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Die Braut des Herzogs (German Edition)

Die Braut des Herzogs (German Edition)

Titel: Die Braut des Herzogs (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophia Farago
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Großmutter?« wiederholte Olivia, ehrlich erstaunt. »Aber kenne ich deine Großmutter denn? Wer ist deine Großmutter, wie heißt sie?«
    »Meine Großmutter ist die Mutter meiner verstorbenen Mama«, erklärte der Herzog, »Mylady Addlethorpe.«
    Sollte er erwartet haben, daß Olivia in freudiger Erinnerung an die alte Dame auffahren würde, so wurde er enttäuscht.
    »Lady Addlethorpe?« murmelte sie statt dessen und schüttelte den Kopf. »Ich habe doch nie … nein warte … Ist das etwa die furchterregende alte Dame, die letzten Sommer in Bath zur Kur gewesen ist?«
    Dies wurde von Seiner Gnaden lachend bestätigt: »Nun, du scheinst bei meiner Großmutter einen bleibenden Eindruck hinterlassen zu haben«, stellte er fest.
    »Aber ich habe doch nur einige Male kurz mit ihr geplaudert«, verteidigte sich Olivia.
    »Und dennoch hat ihr scharfer Verstand erkannt, daß du genau die richtige Frau für ihren Enkel bist, mein Liebling. Da siehst du, was für eine kluge Großmutter ich habe.«
    Olivia lachte: »Wie kamst du denn überhaupt auf die sonderbare Idee, deine Braut von deiner Großmutter aussuchen zu lassen?« wollte sie wissen.
    »Wie hätte ich denn sonst eine Frau finden sollen?« fragte er. »Hätte ich eines der Mädchen um ihre Hand bitten sollen, die sich mir scharenweise vor die Füße werfen? Eines der blassen Geschöpfe, die mir von ehrgeizigen Müttern geradezu aufgedrängt werden …«
    »Übersättigt, Wellbrooks?« fragte Olivia.
    »Sehr richtig«, bestätigte er.
    »Du wirst vom Schicksal viel zu sehr verwöhnt, mein Lieber«, stellte Olivia weise fest. »Ich habe mir nicht vorgestellt, daß deine Wahl aus diesem Grund auf mich gefallen sein könnte. Was habe ich mir den Kopf zerbrochen, wo und wann wir uns kennengelernt haben könnten. Meine Stiefmutter meinte, du hättest mich irgendwo gesehen und seist von mir ›verzaubert‹ gewesen, wie sie es ausdrückte.«
    Sie schwieg erschrocken und hoffte, der Herzog würde sie nicht näher nach ihrer Stiefmutter befragen. Doch dieser antwortete statt dessen. »Deine Stiefmütter hat nicht Unrecht gehabt. Hätte ich dich jemals gesehen, ich wäre von dir verzaubert gewesen.«
    Er legte den Arm um Olivia, um sie abermals zu küssen, was sie willig geschehen ließ.
    »Aber weiter, Wellbrooks …« sagte sie schließlich.
    »Ich heiße Julian«, unterbrach er sie sanft.
    Olivia errötete leicht: »Also weiter, Julian«, verbesserte sie sich. »Angenommen, ich hätte deinem Antrag zugestimmt, angenommen, du hättest dich nicht in mich verliebt …« sie brach ab und schlug die Hand vor den Mund. »Du bist doch in mich verliebt, nicht wahr?« vergewisserte sie sich rasch.
    »Ich dachte, das wüßtest du inzwischen«, sagte der Herzog mit einem warmen Lächeln und beugte sich vor, um sie auf die Stirn zu küssen.
    »Wie wäre es weitergegangen mit uns? Hast du dir Gedanken über diese auf so ungewöhnliche Art zustandegekommene Vernunftehe gemacht?«
    »Aber selbstverständlich.« Seine Gnaden lächelte. »Ich wußte, daß meine Auserwählte das Landleben liebt, daß sie daran gewöhnt war, einen großen Haushalt zu führen, ein Gut zu leiten und Kinder zu betreuen. Und daran sollte sich nichts ändern.«
    »Wie bitte?« rief Olivia empört. »Du wolltest mich bei meinem Vater lassen?«
    »Unsinn«, entgegnete Wellbrooks. »Ich hätte dich nach Brooks Hall gebracht. Dort hättest du ein weites Wirkungsfeld in Hof und Haus gehabt, meine Liebe …«
    »Und du wärst in London geblieben?« fragte Olivia fassungslos.
    »Aber natürlich«, bestätigte der Herzog belustigt. »Meine Pflichten im Oberhaus, meine Pflichten dem Prinzregenten gegenüber …«
    »… ja, und dann all die Annehmlichkeiten …« setzte Olivia ungerührt diese Aufzählung fort. »All die Abendunterhaltungen, Bälle und Routen. Welch ein Genuß müssen diese sein mit einem Ehering am Finger, der einem alle heiratswilligen jungen Damen vom Halse hält.«
    Der Herzog lächelte. »Wie gut du mich verstehst«, sagte er.
    »Und ich sollte auf dem Lande versauern und deinem Verwalter auf die Finger sehen«, stellte Olivia fest. »Welch ein verlokkendes Leben! Doch sag, wer wären wohl die Kinder gewesen, die ich zu betreuen gehabt hätte?«
    »Na, unsere eigenen«, antwortete Wellbrooks, als sei dies das Selbstverständlichste der Welt.
    »Ach!« rief Olivia aus. »So nah hätten wir uns also schon kennengelernt?« Kaum war ihr dieser impulsive Ausruf entschlüpft, als sie tief errötete und

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