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Die Braut des Piraten

Die Braut des Piraten

Titel: Die Braut des Piraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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ein, sagte er: »Adam, ich brauche bei Tagesanbruch drei Mann in Ventnor im Schankraum des Gull.«
    »Wieder so ein Unfug«, grollte Adam.
    »Ein sehr notwendiger«, sagte Anthony mit einer Andeutung von Schärfe, die nach Adams Erfahrung Unheil ahnen ließ.
    »Komm, Olivia«, sagte Anthony leise.
    Olivia verfiel in einen Laufschritt, um ihm folgen zu können. »Wohin gehen wir?«
    »Dorthin wo du dich trocknen und mir sagen kannst, was dich inmitten eines Unwetters hierher führte.«
    Olivias Lebensgeister sanken. Nun würde sie ihm die Wahrheit sagen müssen, ein Geständnis, das sie fürchtete. Würde er verstehen, wie sie sich dermaßen hatte irren können? Würde er verstehen, dass es zum Teil seine eigene Schuld war? Er hatte ihr nichts von sich verraten, nichts über die Beweggründe seines Tuns. Nichts über seine Familie, von der nähenden, stickenden Tante abgesehen. Ein Mann, der an nichts glaubte, sich nach keinen Regeln richtete, keine Skrupel kannte. Für ihren Irrtum gab es reichlich Entschuldigungen. Aber wie würde Anthony es sehen?

Kapitel 18
    Mit Olivia an der Hand eilte Anthony den gewundenen Pfad zum oberen Rand der Klippe hinauf. Als sie mit einem Fuß an einen Stein stieß und strauchelte, fing er sie auf. »Du bist so kalt und nass«, schalt er sie liebevoll und drückte kurz ihren bebenden Körper an seinen eigenen kalten. »Welcher Irrsinn trieb dich in dieser Nacht aus dem Haus?«
    »Ich wusste … ich wusste nur, dass ein Schiffbruch drohte. Und ich dachte, dass es vielleicht in meiner Macht stünde, ihn zu verhindern. Es war v-verrückt, ich weiß, aber ich konnte nicht dagegen an.« Im Moment wollte ihr nichts anderes einfallen.
    »Ein Aufgebot von zwanzig Männern war nötig, um den Schiffbruch zu verhindern«, wandte Anthony stirnrunzelnd ein. »Welches Interesse hat Lord Granvilles Tochter, bitte schön, an geplanten Schiffbrüchen? Es ist ein böses, niederträchtiges Geschäft, ganz zu schweigen davon, dass es gefährlich ist. Wären wir nicht zur Stelle gewesen oder hätte der Kampf einen anderen Ausgang genommen, hätten dich die Wrackräuber entdeckt und getötet. Das war dir doch klar?«
    Olivia gab keine Antwort. Ihre Zähne schlugen aufeinander.
    Anthony schüttelte verdrossen den Kopf und ging schnell weiter. Sie gelangten zu einem Felsüberhang, der die Wucht von Wind und Regen milderte. Als er plötzlich stehen blieb, stieß Olivia fast mit ihm zusammen.
    »Wo sind wir?«
    »In Sicherheit«, sagte er und strich sein nasses Haar aus den Augen. »Es ist nicht das komfortabelste Plätzchen, aber wenigstens ruhig und trocken.«
    Er bog vom Pfad ab und schien direkt mit ihr in der Klippenwand zu verschwinden, Olivias Hand nach wie vor fest in seiner. Unvermittelt befanden sie sich an einem dunklen und plötzlich stillen Ort, während das Unwetter draußen weitertobte. Es war so kalt, dass Olivias Zähne wie Kastagnetten klapperten. Die Kapuze ihres Mantels hatte dem Sturm von Anfang an keinen Widerstand geboten. Deshalb rann das Wasser ihr aus den tropfenden Haaren in den Nacken.
    »Hier entlang.« Er zog sie mit sich über eine Fläche, auf der Sand unter ihren Stiefeln knirschte. Als sich ihre Augen langsam an die Dunkelheit gewöhnten, erkannte sie, dass sie sich in einer riesigen Höhle befanden. Sie gingen weiter und gelangten in einen schmalen, finsteren Durchschlupf. Olivia klammerte sich an seine Hand, die sie als sehr tröstlich empfand. Dieser Durchschlupf ging in eine Höhle über, die kleiner war als die erste.
    Anthony ließ ihre Hand los, und Olivia stand reglos in einer Finsternis, die undurchdringlich war. Sie hörte, wie er sich bewegte, dann scharrte Feuerstein auf Zunder, und Licht glomm aus einer Laterne.
    Verblüfft sah Olivia, dass diese innere Höhle eine wenn auch spärliche Einrichtung aufwies.
    Anthony zog Decken von einem Strohsack. »Zieh dich aus, während ich Feuer mache.« Er warf ihr eine Decke zu und machte sich sofort an einem runden Steinkamin in der Mitte der Höhle zu schaffen.
    »Werden wir hier nicht ausgeräuchert?« Olivia entledigte sich des Mantels, knöpfte den Wams auf und stand dann vor Kälte bibbernd im ebenfalls durchnässten Hemd da.
    »Oben ist ein natürlicher Abzug.« Er schaute von der Feuerstelle hoch. »Beeil dich, Olivia. Zieh dich aus. Steh nicht nur da!«
    Ihr Blick blieb an ihren Brüsten haften, die sich rosig und rund unter dem feuchten weißen Hemd abzeichneten. Ihre Brustwarzen traten dunkel auf der rosigen Haut

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