Die Braut der Bestie (German Edition)
...“
„Was?“
„Es weckt in mir den Hunger nach mehr. Nach Dingen, die ich ... nicht haben kann.“
„Warum?“
„Weil ich so bin!“
„Das meine ich nicht!“, sagte sie. „Ich meine, warum kannst du es nicht haben?“
„Ich würde dir so was nicht antun!“
„Weil du denkst, es würde mich zerbrechen? Ich bin robuster, als ich aussehe.“
„Gisela“, sagte er gequält. „Meine Fantasien sind ... Ich will dich fesseln und Dinge mit dir tun ... Ein Mann sollte sein Weib nicht so behandeln. Lass unser Liebesleben so bleiben, wie es ist.“
„Aber seine Magd kann man so behandeln?“, fragte sie wütend.
„Das ist etwas anderes“, knurrte er. „Ich will nicht mehr darüber reden.“
„Nun gut!“, sagte sie wütend. „Aber ich will, dass dieses Weib von hier verschwindet. Sie hat sich seit Tagen ungehörig benommen, aber heute hat sie dem Ganzen die Krone aufgesetzt!“
„Warum hast du nicht eher etwas gesagt?“, wollte er wissen. „Ich hätte sie in ihre Schranken verwiesen.“
„Das wird bei ihr nicht funktionieren. Ich will, dass sie geht, oder ich gehe!“
„Gisela. Sei doch vernünftig“, bat er flehentlich. „Wenn ich sie vor die Tür setze, hat sie kein Dach mehr über dem Kopf und nichts zu essen. Es gibt weit und breit keine Anstellung für sie.“
„Du wirst sie also nicht entlassen?“, fragte sie kalt.
„Gib ihr noch eine Chance. Ich rede mit ihr. Wenn sie sich nicht ändert, dann entlasse ich sie. Doch wenn sie sich von nun an dir gegenüber mit Respekt verhält, dann bleibt sie.“
Giselas warf ihm einen vernichtenden Blick zu und rauschte davon. Er starrte ihr hinterher. Ein Fluch glitt ihm über die Lippen.
***
Gisela erwachte langsam. Noch im Halbschlaf kuschelte sie sich dichter an den warmen Körper, der sich von hinten an sie presste. Ein Arm war um ihre Taille geschlungen und eine große Hand hatte sich um eine ihrer Brüste gelegt. Irritiert öffnete sie die Augen und versuchte, sich zu orientieren. Als die Erinnerungen in ihr wach wurden, wie sie mit Alberics Neffen auf dem Sessel eingeschlafen war, wurde ihr bewusst, dass sie sich in Alberics Gemach befinden musste. In seinem Bett! Und der warme, harte Körper, der sich an sie schmiegte, gehörte niemand anderem als ihrem Gatten. Was war geschehen? Hatte er sie ...? Nein, sie war vollständig bekleidet. Erleichterung durchflutete sie, mit einem leicht bittersüßen Nachgeschmack.
Sie bewegte sich vorsichtig, bemüht, sich aus der Umarmung ihres Gatten zu befreien. Dabei rieb sie mit ihrem Hinterteil gegen etwas Hartes und sie erstarrte.
„Wenn du so weitermachst, dann kann ich für nichts garantieren“, raunte ihr eine bekannte Stimme ins Ohr und sie erschauerte. Ihr Herz fing an zu klopfen.
„Dann ... dann lass mich los!“, verlangte sie mit leicht zittriger Stimme. „Du hattest kein Recht ...“
„Ich habe dich nur im Arm gehalten“, sagte er. „Ist das so schlimm für dich?“ Seine Stimme klang verletzt.
Er ließ sie los und sie rückte hastig von ihm ab und setzte sich auf. Sie hatte nicht vor, seine Frage zu beantworten. Sie war sich nicht einmal sicher, was die Wahrheit war. War es so schlimm, weil sie ihn hasste und seine Berührung nicht wollte? Oder hatte sie vielmehr Angst, seine Nähe könnte etwas in ihr erwecken, das sie mühsam begraben hatte?
„Warum hast du das getan?“, fragte sie, ohne ihn anzusehen. „Warum hast du mich hierhergebracht?“
„Weil ich mich nach dir gesehnt habe“, antwortete er leise. „Meine ... meine Erinnerungen kommen langsam zurück. Ich kann das alles noch nicht ordnen und ich weiß noch immer nicht so recht, was zwischen uns falsch gelaufen ist. Doch ich erinnere mich, dass ... dass wir glücklich gewesen waren.“ Er seufzte. „Wir haben uns geliebt, Gisela. Warum ist das alles verloren? Was hab ich getan? Bitte rede doch mit mir.“
Gisela spürte, wie ihr Tränen über die Wangen rannen. Seine Stimme klang so verletzt und verzweifelt, dass es an ihr Herz rührte. Was sollte sie tun? Sie konnte nicht mit ihm reden. Nicht über das.
„Was hast du damit gemeint, dass du nicht das wärst, was ich brauche?“, fragte er, als sie noch immer schwieg. „Ich verstehe das nicht.“
„Du ... du hast recht“, begann sie mit einem flauen Gefühl im Magen. „Wir waren glücklich. Zumindest dachte ich das, doch du warst rastlos. Nachts würdest du mich lieben und am Tag war es, als würdest du mich nicht kennen. Du gingst mir aus dem Weg.
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