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Die Braut des Herzogs (German Edition)

Die Braut des Herzogs (German Edition)

Titel: Die Braut des Herzogs (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophia Farago
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»Dieses wird zwar in Quartalsbezügen ausbezahlt, aber ich habe schon einiges zusammengespart.«
    »Ich kann mir nicht vorstellen, daß dir meine Schwester mehr als das hinterlassen konnte, was man ein Auskommen nennt«, hatte Mylady skeptisch geantwortet. »Auch wenn sie von Onkel Alfred einiges geerbt hatte. Es ist ja erfreulich, wenn dir das Geld eine gewisse Unabhängigkeit beschert, aber für deine hochgesteckten Pläne …« Sie hatte den Kopf gewiegt und nicht gerade ermutigend geseufzt.
    »Auch meine Stiefmutter war so freundlich, mir Geld für meine Garderobe zur Verfügung zu stellen«, hatte sich Olivia nun doch verpflichtet gefühlt zu sagen.
    Darüber war ihre Tante ehrlich erstaunt: »Ach wirklich, hat sie das? Das ist aber äußerst großmütig von ihr, das muß ich dir sagen. Natürlich ist deine Stiefmutter sehr wohlhabend, kein Zweifel, und ich denke, daß das deinem Vater sehr zustatten kommt. Nein, nein, friß mich nicht gleich auf. Ich weiß, er hat sie nicht des Geldes wegen geheiratet«, beeilte sie sich zu erklären, als sie Olivias abweisenden Gesichtsausdruck wahrgenommen hatte. Um dann nicht eben taktvoll zu versichern: »Dazu hat er viel zu wenig praktischen Verstand!«
    In diesem Moment war der Butler ins Frühstückszimmer getreten, um den Damen zu verkünden, daß die Kutsche vorgefahren war. Mylady hatte sich umgehend erhoben; zu Olivias Erleichterung, ohne weitere Fragen über die Großzügigkeit der neuen Lady Redbridge zu stellen. Sie hatte nach ihrem Hut, den sie neben sich auf das Sofa gelegt hatte, gegriffen und zufrieden erklärt:
    »Nachdem also das Finanzielle so erfreulich geregelt ist, steht einem vergnüglichen Einkaufsbummel nichts mehr im Wege. Komm, meine Liebe. Setze also, in Gottes Namen, noch einmal dieses altmodische Gebilde auf, das wahrlich nicht die geringste Ähnlichkeit mit einem ordentlichen Hut hat. Wir wollen die Pferde nicht warten lassen.«
    Madame Christine, die französische Schneiderin, die die beiden Damen persönlich bediente, war entzückt über ihre neugewonneneKundin. Sie erfaßte mit kundigem Blick die Figur der jungen Dame, hochgewachsen und schlank, doch keineswegs mager. Überdies war sie klug genug zu erkennen, daß ein Schützling von Mylady Darlington, der die Gesellschaft mit den elegantesten Kreationen aus ihrem Salon berauschte, sicherlich viele neue Kundinnen nach sich ziehen würde. Dieser Umstand wurde von Mylady umgehend durchschaut, die über den praktischen Verstand verfügte, den sie ihrem Schwager abgesprochen hatte. So wurde bezüglich der Kleiderpreise ein für alle Seiten angenehmes Arrangement getroffen.
    Als sie den Modesalon verließen, wurde eine ganze Anzahl von Schachteln in die Kutsche verladen, obwohl die meisten Kleider, die für Olivia ausgesucht wurden, erst angefertigt werden mußten. Als nächstes wurde die Modistin aufgesucht, ebenfalls eine Französin, die von Madame Christine empfohlen worden war. Dieser Rat erwies sich als sehr nützlich, und so wurde nicht nur für Olivia eine ganze Reihe hinreißender Hüte erstanden.
    Auch ihre Tante konnte nicht widerstehen, sich eine Kreation mit breiter Krempe und Straußenfedern zuzulegen, die genau zu der Toilette paßte, die Mrs. Dudley erst kürzlich geliefert hatte.
    Beglückt durch die bisherigen Einkäufe wurden dann noch eine Anzahl von Schuhen für jeden Anlaß erstanden, feinste Wäsche und Nachthemden, Handschuhe, armlang, für den Abend aus Seide und Glacé aus feinstem Kalbsleder für den Tag, eng um das Handgelenk zu knöpfen, Fächer, Sonnenschirme, Retiküls und Seidenbänder – kurz: all das, was eine junge Lady einfach nicht entbehren konnte.
    Die Kutsche war randvoll mit Hutschachteln und Kartons, die beiden Damen hochzufrieden.
    Wenn Olivia auch den Gedanken nicht loswurde, daß sie vielleicht zu verschwenderisch mit dem Geld ihrer Stiefmutter umging, so tröstete sie sich doch mit der Hoffnung, daß all die Einkäufe letztlich auch dazu dienten, den Aufenthaltsort von Lord Sudbury ausfindig machen zu können. Vielleicht würde sie noch andere Leute kennenlernen, die seinen Aufenthaltsortkannten. Oder sie mußte eben, wie von Marilla geplant, dem Herzog das Geheimnis entlocken. Die Aussicht, wie sie das anstellen sollte, erschien ihr ferner denn je, und doch fehlte es ihr nicht an Zuversicht, daß sie es irgendwie zustande bringen würde.
    »Du siehst ja hinreißend aus!« rief Lady Darlington, die soeben Olivias Schlafzimmer betreten hatte, ehrlich

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