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Die Braut aus den Highlands

Die Braut aus den Highlands

Titel: Die Braut aus den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNSAY SANDS
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Gesicht erstrahlte, als er sie erreichte.
    „Morgen, Edda“, brummte Alex, aber sein Blick ruhte auf Merry. „Die Männer sind bereit zum Aufbruch. Seid auch Ihr bald so weit?“, fragte er sie.
    „Habt Ihr denn schon etwas zu Euch genommen?“, fragte Merry verwundert. Bevor er sie vorhin geweckt hatte, hatte er sich bereits gewaschen und angekleidet und ihr in der Kammer ein Bad bereiten lassen. Sie hatte nur kurz im Zuber verweilt und sich beeilt, anstatt das Wasser ausgiebig zu genießen, doch als sie nach unten in die Halle gekommen war, hatte sie die Tafel bereits verlassen vorgefunden. Deswegen hatte sie angenommen, dass Alex zunächst nach seinen Männern sehen wollte, ehe er aß.
    „ Aye , als ich herunterkam, habe ich mir etwas Brot und Käse gegriffen und gegessen, als ich draußen nach dem Rechten sah“, erklärte er.
    „Oh.“ Merry schob sich den letzten Bissen in den Mund und stand schon, während sie noch kaute und schluckte. „Ich bin auch fertig.“
    Alex lächelte, nahm sie bei der Hand und führte sie zum Portal.
    „Ich werde euch Lebewohl sagen“, murmelte Edda und erhob sich, um ihnen zu folgen.
    Merry blickte sich um und sah sie dankbar an. Edda hatte ihr in den vergangenen drei Wochen viel Freundlichkeit entgegengebracht und alles Erdenkliche getan, damit sie sich auf d’Aumesbery wohlfühlte, und sie hätte nicht aufbrechen mögen, ohne sich anständig zu verabschieden. Als Alex sie nach draußen geleitete und schon Anstalten machte, ihr aufs Pferd zu helfen, drehte sie sich noch einmal um und drückte Edda hastig an sich.
    Diese schien verblüfft von einer solchen Geste der Zuneigung, tätschelte jedoch ihrerseits Merry den Rücken und wünschte ihr eine gute Reise, ehe sie beiseitetrat, damit Alex sie in den Sattel heben konnte. Im nächsten Moment saß auch er auf seinem Reittier, und fort waren sie – Alex vorneweg, Merry hinter ihm und zum Schluss der kleine Trupp Männer, die beim Wagen blieben, auf den Alex bestanden hatte. Merry wusste, dass er ihren kleinen Beutel mit ein paar sauberen Gewändern barg, hatte jedoch keine Ahnung, worum es sich bei all den übrigen Bündeln unter der Plane handelte. Es mussten Geschenke für Alex’ Schwester Evelinde sein; etwas anderes jedenfalls kam Merry nicht in den Sinn.
    Sobald sie aus dem Burghof heraus waren, überholte Gerhard sie, nickte ihr knapp zu und lenkte sein Pferd neben das von Alex. Sie schlugen ein eiliges, gleichmäßiges Tempo an, das sie den halben Vormittag lang hielten, und Merry vertrieb sich die Zeit, indem sie den Rücken ihres Gemahls betrachtete und darüber nachsann, was die Zukunft bereithalten mochte. Im Augenblick hegte sie eine zage Hoffnung, was sie beide anging. Sie war nicht gänzlich überzeugt davon, dass ihr Gemahl kein Trinker war, war jedoch bereit, sich zumindest noch nicht festzulegen. Aufschluss würde wohl nur die Zeit geben. Bis dahin wollte sich Merry mit dem Gedanken befassen, dass sie vielleicht bereits ein Kind von ihm unter dem Herzen trug. So oft, wie sie sich letzte Nacht einander gewidmet hatten, war dies durchaus möglich.
    Sie lächelte unwillkürlich, denn bei dieser Vorstellung fiel ihr ein, dass Edda ihr seit etwa einer Woche mit diesbezüglichen Andeutungen und Fragen zusetzte. Angefangen hatte es an jenem Abend, als Merry nicht wohl gewesen war und schon befürchtete, dass sie sich dieselbe Erkrankung wie die Krieger zugezogen hatte. Edda jedoch war sicher gewesen, dass es eine andere Ursache habe. Da Merry nicht wusste, worauf Edda anspielte, hatte sie die Bemerkung einfach übergangen. Erst als sie später noch einmal etwas Ähnliches äußerte, ging ihr auf, dass sie vermutete und gar hoffte, sie könne schwanger sein. Was natürlich unmöglich gewesen war. Denn bis gestern Nacht war ihre Ehe ja gar nicht vollzogen worden. Doch das wusste Edda nicht, und da Merry es ihr schlecht sagen konnte, hatte sie die Kommentare und Fragen schlicht ignoriert und sich stattdessen den Kopf darüber zerbrochen, was um alles in der Welt Edda überhaupt zu der Annahme verleiten mochte, Merry könne schon so bald guter Hoffnung sein.
    Die Antwort auf diese Frage erhielt sie einige Tage darauf, als Edda sie daran erinnerte, dass Merry ihr in der Hochzeitsnacht gesagt habe, sie habe zwei Wochen zuvor geblutet. Sie hatte Merry vor Augen gehalten, dass seit dem Brautbett weitere zwei Wochen vergangen waren, ohne dass ihr Mondblut geflossen war. Edda war sich gewiss, dass Merry in anderen

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