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Die Braut aus den Highlands

Die Braut aus den Highlands

Titel: Die Braut aus den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNSAY SANDS
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Regen unterkühlen könne, und das fand sie nun doch wieder überaus charmant. Sie war es nicht gewohnt, dass andere sich um ihr Befinden Gedanken machten. Für gewöhnlich war sie diejenige, die sich um alle übrigen kümmerte. Es war eine angenehme Abwechslung.
    Als sie das Zelt erreichte, schritt sie umgehend zur Truhe und kramte den kleinen Stoffbeutel mit ihren Heilkräutern hervor. Sie schätzte die richtige Menge nach Augenmaß und wartete ein wenig ungeduldig, bis Godfrey seine Ankunft ankündigte, indem er sich vor dem Zelt die Seele aus dem Leib hustete. Als sie das tief sitzende, rasselnde Husten hörte, runzelte sie die Stirn und schlug die Plane zurück, doch anstatt dem Jungen die Salbe in die Hand zu drücken, zog sie ihn ins Innere.
    „Mein Herr schickt mich …“ Ein heftiger Hustenanfall unterbrach ihn, ehe er fortfahren konnte: „… die Salbe zu holen.“
    Merry betrachtete den Knaben prüfend und bückte sich nach einer Kerze, um ihn besser in Augenschein nehmen zu können. Ihr Mund wurde schmal, als sie sah, wie blass er war und dass seine Lippen beinahe bläulich wirkten. „Du hast dir eine Erkältung zugezogen, und die ist dir auf die Brust geschlagen.“
    Sie klang vorwurfsvoll, und Godfrey schnitt eine Grimasse, winkte aber nur müde ab. „Mir fehlt nichts, Mylady. Ein wenig Schlaf, und ich bin wieder wohlauf.“
    „Oh, natürlich“, murmelte sie spöttisch und ging zur Truhe, um ihren Kräuterbeutel noch einmal hervorzuholen. „Und mein Herr Gemahl sorgt sich um mich .“
    „Habt Ihr mit mir gesprochen, Mylady?“, fragte Godfrey, der sie nicht verstanden hatte. Dann überkam ihn der bellende Husten erneut.
    Merry hielt sich nicht mit einer Antwort auf, sondern entnahm ihrer Tasche mehrere Dinge, sah sich kurz um und bückte sich nach dem nächstbesten Weinbecher, der auf den Fellen stand. Flink mischte sie ihre Auswahl an Kräutern hinein und reichte dem Jungen das Gefäß.
    „Trink“, wies sie ihn an. „Es schmeckt absolut scheußlich, doch es wird dich stärken und dir so helfen, das Leiden zu bekämpfen.“
    Der Knappe wollte den Kopf schütteln, beugte sich aber stattdessen unter einem neuerlichen Hustenanfall nach vorn. Als der vorüber war, richtete er sich wieder auf und nahm er den Heiltrank widerspruchslos entgegen. Kaum hatte er einen Schluck genommen, setzte er den Becher auch schon wieder ab und öffnete den Mund, doch welcher Protest ihm auch auf der Zunge gelegen haben mochte, er erstarb ihm auf den Lippen, als er Merrys grimmig entschlossene Miene sah.
    Seufzend hielt er sich mit Zeigefinger und Daumen der freien Hand die Nase zu und stürzte die Flüssigkeit beherzt hinunter.
    Als er fertig war, entspannten sich Merrys Züge. Sie nickte zufrieden und nahm ihm den Becher ab. „Und nun mach es dir dort in der Ecke bequem und versuch zu schlafen.“
    „Oh, aber das geht wirklich nicht“, rief er und wich in Richtung Zeltklappe zurück. „Mein Herr hat mich geschickt, die Salbe für Euer Pferd zu holen, und ich …“
    „ Ich werde ihm die Salbe bringen“, wandte Merry ein, stellte den Weinkelch ab und hob das Tuch auf, in das sie die Paste gegeben hatte. „So krank wie du bist, solltest du nicht im Regen herumlaufen, und ganz gewiss wirst du bei diesem Wetter nicht dort draußen schlafen.“
    „Aber ich kann doch unmöglich hier drinnen schlafen“, krächzte er.
    Merry straffte die Schultern. „ Aye , und ob du kannst“, sagte sie entschieden. Doch seine Furcht stimmte sie milde, und daher fügte sie an: „Ich werde es meinem Gemahl erklären, und er wird mir recht geben. Bleib du einfach …“
    Sie brach ab, als sich das Gesicht des Jungen angstvoll verzog, ehe er ihr im Laufen die Salbe aus der Hand stahl und auch schon aus dem Zelt geflohen war.
    „Verflucht“, murmelte Merry. Sie hob die Plane und sah, wie Godfrey durch den Regen zu den Pferden an der anderen Seite des Lagers rannte. Sie war es nicht gewohnt, dass man ihre Anweisungen missachtete, und so starrte sie ihm finster nach, als er auf Alex zustürmte, der gerade mit Allan sprach. Sobald er die Aufmerksamkeit seines Herrn hatte, schien er eilig ein paar Worte zu sagen. Sie sah, wie ihr Gemahl die Augenbrauen hob, ehe er den Handrücken prüfend an Godfreys Stirn legte. Merry bemerkte die Besorgnis auf seinem Gesicht und entspannte sich ein wenig.
    Sie ließ die Klappe zurückfallen und ging zu den Fellen zurück, überzeugt, dass Alex ihr beipflichten und darauf bestehen werde, dass sein

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