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Die Braut des Normannen

Die Braut des Normannen

Titel: Die Braut des Normannen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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bereit zu sein, die ganze Welt zu erobern.
    Sie sieht sterbenselend aus, dachte Royce. Ihre Augen waren so rot, daß man kaum hinsehen konnte, und ihr Gesicht schimmerte grünlich – die Nachwirkungen von zuviel Ale, urteilte er. Seine Frau hatte heute morgen sicher nichts zu lachen.
    Sie döste wieder ein, noch während er sie ausgiebig musterte. Er bückte sich und küßte sie auf die Stirn, dann rollte er auf die andere Seite des Bettes. Davon wachte sie auf und zog die Decke hoch, um die Kälte zu vertreiben.
    »Fühlst du dich schlecht, Nichola?« fragte Royce, als er merkte, daß sie sich rührte.
    Wenn er weiterhin so laut schrie, würde sie sterben. »Mir geht's gut«, hauchte sie matt.
    Er lachte. Seine Frau klang, als wäre jemand dabei, sie zu erdrosseln.
    Dieser Mann war schon am frühen Morgen unerträglich gesprächig – sie schwor sich, das zu ändern. Royce plauderte unablässig weiter, während er sich anzog. Gütiger Gott, er war schrecklich gut aufgelegt. Sie wünschte, sie könnte ihm einen Knebel in den Mund stopfen – das war ein niederträchtiger Gedanke, das wußte sie, aber es war ihr egal.
    Royce verabschiedete sich lautstark und knallte mit voller Absicht die Tür hinter sich zu. Aber noch waren seine Grausamkeiten nicht ausgestanden. Er begegnete Clarise am Fuß der Treppe und trug ihr auf, seiner Frau das Frühstück aufs Zimmer zu bringen.
    Zehn Minuten später, als Clarise das Tablett vor ihre Herrin stellte, sprang Nichola aus dem Bett. Sie schaffte es gerade noch rechtzeitig bis zum Nachttopf.
    Sie brauchte den ganzen Morgen, bis sie wieder einigermaßen bei Kräften war. Erst zu Mittag fühlte sie sich etwas besser. Sie zog sich ein grünes Gewand an, entschied sich dann aber doch für ein anderes, als Clarise ihr sagte, daß das Kleid exakt die gleiche Farbe hätte wie ihr Gesicht. Das dunkelblaue Gewand war für heute wesentlich günstiger, zumindest behauptete das die Dienerin.
    Nicholas Kopfhaut schmerzte so, daß Clarise ihr keine Zöpfe flechten konnte, Nichola knirschte mit den Zähnen, als die Zofe vorsichtig die Bürste durch die Strähnen zog und das Haar mit einem blauen Band im Nacken zusammenfaßte.
    »Wollt Ihr mir erzählen, was letzte Nacht geschehen ist?« fragte Clarise.
    »Ich weiß es selbst nicht«, seufzte Nichola.
    »Ihr wart splitterfasernackt heute morgen, Mylady. Irgend etwas muß passiert sein.«
    »O Gott, ich war nackt? Clarise, ich kann mich an nichts mehr erinnern. Was soll ich nur tun?«
    Die Dienerin zuckte mit den Schultern. »Ihr werdet ihn fragen müssen, aber zuerst solltet Ihr ein wenig draußen Spazierengehen. In der frischen Luft bekommt Ihr sicher wieder einen klaren Kopf.«
    »Ja, ich gehe ein bißchen ins Freie. Wenn sich mein Verstand geklärt hat, kann ich mich vielleicht erinnern.«
    Clarise nickte eifrig. »Mylady, fühlt Ihr ... eine Art Empfindlichkeit?«
    »Mein Kopf ist schrecklich empfindlich heute.«
    »Das habe ich nicht gemeint«, murmelte Clarise, als sie Nichola den Umhang reichte.
    »Was meinst du dann?« erkundigte sich Nichola.
    »Ach, das ist nicht so wichtig. Geht jetzt an die frische Luft, dann könnt Ihr Euch möglicherweise auf die nächtlichen Ereignisse besinnen.«
    Nichola hoffte, daß Clarise recht hatte.
    Die frische Luft klärte tatsächlich ihre Gedanken, und es ging ihr auch viel besser, aber sie erinnerte sich immer noch an nichts.
    Auf dem Heimweg lief sie Royce in die Arme. »Royce, ich würde gern mit dir über die letzte Nacht sprechen«, sagte sie, als sie vor ihm stand.
    »Ja?«
    Sie rückte noch ein wenig näher zu ihm, damit niemand ihr Gespräch mit anhören konnte, und senkte den Blick. »Hast du gestern zuviel Ale getrunken?«
    »Nein.«
    »Ich schon.«
    Er legte den Daumen unter ihr Kinn und hob ihr Gesicht an. »Ja, das stimmt.«
    Seine Miene war ernst, aber er sah nicht wütend aus. »Ich erinnere mich nicht, was passiert ist«, gestand sie leise. »Was habe ich getan?«
    »Du hast geredet.«
    »Und was hast du getan?«
    »Ich habe zugehört.«
    Sie verhehlte ihm ihr Mißfallen nicht. »Mach's mir doch nicht so schwer. Erzähl mir, was ich gesagt habe. Ich möchte mich so gern an alles erinnern.«
    Er beschloß, sie noch ein bißchen zappeln zu lassen. »Wir sprechen heute abend darüber«, fertigte er sie ab und wollte sich abwenden.
    Sie hielt ihm am Arm fest. »Bitte«, flüsterte sie. »Beantworte mir nur eine Frage.«
    »Gut«, willigte er ein. »Was möchtest du wissen?«
    Sie war nicht

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