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Die Braut des Herzogs (German Edition)

Die Braut des Herzogs (German Edition)

Titel: Die Braut des Herzogs (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophia Farago
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das klar genug?«
    Er war einen Schritt näher gekommen, was seinen Erben veranlaßte, zurückzuweichen. Er kannte seinen Cousin lange genug, um zu wissen, daß er ihm bei Wortduellen immer unterlegen sein würde. Was die körperliche Kraft anging, so konnte man bei Wellbrooks schon in bekleidetem Zustand seine muskulösen Schultern ahnen. Als er nun aber vor ihm stand, nackt bis zur Taille, konnte Romsey erkennen, wie völlig durchtrainiert er tatsächlich war. Überdies deutete die Haltung Seiner Gnaden nur zu deutlich an, daß er nicht mehr lange gereizt zu werden brauchte, um seinen Erben mit einer seiner berühmten rechten Geraden zu Boden zu schicken. Mr. Romsey war selbstein sportlicher Mann, was die wenigsten hinter seinem dandyhaften Gehaben vermuteten. Er war jedoch kein Narr und wußte, daß es aussichtslos war, seine Kräfte mit Wellbrooks messen zu wollen, und trat den Rückzug an.
    »Feigling!« zischte ihm dieser nach.
    George drehte sich um und sagte: »Ich weiß, daß du mich am liebsten niederschlagen würdest, wenn ich auch verdammt gerne wüßte, warum eigentlich. Denn schließlich bin ich es ja, der beleidigt sein könnte … ja, ist schon gut.«
    Mit diesen Worten ging er von dannen, klopfte dabei noch Lord MacAlister auf die Schulter, der eben um die Ecke gebogen war, und verließ den Boxclub.
    »Hallo, Wellbrooks«, grüßte Andrew und sah George fragend nach. »Was ist denn in den gefahren? Wolltest du ihn wirklich verprügeln?«
    Er wandte sich seinem Freund zu. Dieser stand noch immer mit grimmigem Gesicht vor dem Sandsack, drehte sich aber nun um und begann seine Boxtätigkeit wieder aufzunehmen.
    Andrew, dem der Gesichtsausdruck seines Freundes nicht entgangen war, fragte sich, was ihn wohl in derart schlechte Laune versetzt haben mochte. Er zog sich einen Stuhl heran, setzte sich rittlings darauf und beobachtete den Herzog eine Zeitlang schweigend.
    »Ärger gehabt, Ju?« erkundigte er sich schließlich, den Blick nicht vom Gesicht des Herzogs wendend.
    »Nein!« preßte dieser hervor und schlug weiter auf den Sandsack ein. »Gute Nachricht. Ich bin diese Miss losgeworden.«
    »Ach, tatsächlich?« fragte Andrew überrascht und wartete auf weitere Erklärungen.
    »Sie hat die Verlobung gelöst«, keuchte sein Freund und schlug mit verbissenem Gesicht weiter auf den fiktiven Gegner ein.
    »Wen schlägst du denn da im Geiste nieder? Hat sie ein Tendre für George?«
    Der Herzog ließ die Fäuste sinken und starrte MacAlister an. »Blödsinn«, sagte er knapp. »Denkst du etwa, sie habe mir wegendieses Laffen einen Korb gegeben? Dann bist du ein größerer Esel, als ich dachte!«
    »Wenn du mit mir einen Streit anfangen willst, dann verschwinde ich lieber«, entgegnete MacAlister hierauf und machte Anstalten, sich zu erheben. »Oder willst du nicht doch lieber loswerden, was dich derart aus der Fassung gebracht hat. Weißt du, ich habe gerade fünf Minuten für dich Zeit.«
    Daraufhin zog der Herzog dann doch seine Boxhandschuhe aus, schob sich einen Sessel heran und griff nach dem Handtuch, um es sich über die Schultern zu legen.
    Um diese Mittagsstunde waren nur wenige Herren im Club anwesend. In ihrer abgeschiedenen Ecke waren sie ungestört, und der Herzog erzählte, wie er Miss Redbridge kennengelernt und was sich am Vormittag ereignet hatte.
    »Zum Teufel, wenn ich weiß, wie dieser Streit überhaupt begonnen hat. Stell’ dir vor, ich weiß den unmittelbaren Anlaß gar nicht mehr. Ich weiß nur, daß wir uns auf einmal in die Haare geraten waren. Ich habe ihr ins Gesicht gesagt, daß sie nur auf eine reiche, vorteilhafte Partie aus sei, ich habe ihr den Gram, der sich all die Jahre gegen die vornehme Damenwelt in mir aufgestaut hatte, ins Gesicht gebrüllt Gerade so, als wäre sie an allem schuld.« Er bemerkte, daß ihn Andrew mit großen Augen ansah, und fügte hinzu: »Ja, du hast wahrlich allen Grund, so erschrocken zu blicken.«
    Er verweilte eine Zeitlang bei seinen Gedanken und schüttelte dann unter stillem Lächeln den Kopf: »Und verflixt, wenn ich je so eine Frau wie sie kennengelernt habe. Glaubst du, sie habe nach dem Diener gerufen, damit er mich hinauswirft? Das wäre ihr gutes Recht gewesen, weißt du. Glaubst du, sie ist ohnmächtig aufs Sofa gesunken und hätte nach ihrem Riechfläschchen verlangt? Nichts dergleichen! Sie hat es mir Schlag für Schlag zurückgegeben. Ich weiß jetzt genau, wofür sie mich hält: Ich bin ein eingebildeter, verwöhnter,

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