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Die Braut des Herzogs (German Edition)

Die Braut des Herzogs (German Edition)

Titel: Die Braut des Herzogs (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophia Farago
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»Du kannst zum Ausgang zurückreiten, John Pilgrim. Warte dort auf mich. Hier im Park brauche ich deine Begleitung nicht mehr.«
    Dem Burschen verschlug es für kurze Zeit die Sprache. Als er schließlich Einwände erheben wollte, hatte sich Olivia bereits wieder ihrem Begleiter zugewandt. John Pilgrim hob die Schultern und machte sich auf den kurzen Weg zurück zum Parktor.
    »Zufrieden?« fragte Olivia. Allein mit einem fremden Gentleman auszureiten, war nicht im geringsten comme il faut . Olivia wußte das, und es machte sie etwas befangen. Und doch reizte sie dieses neuartige Abenteuer.
    Der Herzog lächelte ihr zu: »Wie wär’s mit einem Galopp, Miss Redbridge?« fragte er anstelle einer Antwort.
    »Fein, auf geht’s. Fair Lady , zeig, was in dir steckt!«
    Ein kurzer Schenkeldruck, und die Stute flog in schnellem Galopp den breiten Reitweg entlang. Der Herzog hatte sie bald eingeholt und ritt an die Spitze.
    Der Park war um diese Uhrzeit fast menschenleer. Ein Hirte, der eine Schafherde hütete, die auf einer der weiten Wiesen grasten, hob kurz den Kopf und schob seinen Hut in den Nacken, als die zwei unerwarteten Reiter in seiner Nähe vorbeigaloppierten. Sonst war es friedlich still. Ein paar Vögel zwitscherten ein fröhliches Konzert, einige Grillen zirpten.
    »Wohin reiten wir?« rief Olivia dem Herzog zu.
    »Lassen Sie sich überraschen!« rief dieser über die Schulter zurück.
    Er verließ den breiten Reitweg und bog in einen der kleinen Nebenwege ein. Sie mußten nun im Schritt reiten und hintereinander bleiben. Der Pfad war zuerst flach und führte an einer Reihe zart duftender Ginsterbüsche vorbei, dann stieg er sanft an, einen langgezogenen Hügel hinauf. Olivia war sich sicher, daß der Herzog diesen Weg nicht zufällig gewählt hatte. Er schien sein Ziel genau zu kennen.
    »Wohin reiten wir, Sir?« fragte sie deshalb nochmals.
    Wellbrooks zügelte sein Pferd und blickte sie über die Schulter an: »Sie werden schon sehen, Miss«, sagte er. »Haben Sie denn gar kein Vertrauen zu Edelmännern?«
    »Nein«, sagte Olivia.
    Der Herzog brachte seinen Hengst zum Stehen und wandte sich im Sattel um. Als er sah, daß Olivia lächelte, lächelte er zurück: »Nun, da haben Sie wohl im allgemeinen recht«, gab er zu, »doch meiner Führung können Sie sich ohne Mißtrauen anschließen. Ich verführe keine widerspenstigen, kleinen Mädchen.« Mit diesen Worten wandte er sich wieder um und folgte weiter dem Weg, den Hügel hinauf. Oben angelangt, brachte er sein Pferd zum Stehen und schwang sich aus dem Sattel: »Von hier sind es nurmehr einige Schritte zu gehen«, erklärte er, als er zu Olivia herantrat.
    Er hielt ihr beide Hände entgegen, und sie ließ sich bereitwillig von ihrer Stute herunterhelfen. Er stellte Olivia vorsichtig auf den weichen Wiesenboden, hielt sie jedoch weiterhin in den Armen.
    Sie wollte fragen, wohin es nurmehr einige Schritte waren, als sie den Ausdruck in seinen dunklen Augen wahrnahm. Die Worte blieben ihr in der Kehle stecken, ihr Herz klopfte bis zum Hals.
    Fair Lady schien es nicht zu behagen, daß ihr plötzlich keine Aufmerksamkeit mehr zuteil wurde, sie wandte den Kopf und bohrte ihre Schnauze dem Herzog in den Rücken.
    Uberrascht ließ dieser Olivia los und wandte sich der Stute zu: »Wer sagt denn, daß du keine Anstandsdame bei dir hast, meine Liebe?« stellte er fest. Er nahm Fair Ladys Zügel und führte die Stute zu einem Baum, um sie dort neben seinem eigenen Pferd festzubinden.
    Das Gras war grün und saftig, und ball senkten die Pferde einträchtig die Köpfe, um sich zu stärken.
    Wellbrooks nahm Olivia bei der Hand und zog sie bei einem schmalen Durchlaß durch die Büsche. Sie überquerten eine weite Wiese, die zuerst kurz bergab und dann wieder steil bergauf führte.
    Seine Hand umschloß die ihre mit festem Griff, als sie Seite an Seite über die Wiese liefen, wie zwei Kinder auf dem Weg zu einem gemeinsamen Abenteuer.
    Die Wiese war mit Büschen begrenzt, Fliederbüsche diesmal, voll von schweren, lilafarbenen Blüten. Der Herzog führte sie hindurch und blieb stehen, mit einer weitausholenden Geste auf den Ausblick zeigend, der sich ihnen darbot. Sie waren am oberen Ende einer weiteren Wiese angelangt, die sich, reich mit Blumen geschmückt, bis zu einem kleinen Teich erstreckte, auf dem sich einige Enten friedlich im Wasser vergnügten.
    Olivia atmete tief durch. »Ist es hier aber sehön«, stellte sie begeistert fest.
    Der Herzog wandte sich ihr

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