Die Braut des Cowboys
Moment mochte er nicht über den Grund nachdenken, dazu war er zu schlaftrunken und die Erinnerungen an den Traum noch zu wundervoll. Fast war ihm, als würde Mercy wirklich in seinen Armen liegen. Er fühlte tatsächlich ihre warme, duftende Haut an seiner.
Plötzlich wurde er hellwach, richtete sich auf einem Ellbogen auf. Es war hell im Raum, also musste es später sein als fünf Uhr, wo er normalerweise aufstand. Der Schneefall hatte aufgehört. Die Sonne schien. Und das Licht im Zimmer zeigte ihm endlich, warum er sich so großartig fühlte.
Er hatte es wirklich erlebt. Es war nicht ein weiterer dieser so lebendigen, erotischen Träume gewesen. Sie war hier. Mercy war hier, in seinem Bett, nackt, ihre schmalen Schultern lugten aus der Bettdecke hervor, auch wenn es im Raum nicht gerade warm war. Ihr seidiges blondes Haar breitete sic h in sanften Wellen auf dem Kissen aus.
Die Erinnerung an die vergangene Nacht kehrte schlagartig zurück. Die Bilder, die ihm durch den Kopf schössen, ließen seinen Körper heftig reagieren.
Mercy rührte sich, murmelte undeutlich etwas vor sich hin und schmiegte sich dichter an ihn. Grant unterdrückte ein Aufstöhnen.
Noch nie hatte er so etwas empfunden wie dieses Gefühl der Freude am Morgen, dieses Gefühl, dass es ganz natürlich war, mit einer Frau in den Armen aufzuwachen. Nicht mit einer Frau, mit genau dieser Frau. Und irgend etwas in ihm hatte gewusst, dass es so sein würde.
Er kämpfte dagegen an, sich dieser Stimmung einfach hinzugeben, diesem wundervollen Gefühl ihrer Gegenwart. Sein Herz und sein Körper mochten es genießen, aber sein Kopf sandte Warnsignale aus, die lauter tönten als Gamblers Bellen.
Sie war und blieb ein Mädchen aus der Stadt. Das hatte sie selbst gesagt. Und auch, dass sie wieder in die Stadt zurückkehren würde.
Und ich verspreche dir, es wird nur für eine kurze, begrenzte Zeit sein. Sobald ... man mich ruft, sitze ich im nächsten Flieger und bin dir aus dem Weg.
Nein, er hatte es nicht vergessen, nicht wirklich. Es hatte nur keine Rolle gespielt, nicht letzte Nacht, als er sie so sehr begehrte, dass seine sonst funktionierende innere Stimme ihn nicht gewarnt hatte, als er dabei war, eine Dummheit zu begehen.
Und nun? Nun, da er wusste, was möglich war, nun, da er wusste, dass Mercy Zugang zu ihm gefunden hatte, wie es vorher keiner Frau gelungen war?
Hatte sich etwas geändert?
Er verspürte tief in sich etwas, was er nicht mehr empfunden hatte, seit Constance ihm sein zersprungenes Herz auf einem Servierteller zurückgegeben hatte.
Du bist mit offenen Augen in diese Sache hineingelaufen, dachte er grimmig. Du wusstest, dass sie wieder ge hen würde.
Hier gibt es nichts, das machtvoll genug ist, eine Frau zu halten, die hier nicht geboren wurde. Dich eingeschlossen, Grant McClure.
Mercy rührte sich wieder. Mehr als alles andere war ihm danach, sie wach zu küssen, langsam, sanft. Er wollte es wieder in ihren Augen sehen, dieses Feuer, diese Leidenschaft, wollte, dass sie voller Verlangen wieder nach ihm griff, wollte wieder ihr leises Aufstöhnen hören, wenn er zu ihr kam.
Aber er tat nichts, sondern löste sich von ihr. Sein Körper protestierte, als er die sanfte Wärme verlassen musste. Und als sie sich zu ihm herumdrehte und langsam die Lider hob, als er in diese schläfrigen grünen Augen schaute, da musste er all seine Entschlossenheit zusammennehmen, um sie nicht zu packen und noch mehr Dummheiten zu begehen, als er ohnehin schon begangen hatte.
"Guten Morgen", sagte sie, und ihr liebes Lächeln ließ ihn schlucken.
"Morgen kann man das wohl kaum mehr nennen", gab er zurück und wusste, er klang brummig. Aber er konnte nichts dagegen tun. Das Bedürfnis, ihr nahe zu sein, kämpfte mit dem Verlangen, sich auf eine sichere Position zurückzuziehen. Und das Resultat war eine innere Anspannung, die sich rasch in ihm aufbaute.
Mercy starrte ihn an. "Wie spät ist es?"
"Spät", sagte er knapp.
Sie runzelte die Stirn, als hätte sein Ton ihre
Morgenschläfrigkeit durchdrungen. Sie setzte sich aufrecht hin.
Als sie sich bewegte, zog es in seinen Lenden. Bilder flogen durch seinen Kopf: Wie er ihre Brüste in den Händen hielt, ihre Hüften sich so aufreizend bewegten, ihr Körper ihn so süß, so aufregend umschloss, ihn zu einem Höhepunkt brachte, wie er ihn in seinem ganzen Leben noch nicht erfahren hatte. Er schloss rasch die Augen, schluckte und wandte den Kopf zur Seite. Erst als sein Blick sicher aufs
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