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Die Braut aus den Highlands

Die Braut aus den Highlands

Titel: Die Braut aus den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNSAY SANDS
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Beutelinhalt unversehrt war. Merry seufzte. „Was ist nur los mit dir heute? Du bist schon brummig und giftig, seit du auf den Beinen bist.“
    „Ja, und ich habe wohl jedes Recht dazu, da ich die ganze Nacht kein Auge zugetan habe.“
    Merry hob die Brauen. „War der Wagen so hart? Wenn ja, dann nimm dir heute Abend ein paar von diesen Fellen.“
    „ Nay , nicht meine Kehrseite war es, die mir zugesetzt hat, sondern Godfreys Vorderseite“, knurrte Una. Sie ließ den Beutel wieder aufs Holz plumpsen und wandte sich ab, um sich anderen Aufgaben zu widmen.
    Doch Merrys Neugier war geweckt, und sie war nicht bereit, die Sache auf sich beruhen zu lassen.
    „Hat er etwa geschnarcht?“, erkundigte sie sich, um zum Kern der Angelegenheit vorzudringen. Plötzlich leuchtete Verständnis in ihren Augen auf. „Sein Husten war schuld, nicht wahr?“
    „ Nay , sein Husten war es nicht, obwohl er auch davon ganz ordentlich Gebrauch gemacht hat“, entgegnete sie trocken.
    Merry schnalzte ungeduldig und stemmte die Hände in die Hüften. „Also heraus damit, Una. Du bist den ganzen Tag lang schon grantig, und ich wüsste nun gerne den Grund.“
    „Also, die erste Nachthälfte habe ich damit zugebracht, den Bengel abzuwehren, und als ich mich endlich von ihm befreit hatte und unter den Wagen gekrochen bin, konnte ich auch dort nicht schlafen, weil es zu feucht und kalt war. Ist nur verständlich, dass ich gereizt bin, oder?“
    Merry hatte die Hände sinken lassen und entsetzt die Augen aufgerissen. „Du musstest Godfrey abwehren?“
    „ Aye “, fauchte Una, seufzte und erklärte brummig: „Der kleine Bastard war vergangene Nacht auf dem Wagen so spitz wie ein Bock. Und konnte einem Nein offenbar auch nicht mehr Sinn abringen als ein solcher. Wäre er nicht auch noch sturzbetrunken gewesen, so wäre ich wohl kaum davongekommen. Danach konnte ich kein Auge mehr zutun. Ich habe unter dem Wagen gehockt und immerzu gefürchtet, dass er mich findet, und zugleich innerlich vor Wut gekocht. So saß ich da, bis die Männer sich endlich regten.“
    „Wie bitte?“, fragte Merry bestürzt. „Aber er war doch krank gestern Abend. Deshalb hat Alex ihn überhaupt zum Schlafen auf den Wagen geschickt.
    „ Aye , nun, er war jedenfalls nicht zu hinfällig, um sein Schwert zu führen und zu versuchen, mir damit die Jungfräulichkeit zu rauben.“ Sie stockte und biss sich auf die Lippe, ehe sie gestand: „Er ist übrigens ganz gut bestückt, was das angeht. Hat ein stattliches Schwert zwischen den Beinen, wo die meisten anderen Männer allenfalls einen Dolch haben. Obwohl ich letzte Nacht nahe daran war, ihm die Klinge zu stutzen.“
    Merry kaute auf ihrer Unterlippe ob dieser Worte, schüttelte schließlich aber den Kopf. „Ich kann einfach nicht …“ Sie stockte. „Godfrey wirkt so sanftmütig. Ich begreife nicht, wie …“
    „Oh ja, ich weiß, was Ihr meint.“ Una stieß seufzend die Luft aus und schüttelte ihrerseits den Kopf. „Auch ich konnte es kaum glauben. Es passt so ganz und gar nicht zu ihm. Der Junge ist scheu wie ein Reh, wenn ich oder irgendein anderes weibliches Wesen in der Nähe bin. Und nachdem ich heute darüber nachgedacht habe, frage ich mich, ob ihm nicht vielleicht das Fieber zu Kopf gestiegen ist … obgleich er mir nicht allzu sehr zu glühen schien.“ Sie legte die Stirn in Falten. „Es könnte das Fieber zusammen mit dem Wein gewesen sein.“
    „Wein?“, fragte Merry überrascht.
    „ Aye , sein Atem roch nach Wein“, erklärte die Magd.
    Merry überlegte. „Ich bin mir sicher, dass mein Gemahl nur wenige Flaschen Wein mitgenommen hat, und diese sind auch noch als Geschenk für seine Schwester gedacht. Gestern Abend hat er allerdings eine geöffnet und …“ Sie hielt inne. „Ich habe Godfrey ein paar Heilkräuter in einen Becher Wein gegeben, weil ich nichts anderes zur Hand hatte. Doch der war nur halb voll. Ich habe den erstbesten gegriffen, und wie sich herausstellte, war es der meines Mannes. Einen Gutteil hatte er bereits getrunken, doch was übrig war, genügte für meine Zwecke, und daher …“ Sie dachte kurz nach, die Miene angespannt, ehe sie unfroh den Kopf schüttelte. „Nein, so wenig Wein kann unmöglich bewirkt haben, dass er sich derart aufführt, oder?“
    „Wer weiß?“, gab Una zu bedenken. „Vielleicht war es alles zusammen – die Krankheit, der Wein, und schlaftrunken war er auch.“ Sie zuckte mit den Schultern. „Irgendetwas ist jedenfalls schuld“, fuhr

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