Chance zu geben.
Sie erwiderte seinen Blick und nickte ernst. „ Aye , diese eine Chance gestehe ich uns zu.“
Alex lächelte, umfasste ihr Gesicht mit beiden Händen, zog sie zu sich heran und küsste sie. Verblüfft merkte sie, wie sich erneut das Feuer in ihr regte, als sein Kuss leidenschaftlicher wurde. Noch überraschter war sie, auch sein Verlangen wieder zum Leben erwachen zu spüren, denn seine Männlichkeit unter ihr wuchs. Merry fragte sich gerade, ob er wohl noch einmal bereit sein würde, da hatte er sie schon an der Taille gefasst und hochgehoben, sodass sie rittlings auf seinem Schoß zu sitzen kam. Er platzierte sie so, dass sich sein hoch aufgerichtetes Glied zwischen ihnen befand und gegen ihr eigenes feuchtes Fleisch drückte.
„Ein letztes Mal noch“, flüsterte er, löste sich von ihrem Mund und fuhr ihr mit den Lippen über die Wange, während er die Hände über ihren Körper streichen ließ. „Noch nie habe ich mich mit solch unersättlichem Hunger nach einer Frau verzehrt wie nach Euch. Nur einmal noch, und danach müssen wir ruhen für die Reise morgen.“
„ Aye. “ Merry keuchte, denn mit einer seiner Hände hatte er ihre Brust erhascht und die andere schob ihre Hüften nach vorn, sodass ihr Schoß sich an seinen Lenden rieb und ihnen beiden Lust bereitete. „Ein letztes Mal noch, und dann wollen wir ruhen.“
„Einen guten Morgen!“
Merry erwiderte Lady Eddas Gruß mit einem Lächeln. Die ältere Frau ließ sich auf der leeren Bank neben ihrem Stuhl nieder. „Guten Morgen, Mylady. Ich hoffe, Ihr habt gut geschlafen.“
„Sehr gut sogar, danke“, versicherte Edda und stockte. Sie betrachtete Merry und hob die Brauen. „Ihr hingegen scheint ganz und gar nicht wohl geruht zu haben. Geht es Euch gut, mein Kind?“
„Oh, aye , es ist nichts weiter“, murmelte Merry. „Ich habe nur nicht viel Schlaf gefunden letzte Nacht. Höchstwahrscheinlich ist es die Aufregung wegen der Reise heute.“ Verlegen wandte sie sich wieder ihrem Mahl aus Brot und Käse zu, mit dem sie beschäftigt gewesen war, ehe Edda sich zu ihr gesellt hatte. Doch nicht die Erregung angesichts des bevorstehenden Aufbruchs hatte sie wach gehalten, sondern ihr nimmersatter Gemahl. Nach dem vereinbarten „letzten Mal“ waren sie zunächst erschöpft in Schlaf gesunken, doch schon kurz darauf war Merry von zärtlichen Liebkosungen und leidenschaftlichen Küssen erneut geweckt worden. Es hatte vergangene Nacht noch mindestens drei „letzte Male“ gegeben, zwischen denen sie ein wenig geschlummert hatten, und morgens war sie völlig entkräftet aufgewacht. Nicht dass sie sich beschwerte. Merry hatte jeden Augenblick genossen. Bedauern tat sie lediglich, dass sie das Bett für die Reise verlassen mussten und nicht einfach liegen bleiben und fortfahren konnten.
„Nun, solange Ihr Euch nicht dasselbe zuzieht wie die Krieger“, sagte Edda und riss sie damit aus ihren Gedanken.
„Nein, mir fehlt wirklich nichts“, versicherte Merry und sah zum Portal hinüber, als dieses aufschwang. Ein leichtes Lächeln umspielte ihre Lippen, als sie ihren Gemahl eintreten und auf sie zukommen sah. Sie wusste, dass Alex nach dieser Nacht mindestens so müde wie sie selbst sein musste, doch er verbarg es gut und wirkte so munter und kraftstrotzend, als habe er einen langen, erholsamen Schlaf hinter sich. Zudem lächelte er. Sie spürte, wie ihr
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