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Die Braut des Herzogs (German Edition)

Die Braut des Herzogs (German Edition)

Titel: Die Braut des Herzogs (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophia Farago
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»wären Sie so freundlich, die Noten für sie umzublättern?«
    Während Mr. Finch-Bottom versicherte, daß er nichts lieber täte, reichte Mr. Romsey beiden Damen den Arm und führte sie in den weitläufigen Salon hinein.
    »Ich habe Margret Seltic nie gemocht«, empörte sich Lady Darlington, »aber so zu tun, als sei Olivia bereits im Greisenalter, das ist der Gipfel der Unverschämtheit!«
    »Und der Dummheit«, setzte Mr. Romsey hinzu, während er Olivia zublinzelte. »Armer Berry. Er hat vor, um die Hand von Clarissa Seltic anzuhalten, müssen Sie wissen – ganz im Vertrauen, natürlich. Läßt sich einfach nicht davon abbringen. Gegen Clarissa ist nicht viel einzuwenden, obwohl mir ihr Klaviergeklimper ganz schön den Abend verleidet. Spielen Sie Klavier, Miss Redbridge?«
    Olivia schüttelte bedauernd den Kopf.
    »Na, da passen wir ja großartig zusammen«, meinte er. »Ichspiele auch kein Instrument.« Er schien diesen Scherz sehr komisch zu finden.
    »Wie geht es Ihrem Vetter?« unterbrach ihn Lady Darlington steif.
    »Welchen meiner vielen Vettern meinen Sie, Mylady? Mein Gott, da kommt Linham direkt auf uns zu. Ob es für eine Flucht bereits zu spät ist?«
    Lord Linham trat in Begleitung seiner Mutter und seiner Schwester auf die drei zu.
    »Deine Nichte ist also wohlbehalten in London eingetroffen«, rief Lady Linham erfreut. »Ich freue mich, Sie wiederzusehen, meine Liebe. Wie geht es Ihnen?«
    Olivia, die die Freundin ihrer Tante noch in guter Erinnerung hatte, beeilte sich zu versichern, daß es ihr noch nie besser gegangen sei.
    »Und das ist Julie, mein Patenkind.« Lady Darlington übernahm es nun, Olivia und Julie Linham miteinander bekannt zu machen. »Julie gibt in diesem Jahr ihr Debüt. Vor zwei Wochen wurde ihr glanzvoller Ball in der Brook Street gefeiert. Wir haben sehr bedauert, daß du damals noch nicht in der Stadt warst.«
    »Das war wirklich schade«, bestätigte Lady Linham. »Aber es gibt ja noch so viele Bälle, an denen Sie teilnehmen werden. Ach, ich kann mich ja noch so gut an Ihr Debüt erinnern. Sie haben mir so leid getan, als Sie überstürzt abreisen mußten. Und dann noch aus einem so traurigen Anlaß. Kennen Sie noch meinen Sohn Charles?«
    Der junge Mann verbeugte sich korrekt. O ja, Olivia konnte sich noch gut an diesen steifen Herrn erinnern. Vor sechs Jahren hatte er sie kaum beachtet. Das hatte ihr jedoch nichts ausgemacht, denn er war ein wenig unterhaltsamer Gesprächspartner. Worüber sprach er stets? War das Geschichte gewesen oder Religion?
    »Ich freue mich außerordentlich, Sie wiederzusehen. Natürlich erinnere ich mich sehr gut an Sie. Als wäre es gestern gewesen.« Erstaunt blickte Olivia zu ihm auf. Hatte da tatsächlich Bewunderung in seinem Tonfall mitgeschwungen?
    »Oh, Miss Redbridge«, meldete sich nun auch die Debütantin mit schüchterner Stimme zu Wort, »erlauben Sie, daß ich Ihnen meine beste Freundin, Miss Sylvia Herthsmith vorstelle?«
    Diese stellte sie ihrem Bruder Sir Gilliam Herthsmith vor, der wiederum seinen Freunden, die wiederum ihren Cousins und Cousinen. In kurzer Zeit war Olivia Mittelpunkt einer fröhlichen Runde junger Leute geworden.
    Lady Darlington lächelte zufrieden.
    »Ich denke, dieses Mal mußt du dir keine Sorgen um ihren Erfolg machen«, meinte Lady Linham, die ihrem Blick gefolgt war. »Es ist ein Glück, daß sie sich zu einer so reizenden jungen Frau entwickelt hat.« Daraufhin zogen sich die beiden Freundinnen zu den Spieltischen zurück, die im angrenzenden Salon aufgestellt worden waren.
    Wie ihre Tante es vorausgesehen hatte, nahm eine Kapelle Aufstellung, und die ersten Takte der Musik erklangen.
    Olivia hatte den Eröffnungstanz Mr. Romsey versprochen.
    »Wie gefällt Ihnen Ihre erste Abendeinladung in London?« fragte er, als er sie auf das Parkett geleitete.
    »Woher wissen Sie, daß das meine erste Einladung ist?« fragte sie erstaunt.
    »Ich hatte bis zum heutigen Abend nicht das Vernügen, Sie kennenzulernen. Und da ich alle Veranstaltungen, die von einigem Interesse sind, besuche, kann das nur Ihre erste sein.«
    »Sie könnten mich ja auch übersehen haben?« entgegnete Olivia neckend.
    Ihr Tanzpartner griff sich mit theatralischer Geste ans Herz: »Nie und nimmer«, versicherte er.
    Olivia lachte und mußte sich bemühen, nicht aus dem Takt zu geraten. »Sie haben recht. Es ist wirklich meine erste Veranstaltung. Das heißt in dieser Saison. Ich war bereits einmal in London …«
    »Ich weiß. Das

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