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Die Braut des Normannen

Die Braut des Normannen

Titel: Die Braut des Normannen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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wenn Royce einen Fluch murmelte, nachdem er sich erneut geschnitten hatte.
    Sie hörte, daß sich die Tür öffnete und huschte hinter den Wandschirm. Als sie verstohlen um die Ecke spähte, sah sie, daß Justin auf Royce zuging. Ihr Bruder hatte ein kleines Schnitzmesser in der Hand.
    Royce sah nicht einmal auf, und Nichola kam zu dem Schluß, daß er Justin erwartet hatte. Ihr Bruder sah genauso abgespannt aus wie Royce. War er auch jede Nacht aufgeblieben, um ihrem Mann zu helfen?
    »Dieses Messer gehörte meinem Vater«, flüsterte Justin. »Vielleicht geht es damit besser, Baron.«
    Justin ließ sich neben Royce nieder, legte das Messer auf den Tisch und nahm den kleinen Holzblock in die Hand, die in einem Lederhandschuh steckte. Wenn man Royces zerschnittenen Finger sah, dann war es nur vernünftig, daß Justin sich mit einem Lederschutz behalf.
    Nichola wischte sich die Tränen aus den Augen und ging leise auf die beiden Männer zu, die sie von Herzen liebte.
    »Das wird eine schöne Überraschung für Nichola«, flüsterte Justin.
    »Ich hoffe, daß sie sich darüber freut«, flüsterte Royce zurück.
    »Beides trifft zu – ich bin überrascht und freue mich«, sagte Nichola leise.
    Ihr Bruder schreckte auf, und Royce zuckte zusammen und schnitzte eine Kerbe in den Kopf der unfertigen Figur. »Sieh dir nur an, was du getan hast, Nichola«, schimpfte er.
    Sie beugte sich über seine Schulter, um den Schaden zu begutachten. Plötzlich lachte sie laut auf. Das war die komischste und unförmigste Schachfigur, die sie je gesehen hatte. Der Kopf war größer als der Körper und der Hals dreimal so dick wie der der weißen Dame.
    Sie liebte die Figur, und besonders mochte sie die Kerbe. Sie küßte ihren Mann und nahm ihm gegenüber Platz.
    »Royce, eines Tages wirst du deinen Kindern erzählen, wie diese kleine Kerbe zustande kam.«
    Sie hatte den Verdacht, daß es Royce peinlich war, weil man ihn dabei erwischt hatte, wie er seiner Frau ein so süßes Geschenk anfertigte.
    Nichola hätte am liebsten wieder geweint. Gütiger Himmel, wie sehr sie diesen Mann liebte!
    Ihr Blick wanderte zu Justin, und er zwinkerte ihr zu. Wahrscheinlich hatte er auch bemerkt, daß Royce rot geworden war.
    »Justin?«
    »Ja?«
    »Ich liebe Royce.«
    Ihr Bruder grinste. »Das habe ich schon bemerkt, Nichola.«
    »Woran?«
    »An der Art, wie du ihn ansiehst.«
    Sie schaute Royce an, um herauszufinden, wie er auf dieses Gespräch reagierte. Ihr Mann war über den Tisch gebeugt und arbeitete eifrig an der Figur. Aber er lächelte.
    »Es gibt noch etwas, was du wissen solltest, Justin«, fuhr Nichola fort. »Royce liebt mich auch.«
    »Auch das wußte ich bereits«, erklärte Justin lachend.
    Royce ließ das Messer fallen und wandte sich Nichola zu. Er starrte sie lange an, dann fragte er: »Bist du sicher, daß ich dich liebe?«
    »Ja.«
    Er nickte und seufzte. »Würdest du dann bitte aufhören, die ganze Zeit so furchtbar zu lächeln? Nichola, das treibt mich noch in den Wahnsinn.«
    Justin sah die beiden erstaunt an, und Nichola kicherte. »Ich wollte doch nur so sein, wie du dir deine Frau wünschst.«
    »Ich wünsche mir nichts anderes als dich.«
    »Nichola, darfst du jetzt nicht mehr lächeln?« erkundigte sich Justin verständnislos.
    Royce ließ seine wunderschöne Frau nicht aus den Augen, als er sagte: »Justin, geh zu Bett.«
    »Ja, Baron«, erwiderte Justin mit einem breiten Grinsen.
    Nichola stand gleichzeitig mit ihrem Bruder auf, nahm eine der Kerzen und schlenderte langsam zum Bett zurück. Dann stellte sie die Kerze auf die Truhe und wartete auf Royce.
    Er ging zur anderen Seite des Bettes, und Nichola beobachtete im flackernden Kerzenschein, wie er sich auszog.
    Er war ein schöner Mann – so stark und kraftvoll und doch so zärtlich und sanft. Nichola ließ ihren Morgenmantel zu Boden fallen.
    »Ich liebe dich so sehr, Royce.«
    »Ich liebe dich auch.«
    Sie knieten sich beide aufs Bett und sahen sich an. Seine Hände umfaßten ihre Hüften, und sie schlang die Arme um seinen Hals.
    Sie hauchte Küsse auf seine Brust, sein Kinn und auf die Narbe, aber Royce war nicht in der Stimmung, sich von ihr reizen zu lassen. Er griff in ihr Haar, zog ihren Kopf zurück und stöhnte vor Verlangen, ehe sein Mund den ihren in Besitz nahm. Ihre Zungen berührten sich und rieben sich aneinander. Royce ächzte, und Nichola stöhnte vor Lust.
    Er drückte sie nieder und küßte jeden Zentimeter ihres Körpers. Er war so ein sanfter,

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