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Die Braut des Ritters

Titel: Die Braut des Ritters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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entfernte sich nie weit von ihr, es sei denn, es wollte von ihr gefangen werden. Wäre David ihm vorhin nicht nachgerannt, so wäre Samson am Ende von allein zurückgekommen.
    Paen schüttelte amüsiert den Kopf. „Ich hätte David den kleinen Quälgeist in die Hand drücken sollen, aber ich habe gar nicht bemerkt, dass Ihr ihn auf dem Arm hattet.“
    Avelyn hob die Brauen. „Das fällt mir schwer zu glauben, Mylord.“
    Er verzog das Gesicht. „Ich war abgelenkt.“
    „Wovon, mein Herr Gemahl?“
    „Im Geiste bin ich durchgegangen, ob ich etwas vergessen habe.“
    Avelyn lächelte über dieses Eingeständnis. Paen sah dies nicht, denn er war eifrig dabei, die Speisen aus dem Bündel auf dem Fell zu verteilen. Er war ganz darin vertieft, und bei dem Anblick ging Avelyn schier das Herz über. Oh, wie sie diesen Mann liebte. Aye, sie liebte ihn. Er mochte nicht viel reden, doch seine Taten waren beredt genug. Paen widmete sich all den Dingen, die ihm etwas bedeuteten, mit großer Sorgfalt - seiner Burg, seinem Pferd ... und ihr. Der Umstand, dass er so gründlich nach der schönsten Stelle für ihren Ausflug gesucht hatte, war nur eines von zahllosen Beispielen dafür. Er hatte den Posten als Kastellan von Rumsfeld Castle nur angetreten, weil er glaubte, dass Avelyn unglücklich darüber sei, keinen eigenen Haushalt zu führen. Er hatte seine Männer nur deshalb angewiesen, ihr Komplimente zu machen, um ihr Selbstwertgefühl zu stärken. Und er hatte allein aus dem Grund angefangen, mit ihr Schach zu spielen und spazieren zu gehen, weil seine Mutter ihn davon überzeugt hatte, dass sie das glücklicher machen werde.
    Hinter seinem bärbeißigen Äußeren war Paen nämlich eine gute Seele. Ein fürsorglicher Mann, den sie liebte und der, wie sie hoffte, seinerseits für sie ein wenig übrighatte.
    Paen hob den Kopf und öffnete den Mund, um etwas zu sagen, blieb jedoch stumm, als er den Ausdruck auf ihrem Gesicht sah. Er ließ ein paar Herzschläge verstreichen, ehe er den Mund endlich schloss. Schließlich fuhr er sich mit der Zunge über die Lippen und sagte: „Wie zart Ihr ausseht. So, als würdet Ihr von innen heraus leuchten.“
    „Wirklich, Mylord?“, fragte Avelyn leise.
    „Aye. Ihr seid wunderschön.“
    Sie lächelte. „Ich fühle mich auch wunderschön, wenn Ihr mich so anseht“, gab sie zu.
    „Wie sehe ich Euch denn an?“ Paens Miene drohte sich zu verhärten.
    Dass er umgehend in Abwehrstellung ging, ließ Avelyn lächeln. „So, als sei ich ein köstlicher Nachtisch, den Ihr gern verschlingen würdet.“
    „Das würde ich ja auch.“ Er neigte sich ihr zu.
    „Was würdet Ihr, Mylord?“, fragte Avelyn atemlos.
    „Euch gern verschlingen“, gestand er ihr. Und dann küsste er sie, berührte sie mit nichts als seinen Lippen, ließ diese weich und federleicht über die ihren gleiten. Avelyn schloss die Augen. Einen Moment saß sie still da, ehe sie den Mund öffnete und sich vorbeugte. Sie wollte mehr als seine neckenden Küsse. Sie wollte, dass er sie richtig küsste. Sie wollte ihn anfassen. Sie wollte, dass er sie anfasste.
    Doch je weiter sich Avelyn ihm entgegenneigte, desto mehr wich er zurück, sodass sich ihre Lippen auch weiterhin nur hauchzart streiften.
    Als Avelyn gerade glaubte, er werde sie in den Wahnsinn treiben mit seinem Spiel, spürte sie seine Zunge über ihre geöffneten Lippen gleiten. Die erregende Berührung ließ sie aufstöhnen, und sie kam ihm mit der Zunge entgegen, bis die Spitzen sich trafen. Paen neigte den Kopf und drängte vor, bis er ihren Mund erfüllte.
    Avelyn erwiderte den Kuss keuchend. Sie wollte ihm die Arme um die Schultern legen, doch Paen ergriff ihre Hände und hielt sie fest. Er scheint es wahrhaftig darauf angelegt zu haben, mich in den Wahnsinn zu treiben, dachte sie eine Spur verzweifelt. Da löste er sich jäh von ihren Lippen und richtete sich auf.
    „Zieht Euer Kleid aus“, befahl er mit rauer Stimme.
    Avelyn blinzelte verwirrt. Kurz rang sie mit sich und war hin- und hergerissen zwischen Befangenheit und Erregung. Schließlich richtete sie sich auf und kniete sich hin, nur um erneut zu zaudern.
    „Bitte“, sagte Paen. Er sah sie an, hungrig und ernst.
    Sie atmete tief durch und stand langsam auf. Ein Moment verstrich, denn sie musste erst all ihren Mut zusammennehmen, ehe sie sich vorbeugte, den Saum ihres Gewands fasste und es sich über den Kopf zog. Sofort verspürte sie den heftigen Drang, sich hinter dem Kleid zu verstecken, zwang

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