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Die Braut des Ritters

Titel: Die Braut des Ritters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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sie nicht zusammen, sondern bog sich seiner Berührung entgegen, ja, konnte gar nicht anders. Was Paen da tat, hatte eine höchst seltsame Wirkung auf sie. Plötzlich waren ihre Brustwarzen empfindlich und prickelten, als er sie streichelte und knetete. Das hatte sie nie zuvor erlebt. Nie hätte sie gedacht, dass ihre Brüste sich so wunderbar anfühlen könnten. Bislang hatte sie sie für etwas gehalten, das Gott den Frauen zum Stillen von Säuglingen gegeben hatte. Doch es war eindeutig Lust, die die Spitzen schwellen ließ und sich von dort aus kribbelnd über ihre Haut zog.
    Eine Welle des Verlangens durchbrandete sie. Wieder wollte Paen sich von ihr lösen. So sehr war sie von dem Begehren überwältigt, das er in ihr entfachte, dass sie ihn fast gelassen hätte - ehe Angst in ihr aufstieg. Was, wenn sie ihn in ihrer Nacktheit anwiderte? Gewiss würde er sie verstoßen. Einmal mehr schlang sie ihm die Arme um den Nacken. Er versteifte sich, ehe er sie erneut liebkoste und küsste. Offenbar war er bereit, sie noch ein wenig zu verführen. Aber Avelyn war klar, dass dies nicht mehr lange der Fall sein würde. Einen Moment lang wusste sie nicht, was sie tun sollte; dann kam ihr eine brillante Idee. Sie würde die Kerze löschen. Wenn er ihren bloßen Körper nicht sah, konnte ihr Gemahl auch keine Abscheu entwickeln. Während sie Paen mit einem Arm fest an sich zog, tastete sie mit der freien Hand blindlings nach der Kerze, die ihre Mutter auf der Truhe neben dem Kopfende des Betts hatte stehen lassen.
    Zunächst fand Avelyn die Lichtquelle nicht. So sehr war sie von ihrer ziellosen Suche vereinnahmt, dass sie erst merkte, wie ihr Gemahl eine Hand an ihrem Leib hinabgleiten ließ, als seine Finger über die Stelle strichen, an der ihre Schenkel sich trafen. Sie zuckte unter ihm zusammen, und aus ihrer Kehle stieg ein Stöhnen, das zwischen seinen Lippen verklang. All ihre Begierde schien dort zusammenzufließen, wo Paen sie berührte. Ihr Tasten nach der Kerze wurde hektisch. Wild fuhr sie mit der Hand über die Truhe. Endlich hatte sie den Kerzenhalter gefunden - mit schmerzhafter Gewissheit, denn sie hatte sich die Finger daran gestoßen. Der dumpfe Laut, der folgte, hatte etwas Unheilvolles.
    Nun war es Avelyn, die im Küssen innehielt, sich löste und einen verzweifelten Blick zur Truhe sandte. Die Kerze war nirgends zu sehen, sie hatte sie hinuntergestoßen. Dennoch war die Kammer nach wie vor hell. Avelyn wollte sich gerade umdrehen, um nachzusehen, was mit der Kerze war, als Paen eine ihrer Brustwarzen in den Mund nahm. Sie erstarrte und schaute mit einer Mischung aus Wollust und Schrecken auf seinen Scheitel hinab. Hatte er sie nackt gesehen? Großer Gott, fühlte sich das gut an. Und sie hatte geglaubt, seine Hand an ihrer Brust sei das höchste der Gefühle! Aber sollte er das tun? Eigentlich stand es ja nur Säuglingen zu, an der Brust einer Frau zu nuckeln. Und was hatte er gesehen, ehe er den Kopf gesenkt hatte? Ob er ...?
    Ihre wirren Gedanken kamen abrupt zum Stillstand, als seine Finger unter die Decken glitten und erneut ihre empfindsamste Stelle fanden.
    Diesen Teil hat Mutter nicht erwähnt,'dachte sie flüchtig, während sie erschauerte. Sie war sicher, sie würde sich erinnern, hätte ihre Mutter dies beschrieben. Nay hatte sie nicht. So berauscht war Avelyn von den Empfindungen, die Paen in ihr entfachte, dass sie nicht sofort merkte, wie er den Kopf hob. Nun sah er sie doch nackt, zumindest von den Hüften aufwärts - und er runzelte die Stirn.
    All die Wonne, die Avelyn gerade noch verspürt hatte, wurde von Enttäuschung fortgeschwemmt. Er fühlte sich angeekelt von ihr, ja, ihr bloßer Anblick stieß ihn ab. Sie war gerade dabei, diese Erkenntnis zu schlucken, als er plötzlich aus dem Bett sprang, sie mitsamt Decke aufhob und zur Tür stürzte.
    Was macht er da? fragte sie sich entsetzt. Er würde sie doch wohl nicht nach unten tragen und vor aller Augen beschämen? Sehr zu ihrer Erleichterung tat er es nicht, sondern setzte sie auf dem Gang ab, als sei sie ein Nachttopf, der geleert werden müsse. Über das Treppengeländer gebeugt, brüllte er etwas nach unten, ließ Avelyn einfach stehen und stürmte zurück in die Kammer.
    Avelyn blieb auf dem Gang, presste das Betttuch fest an sich und starrte ihm verloren nach, wobei ihr das Herz zu brechen drohte. Ihr Blick wanderte zu den Flammen, die an den Bettvorhängen emporzüngelten, und es dauerte eine Weile, bis sie begriff, was sie da

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