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Die Braut des Ritters

Titel: Die Braut des Ritters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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entblößt, und ein halbes Dutzend Hände machten sich an seinen restlichen Kleidern zu schaffen. Die Decken wurden gerade lange genug zurückgeschlagen, um Paen neben Avelyn zu betten, doch diese wenigen Herzschläge schienen einer Ewigkeit gleichzukommen. Avelyn starb tausend Tode, während sie die sengenden Blicke der Männer auf sich spürte.
    „Oh, aye, verfluchter Glückspilz! “, krähte jemand. „Sie wird ein feines Kissen für Euren Ritterschädel abgeben.“
    „Aye, und Euch in langen, kalten Winternächten wärmen“, warf ein anderer ein. Dann lag Paen auch schon  im Bett, und Avelyn zog rasch die Decken wieder hoch.
    Das Gemach leerte sich so schnell, wie es sich gefüllt hatte. Die Frauen folgten den Männern hinaus und ließen Avelyn und Paen allein. Avelyn merkte es kaum, so benommen war sie von dem Umstand, dass sich niemand grob über ihren Leibesumfang ausgelassen hatte. Im Gegenteil - die Männer hatten Paen aufrichtig beglückwünscht, so als habe er einen begehrenswerten Preis eingeheimst. Kurz genoss sie dieses Gefühl, ehe ein Teil ihres Verstandes einwandte, dass Paen womöglich nicht nur ihre Cousins und ihre Cousine eingeschüchtert hatte.
    „Frau?“
    Avelyn schaute ihn an. Die Besorgnis über all die Blicke auf ihrem nackten Körper hatte sie so vereinnahmt, dass sie nicht weiter als bis zu diesem Punkt gedacht hatte. Nun ging ihr auf, dass es Zeit war, die Ehe zu besiegeln. Sie wollte schlucken, aber es gab nichts zu schlucken. Ihr Mund war staubtrocken. Auch fiel ihr das Atmen schwer, obgleich ihr nun ganz entschieden nichts mehr die Luft abschnürte.
    Ihre Mutter hatte ihr erklärt, was geschehen werde, so wie eine gute Mutter es eben tat. Es hatte nicht gerade verlockend oder erhebend geklungen, doch ihre Mutter hatte ihr versichert, dass alles gut gehen werde. Schwer zu glauben, dachte Avelyn verzagt, während ihr Gemahl sich über sie beugte. Sein Kuss ließ ihre Gedanken jäh abbrechen. Sie versteifte sich unter den Liebkosungen und presste die Lippen fest zusammen, während sein Mund zart über den ihren fuhr. Ob ihr seine Berührungen gefielen oder nicht, wusste sie nicht so recht. Ehe sie es herausfinden konnte, spürte sie Paens Hand, nur durch den Leinenüberwurf von ihrer Brust getrennt. Sie zuckte zusammen und öffnete den Mund, um etwas einzuwenden, aber ihren Worten war etwas im Wege. Avelyn war sich ziemlich sicher, dass es Paens Zunge war, wenngleich sie nicht wusste, was die in ihrem Mund zu suchen hatte. Vielleicht wollte er prüfen, ob sie noch all ihre Zähne hatte.
    Paen schmeckte nach dem Whiskey, den er zum Nachtmahl getrunken hatte. Er schmeckte gut. Avelyn wartete auf das Ende der Prüfung. Sicher war er froh festzustellen, dass sie in der Tat noch alle Zähne hatte. Doch die Untersuchung zog sich hin und ließ verwirrende Empfindungen in ihr aufwallen. So verspürte sie das übermächtige Verlangen, an seiner Zunge zu saugen und im Gegenzug seine Zähne zu zählen. Da sie fürchtete, das Saugen könne ihr als Verfehlung angelastet werden, wohingegen ihr das Zähnezählen annehmbar erschien, drang sie direkt mit ihrer Zunge vor und bewegte sie zögerlich umher.
    Bis zu seinen Zähnen kam sie allerdings nicht, denn kaum war sie in seinem Mund, begann er mit seiner Zunge gegen die ihre zu ringen. Wieder flammten unbekannte Gefühle in Avelyn auf, sodass sie erst merkte, wie er die Decken wegzog, als ihre Brüste fast entblößt waren. Hastig griff sie nach dem Stoff, doch zu spät. Sich nackt neben ihrem Gemahl im Bett zu finden hätte sie eigentlich nicht länger beschämen sollen. Schließlich musste er sie gesehen haben, als man ihn neben sie gelegt hatte. Andererseits dürfte er dabei nur einen flüchtigen Blick erhascht haben, und es lag ihr nichts daran, dass er sie nun eingehender in Augenschein nahm.
    Kaum hatte sie diesen Gedanken gefasst, als Paen sich von ihren Lippen löste. Nun würde er ihre nackten Brüste anstarren. Verlegen ob ihrer fülligen Rundungen, schlang sie Paen die Arme um den Nacken und zog ihn zu sich herab, um ihn mit großer Innigkeit zu küssen. Sie gab gar dem Drang nach, an seiner Zunge zu saugen. Alles, alles würde sie tun - wenn es ihn nur davon ablenkte, zu betrachten, was seine findigen Finger freigelegt hatten.
    Avelyn spürte, dass ihr kühnes Vorgehen ihn überraschte, und war ihrerseits verblüfft, als er ihren Kuss ebenso leidenschaftlich erwiderte. Abermals fühlte sie seine Hand auf ihrer Brust. Dieses Mal zuckte

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