Die Braut des Cowboys
er es sein.
Er sagte nichts, aber sie hörte ihn herumgehen, Wasser lief, und dann folgte ein scharrender Laut. Ein paar weitere Geräusche, und dann Schritte.
Die Stute wieherte leise, als Grant näher kam.
"Tut mir leid, dass ich so spät komme, Lady", murmelte er, als er die Stalltür öffnete. Mercy sah, dass er einen großen Plastikeimer mit einem dampfenden Brei trug.
"Frühstück?" fragte sie und sorgte dafür, dass ihre Stimme weiterhin fröhlich klang. Und sie versuchte, nicht daran zu denken, warum er so spät gekommen war.
"Kleiebrei", sagte er, als er den Eimer abstellte. "In einer Woche ungefähr sollte sie wieder normales Futter bekommen", meinte er, ein wenig geistesabwesend, während er die Stute und das Fohlen begutachtete. "Aber dies ist im Augenblick das Beste für sie."
"Ach so."
Und mehr wusste sie nicht zu sagen. Wie konnten zwei Menschen, die in der vergangenen Nacht einander so nahe gewesen waren, sich wie zwei völlig Fremde verhalten?
Sie standen beide da und schauten zu, wie die Stute den Eimer leerte, während das Fohlen mit großen Augen neugierig zuschaute. Als der Eimer leer war, nahm, Grant ihn wieder nach draußen, damit Mutter und Kind sich nicht daran verletzten. Er brachte ihn zurück zum Wasserhahn und säuberte ihn sorgfältig.
Und stumm.
Einen Moment zögerte er, nachdem er ihn an seinen alten Platz gestellt hatte. Mercy dachte kurz, er würde jetzt etwas sagen, aber dann ging er wortlos hinaus. Aber der Anblick des Fohlens, das nun hungrig Milch zu trinken begann, brachte Mercy zum Lächeln, trotz allem. Es gab hier soviel Hoffnung und Frieden, dass es ihr gelang, ihre Verwirrung eine Zeitlang zu vergessen und einfach nur dieses kleine Wunder zu genießen.
"Also, die Familie, in die du eingeheiratet hast, ist wirklich eine Nummer zu hoch für mich. Jeden Tag ein neues
Abenteuer."
Grant rutschte auf dem lederbezogenen Küchenstuhl aus Eiche herum und streckte die langen Beine vo n sich.
"Da hast du Recht." Barbara Fortune lachte gutmütig.
"Kannst du dir vorstellen, dass Monicas Sohn Brandon tatsächlich der entführte Zwilling ist? Die ganze Zeit über haben wir angenommen, es wäre ein Mädchen gewesen, so wie Lindsay."
"Und wer ist nun diese Frau, die sich als Lindsays Schwester ausgegeben hat?"
"Diese Ducet? Nun, ihre Ähnlichkeit war wirklich verblüffend. Vielleicht war es doch keine böse Absicht, sondern guter Glaube."
Grant lächelte, aber es war ein bitteres Lächeln. Er erwähnte nicht, dass diese Frau und ihr Kumpan sich auf der Stelle verdünnisiert hatten, nachdem Brandon Malone mit dem Brief aufgetaucht war, der seine Herkunft bescheinigte. Nein, die Ducet war hinter dem Geld der Fortunes her gewesen. Und er sah keinen großen Unterschied zwischen ihr und der Frau, die nur einen Blick auf die Größe der McClure-Ranch geworfen und gedacht hatte, sie würde eine nette Trophäe abgeben, die sie an die Wand hängen konnte.
Aber seine Mutter war ein Mensch, der immer das Gute in den anderen zu sehen versuchte, ob es nun vorhanden war oder nicht
"Dann steckte also Monica hinter allem?" fragte er. "Selbst hinter Kates Tod?"
Barbara Fortune seufzte, und Grant fragte sich, ob sie wohl auch etwas Gutes finden konnte an dem, was diese verbitterte, besessene Frau getan hatte.
"Den Briefen nach, die in ihrem Bankschließfach gefunden wurden, scheute sie weder Mittel noch Wege, um die Kontrolle über Kates Firma zu erhalten. Gabe Devereax, der Privatdetektiv der Familie, konnte das nach seinen Nachforschungen bestätigen. Monica Malone war der Meinung, es sei Brandons Geburtsrecht, über die Firma zu verfügen. Und sie hasste Kate, denn Ben hatte sie nie verlassen wollen."
"So zahlte Monica es ihr heim, indem sie dafür sorgte, dass sie bei diesem Flugzeugabsturz ums Leben kam. Sehr charmant." Wieder rutschte er unruhig hin und her. Er hatte nicht gewusst, dass seine Mutter in einer solchen Welt lebte. Er mochte nicht einmal davon hören, auch wenn er heute morgen sogar glücklich über die Ablenkung war. "Ich ne hme an, sie stand auch hinter den Zwischenfällen im Firmenlabor, oder?"
"Auch darüber steht etwas in den Briefen. Sie hatte gehofft, die Sabotage würde alles so durcheinander bringen, dass sie ihren Nutzen davon hätte."
Die Fortunes leben ständig im Chaos, dachte Grant trocken.
"Ich wünsche Brandon Malone Glück", sagte er. "Er wird es brauchen können, bei der Familie."
"Es ist auch meine Familie, Grant."
"Ich weiß. Entschuldige
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