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Die Braut des Herzogs (German Edition)

Die Braut des Herzogs (German Edition)

Titel: Die Braut des Herzogs (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophia Farago
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salbungsvolle Monolog, den Seine Lordschaft in ihre Ohren ergoß. Sie hörte ihm, Interesse heuchelnd, zu; zu gut erzogen, um ihn zu unterbrechen.
    Als sich jedoch die erste Möglichkeit bot, um das Gespräch zu beenden, ergriff sie diese und wandte sich wieder an Lord MacAlister. Dies gelang erst während des zweiten Ganges und veranlaßte ihren Tischpartner zu der spöttischen Feststellung, daß der gute Charles ein bekannt amüsanter Gesprächspartner war.
    Olivia blinzelte ihm vergnügt zu. MacAlister blickte in zwei blitzende blaue Augen und fragte sich, nicht zum erstenmal, womit Wellbrooks einen derartigen Glückstreffer verdient haben mochte. Von wegen, Landkind, dachte er und verzog seine Lippen zu einem kleinen Lächeln, als er an die Worte seines Freundes dachte. Als er bemerkte, daß ihn Olivia erwartungsvoll anblickte, meinte er schuldbewußt: »Ich bitte um Vergebung, Miss Redbridge. Ich war ganz in Gedanken. Um Ihre verständliche Neugierde zu stillen: Ich bin ein Freund von Wellbrooks.«
    »Ja, natürlich!« rief Olivia aus. »Jetzt weiß ich, warum mir Ihr Name bekannt vorkam, Mylord. Man hat ihn mir gegenüber einmal im Zusammenhang mit dem Herzog erwähnt. Seine Gnaden ist heute nicht gekommen. Hat er Sie geschickt, um mich zu begutachten?«
    MacAlister lachte, schüttelte aber den Kopf: »Nein, es war meine eigene Neugierde, die mich hergetrieben hat«, gestand er. »Wellbrooks ist … heute verhindert. Und ich wollte nicht so lange warten, bis er mich Ihnen vorstellt.«
    Er blickte sie nachdenklich an, als er weitersprach: »Ich wollte einfach sehen, was sich mein Freund mit seinem überstürzten Heiratsantrag eingehandelt hat«, gestand er schließlich offen.
    »Und«, fragte Olivia mit einem schelmischen Blick, »zu welcher Ansicht sind Sie gekommen?«
    »Ich finde, Wellbrooks hat wieder einmal unverdientes Glück«, antwortete MacAlister ehrlich.

X .
    Als der Earl of MacAlister am selben Abend seiner Kutsche entstieg, fand er zu seinem Erstaunen die Türe zu seinem Haus weit geöffnet und den Blick frei auf eine hellerleuchtete Eingangshalle. Berge von Koffern, Taschen und Hutschachteln waren in der Mitte der Halle aufgetürmt und ein hektisches Treiben war im Gange, an dem die gesamte Dienerschaft beteiligt zu sein schien. Dies konnte nur eines bedeuten: Lady MacAlister war zurückgekommen. Alle vornehme Blasiertheit, die der Earl als Mitglied der vornehmen Gesellschaft gerne kultivierte, fiel von ihm ab, und er eilte mit großen Schritten zu seinem Haus, um seine Gattin willkommen zu heißen.
    Er fand sie noch im Eingangsbereich, sie hatte soeben Handschuhe und Hut in die Obhut des Butlers übergeben.
    Als sie ihren Gemahl in der Türe stehen sah, lief sie mit einem entzückten Aufschrei zu ihm hin, um sich in seine weitgeöffneten Arme zu werfen: »Ach, Andy, mein Liebling, ich freue mich ja so, wieder zu Hause zu sein!«
    Der so Angesprochene, dem die gerührten Blicke der langjährigen Dienerschaft ebenso wenig entgangen waren wie die neugierigen der jungen Lakaien, zog seine Frau mit sich in den angrenzenden kleinen Salon, um sich ohne Zeugen über ein Wiedersehen nach drei Wochen langer Getrenntheit, der ersten seit ihrer Hochzeit, freuen zu können.
    Schließlich nahmen sie Hand in Hand auf einem kleinen Sofa Platz. Er blickte so voller Entzücken auf seine kleine Frau, daß erausrief, wie es denn nur möglich sein konnte, daß sie in den drei Wochen noch hübscher geworden war, als er sie in Erinnerung hatte.
    Mylady war eine zierliche Brünette, ihr kleines, liebliches Gesicht war von unzähligen Löckchen umrahmt. Die dunklen Augen blickten meist weich und sanft, konnten jedoch auch verschmitzt lächeln und bisweilen sogar zornige Funken sprühen. Niemand, der Maria nur vom Sehen her kannte, hätte ihr den wachen Verstand und die Weltklugheit zugetraut, die sich hinter ihrem hübschen Antlitz verbargen.
    Sie war als einzige Tochter des Earl of Woodford in Sussex mit ihren vier älteren Brüdern aufgewachsen, gut behütet und verwöhnt und doch hatte der Earl auf ihren Unterricht ebenso viel Wert gelegt wie auf den seiner Söhne.
    »Geht es deiner Mama wieder besser?« erkundigte sich MacAlister. »Wie kommt es, daß du so überraschend und noch dazu mitten in der Nacht nach London zurückkehrst?«
    »Ja, Gott sei Dank hat Mama die schlimmste Phase ihrer Krankheit überstanden. Es war wirklich eine ganz arge Grippe, und Dr. Cromley befürchtete lange Zeit, es könnte sich eine

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