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Die Braut des irischen Kriegers (German Edition)

Die Braut des irischen Kriegers (German Edition)

Titel: Die Braut des irischen Kriegers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Willingham
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das eiskalte Wasser gerissen. Ihr Kopf tauchte unter, und sie schmeckte das Salz auf ihrer Zunge.
    Sie strampelte, kämpfte gegen die Panik an. Dann umfasste ein Arm ihre Taille, und sie wurde wieder an die Oberfläche gezogen, wo sie nach Luft schnappte. MacEgan hielt sie, während er mit der anderen Hand vom Wrack weg und auf eine abgebrochene Planke zuschwamm. „Haltet Euch daran fest!“, befahl er. Mit aller Kraft packte sie zu. Dann tauchte Adriana an ihrer Seite auf. Johanna hatte sich auf eine andere Planke gerettet und trieb ein Stück von ihnen entfernt auf dem Wasser.
    Sie hatte schon bald jegliches Zeitgefühl verloren, doch Adriana wich ihr nie von der Seite. Ihre tapfere Hofdame bemühte sich, mit der Strömung zu schwimmen und sie näher ans Ufer zu bringen. Ab und zu half Liam, der neben ihnen schwamm, sie wieder in die richtige Richtung zu lenken. Auch, wenn er für ihre aller Sicherheit sorgte, entging Berengaria nicht, wie aufmerksam er Adriana beobachtete. Es lag eine Intensität in seinem Blick, als bedeutete die junge Frau ihm mehr.
    Das Herz stockte ihr für einen Moment. Richard hatte sie bei ihrer ersten Begegnung ebenso angesehen. Manchmal reichte schon der kleinste Funke aus, um das Feuer der Liebe zu entzünden.
    Werde ich ihn wiedersehen? fragte sie sich nun. Schwer ließ sie den Kopf auf das Holz sinken, völlig erschöpft vom Kampf gegen den Sturm. Am Horizont wurde der Himmel heller, und das graue Meer erglänzte im sanften Rosa der Morgendämmerung. Nach scheinbar endlosen Stunden spürte sie plötzlich Sand unter ihren Füßen.
    Ein unerwartetes Lachen brach aus ihr heraus, und sie strahlte ihre Hofdame an. „Adriana, wir werden leben!“ Von Liam geleitet, erreichten sie seichtere Gewässer, obwohl ihre nassen Kleider sie immer wieder zurück ins Wasser zu ziehen drohten.
    Der Sturm hatte sich gelegt, und hier und da brach das helle Blau des Himmels durch die Wolken. Die Wogen hatten sich geglättet, trotzdem fiel es Berengaria immer noch schwer, im hüfthohen Wasser die Balance zu halten. Vor ihr erreichte der Count of Berduria als erster den sandigen Strand.
    Im nächsten Augenblick tauchten Reiter mit glänzenden Rüstungen am Gestade auf. Liam schob sich näher an die Frauen. „Vertraut ihnen nicht“, warnte er. „Wir wissen nichts über die Zyprioten.“
    Berengarias Lächeln schwand, und nun bereitete ihr nicht nur das kalte Wasser Unbehagen. Wenige Yards vor ihnen ging Königin Johanna schon an Land.
    „Sagt ihnen nicht, wer Ihr seid“, mahnte Liam, doch die hohe Frau schien ihn nicht gehört zu haben.
    Er machte Anstalten, zu ihr zu gehen, doch Adriana hielt ihn am Arm zurück. „Seid vorsichtig, MacEgan.“
    Forschend betrachtete er sie, dann legte er eine Hand auf ihre. „Wartet hier.“
    Während er hinter der Königin hereilte, warf Berengaria ihrer Hofdame einen Blick zu. „Er bedeutet dir etwas, nicht wahr?“
    Adriana antwortete nicht, hielt aber ihren Blick unverwandt auf MacEgan gerichtet. „Ich habe ihn erst gestern kennengelernt, und doch kommt es mir vor, als kenne ich ihn schon sehr lange.“
    „Er sieht gut aus“, gab Berengaria zu, „aber nicht so gut wie Richard.“ Ihre Stimme klang schwermütiger, als sie beabsichtigt hatte. Insgeheim fürchtete sie, den König nie wieder zu sehen. Sie würde vielleicht als Jungfrau sterben, noch ehe sie seine Frau wurde.
    „Wäre er nicht gewesen, wäre ich ertrunken“, flüsterte Adriana.
    Berengaria nahm sie bei der Hand, und gemeinsam strebten sie dem Ufer entgegen. Währenddessen bemühte MacEgan sich, Königin Johanna einzuholen, doch sie beachtete ihn nicht, sondern schritt einfach weiter voran.
    Inzwischen hatte der Count die fremden Reiter erreicht und sprach mit ihnen. Obwohl die Männer nicht von ihren Rössern abstiegen, spannte Adriana sich unwillkürlich an.
    „Da stimmt etwas nicht“, sagte sie ahnungsvoll. Langsam ließ sie ihre Hand zu ihrem Bein wandern, wo sie, wie Berengaria wusste, ein Messer versteckte. „MacEgan hatte recht. Bleibt dicht bei mir, Mylady.“
    Berengaria verstand nicht, warum Adriana so beunruhigt war. Auf ihre Nachfrage erklärte die Hofdame: „Wenn Ihr das Wrack eines Schiffes sähet, würdet Ihr nicht versuchen, den Überlebenden zu helfen? Diese Männer da beobachten aber nur.“
    Als Berengaria zurück aufs Meer schaute, entdeckte sie noch drei weitere Schiffe, die wohl ebenfalls vom Kurs abgekommen waren und nun weniger als eine Meile vor der Küste ankerten.

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