Die Braut des Playboy-Scheichs
sie für den Prinzen anrufen sollte. Wenn er ihr wenigstens eine Adresse nennen könnte! Dann würde sie ihm ein Taxi rufen und ihn dorthin bringen lassen. Als letzte Rettung könnte sie ihren Großvater anrufen und ihn um Rat fragen. Mit höfischem Protokoll kannte sie sich zwar nicht aus, aber in dieser Lage würde man ihr bestimmt manches verzeihen.
Eva eilte in ihr kleines Badezimmer und kehrte mit zwei frischen Handtüchern in der Hand ins Wohnzimmer zurück.
„Ich habe …“ Eva verstummte, die Handtücher entglitten ihren Fingern.
Vorsichtig stieg sie über das nasse Hemd und das Jackett auf dem Fußboden und flüsterte heiser: „Meine Güte …!“
Ihr Ausruf verhallte ungehört, denn ihr Gast hatte den Kopf an die Polsterlehne des Sessels gelehnt und schlief fest. Sein Oberkörper war nackt.
Das darf nicht wahr sein!
Fast hätte Eva angefangen, hysterisch zu lachen. Sie befeuchtete sich die trockenen Lippen. In ihrem Wohnzimmer saß ein halb nackter Mann – mit einem Körper wie ein griechischer Gott!
Sie kam sich wie eine Voyeurin vor, konnte den Blick jedoch nicht abwenden. Fasziniert betrachtete sie die schlummernde Gestalt. Der Mann lehnte halb seitlich im Sessel, ein Arm ruhte oberhalb seines Kopfes. Kein Gramm Fett zu viel am Körper, registrierte Eva benommen … muskulöser Oberkörper, breite Schultern, durchtrainierter Bauch …
Der Körper eines Athleten in der Blüte seiner Manneskraft.
Mit angehaltenem Atem näherte Eva sich dem Besucher. Seine bronzene Haut schimmerte mattgolden, das Brusthaar mündete in einer dünnen Linie, die über den flachen Bauch verlief und wie ein Richtungspfeil im Bund der Hose verschwand. Die Brust des Schlafenden hob und senkte sich rhythmisch … er schlief tief und entspannt.
Eva atmete sehr viel weniger ruhig und zwang sich, die Richtung des Pfeils nicht zu verfolgen. Nur gut, dass Karim Al-Nasr eingeschlafen zu sein schien, ehe er sich weiterer Kleidungsstücke entledigen konnte.
Verrückt, welche Wirkung sein nackter Oberkörper auf ihre Nerven hatte! Schuldbewusst zuckte Eva zusammen, als der Prinz im Schlaf aufstöhnte und die Stellung wechselte, wobei seine Muskeln spielten.
Ein nie gekanntes Verlangen erfüllte Eva, und ihre Wangen glühten. Behutsam breitete sie eins der Frotteetücher bis zu den Schultern über den Schlafenden, dabei vermied sie jeden Körperkontakt. Ohne ihn aus den Augen zu lassen, hob sie seine nassen Sachen auf.
Es bedurfte keiner handgestickten Etiketten, Eva erkannte auch so, dass die Kleidung nicht von der Stange war. Impulsiv hob sie das Seidenhemd hoch und atmete seinen schwachen Duft ein.
Entsetzt hielt sie inne, als ihr bewusst wurde, was sie tat.
Du hast ein Problem, Mädchen!, ermahnte Eva sich, während sie das Hemd ordentlich zusammenfaltete und das Jackett über eine Stuhllehne hängte. Nach einem letzten Blick auf die schlafende Gestalt schaltete sie das Licht aus und huschte auf Zehenspitzen zur Tür, obwohl der Mann den Eindruck erweckte, dass nicht einmal Fanfarenstöße ihn wecken könnten.
An der Tür drehte Eva sich noch einmal um. Im Lichtschein, der unter ihrer Schlafzimmertür hindurchfiel, ging sie zurück und schaltete die Lampe neben dem Schlummernden ein.
Wie unter einem Zwang betrachtete sie ihn diesmal eingehender … seine markanten Züge, die hohen Wangenknochen, die langen, sanft geschwungenen Wimpern, den sinnlichen Mund …
Leise seufzend zwang Eva sich, den Blick abzuwenden. Karim Al-Nasr war wirklich ein unglaublicher Mann! Hieß es nicht, Macht und Reichtum übten eine starke erotische Anziehungskraft aus? Beides besaß der Prinz im Überfluss, doch selbst wenn er als einfacher Joe Bloggs geboren wäre … allein schon mit diesem Mund wären die Frauen auf ihn geflogen.
Wie mochte er zu Frauen stehen? Gab es eine besondere, die er beim Aufwachen verlangend anlächelte?
Hitze durchströmte Eva, sie kam sich vor wie ein Dieb in der Nacht, was ziemlich verrückt war. Schließlich befand sie sich in ihrem eigenen Apartment, und dieser Mann war der Eindringling …
Erschauernd ging sie ins Schlafzimmer, und diesmal drehte sie sich nicht mehr um.
Eigentlich wunderte es Eva nicht, dass sie keinen Schlaf fand. Im Geist liefen die seltsamen Ereignisse des Abends vor ihr ab, die dazu geführt hatten, dass nebenan in ihrem Wohnzimmer ein fremder halb nackter Mann schlief.
Ein Prinz, mit dem ihr Großvater sie gern verheiraten würde. Bisher hatte sie König Hassan eigentlich für
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