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Die Braut des Normannen

Die Braut des Normannen

Titel: Die Braut des Normannen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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meinen Bruder nicht hassen! Er hat nicht gewußt, daß er dich beinah getötet hätte. Ich meine, natürlich wollte er dich töten, aber er konnte ja nicht ahnen, daß du mein Ehemann bist.«
    »Nichola, willst du mir damit sagen, daß dein Bruder Thurston noch lebt?«
    »O Gott, woher weißt du das?«
    »Dein Bruder gehört zu den Widerstandskämpfern, die sich gegen William auflehnen, stimmt's?«
    Seine Klugheit verblüffte sie. »Wie hast du das erraten?« fragte sie.
    Er erwähnte nicht, daß sie ihm das meiste bereits erzählt hatte. »Und Thurston ist Ulrics Vater, ist das richtig?«
    »Ja«, rief sie aus. »Aber du darfst dich morgen nicht mehr daran erinnern, zu wem das Baby gehört, Royce. Bitte, versprich mir das.«
    Plötzlich wurde er wütend. »Glaubst du wirklich, ich würde dem Baby etwas antun, nur weil sein Vater mein Feind ist?«
    Sie schmiegte sich an seine Schultern. »Nein, du würdest ihm sicher nichts antun, aber du könntest ihn benutzen, um Thurston zu irgend etwas zu zwingen. Mein Bruder hat die Soldaten, die uns damals angegriffen haben, angeführt, Royce. Ich habe ihn gesehen.«
    »Verdammt, Nichola, ich würde Ulric niemals zu irgend etwas benutzen. Wie kommst du nur auf so eine Idee ...«
    Er hielt inne, als er daran dachte, daß er genau das schon einmal getan hatte, als er Nichola dazu gezwungen hatte, ihren Zufluchtsort zu verlassen. Es war nur recht und billig, daß sie ihm zutraute, noch einmal etwas ähnliches zu versuchen.
    Seine Wut verrauchte, und er dachte über das nach, was er eben erfahren hatte. »Nichola, hast du deinen Bruder gesehen, bevor oder nachdem du verletzt wurdest?«
    Sie legte die Arme um seinen Hals und spielte mit dem Haar in seinem Nacken. Er konnte eine solche Ablenkung im Augenblick nicht zulassen und hielt ihre Hände fest. »Antworte mir«, forderte er.
    Sie seufzte. »Es war Thurstons Pfeil, der mich getroffen hat«, sagte sie. »Er hat auf dich gezielt.«
    Sein Lächeln wurde weich. »Deshalb hast du geschrien, nicht wahr?«
    »Ich hatte Angst um dich«, sagte sie und drückte einen Kuß auf sein Kinn. »Du darfst meinem Bruder nicht böse sein. Er wußte nicht, daß ich bei euch war. Er liebt mich, Royce, und er würde mir nie absichtlich etwas zu leide tun.«
    Jetzt war Royce alles klar. Thurston mußte Nicholas hellblondes Haar gesehen und erkannt haben, daß sein Pfeil seine eigene Schwester durchbohrt hatte. Royce erinnerte sich sogar, einen Entsetzensschrei gehört zu haben. Ja, Thurston wußte, was er getan hatte, und deshalb hatte er den Rückzug befohlen.
    Gott helfe Nichola. Sie hat Entsetzliches durchgemacht, seit sie mir zum erstenmal begegnet ist, dachte Royce und küßte sie auf den Scheitel. Dann stand er auf und hob sie in seine Arme.
    »Zweifelst du daran, daß Thurston mich liebt?« wollte sie wissen.
    »Nein«, erwiderte er. »ich zweifle nur an seiner Sehkraft. Verdammt, er hätte ...«
    »Thurston sieht ausgezeichnet«, fiel sie ihm ins Wort. »Nicht ganz so gut wie ich, aber trotzdem ... wußtest du, daß ich jedes Ziel mit meiner Steinschleuder treffe?« Sie berührte die kleine Narbe an seiner Stirn. »Genau an dieser Stelle wollte ich dich treffen.«»Die Selbstzufriedenheit in ihrer Stimme war nicht zu überhören. Du bedauerst es kein bißchen, daß du deinen Mann verletzt hast?«
    »Damals warst du noch nicht mein Mann«, erinnerte sie ihn. »Ich kann auch mit Pfeil und Bogen umgehen – ich bin sehr zielsicher. Der erste Ritter, den William uns geschickt hat, hat einen meiner Pfeile mit nach Hause genommen.«
    Royce, der die Treppe bereits erreicht hatte, blieb stehen und starrte sie an. »Du hast den Pfeil, der sich in Gregorys Hinterteil gebohrt hat, abgeschossen?«
    »Nicht in sein Hinterteil – ein bißchen darunter, in seine Schenkel. Es war nur eine Fleischwunde, Royce. Ich wollte ihn lediglich davon abhalten, mir mein Zuhause wegzunehmen.«
    Er schüttelte den Kopf. »Sagtest du nicht, daß der erste Offizier deines Bruders die Verteidigung angeführt hat? Hast du mich damals auch belogen?«
    »Nein, John hatte zeitweise das Kommando.«
    »Aber du hast dich eingemischt?«
    »Nur ein bißchen«. Sie sank wieder gegen seine Schulter. »Du riechst so gut, Royce.« Offensichtlich hatte sie vergessen, daß sie das schon einmal festgestellt hatte. Er trug sie die Treppe hinauf und über den langen Korridor zu seinem Zimmer.
    Sein Knappe, ein dunkelhaariger Bursche namens Trevor, erwartete ihn bereits. Royce entließ ihn

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