Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Braut des Ritters

Titel: Die Braut des Ritters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
Vom Netzwerk:
haben, wie sehr er sie begehrte. Er war so hart wie eine Lanze gewesen und hatte sie so sehr gewollt, als wohne er zum ersten Mal einer Frau bei. Wie hatte ihr das entgehen können?
    Er presste die Lippen zusammen, als ihm ein möglicher Grund einfiel. „Wart Ihr betrunken in unserer Hochzeitsnacht?“
    „Nayl“, rief Avelyn, entsetzt über die Frage.
    „Nun, dann habt Ihr doch sicherlich meinen ...“, Paen suchte nach einem weniger rüden Ausdruck als dem, der ihm zu seinen Lenden einfiel, „... Eifer bemerkt.“
    Als Avelyn ihn nur stumm anstarrte, seufzte er. „Ver-traut mir, Frau, wären meine Hände nicht verletzt, so würde ich unsere Ehe bei jeder sich bietenden Gelegenheit besiegeln. Aber ich will Euch nicht unnötig wehtun. “ Avelyn biss sich auf die Unterlippe und schwieg einen Moment. „Nun, meine Mutter hat mir recht deutlich auseinandergesetzt, was ich zu erwarten habe“, sagte sie schließlich. „Und sie hat mir erklärt, dass es beim ersten Mal recht unangenehm und gar schmerzhaft sein könne. Ich weiß Eure Sorge zu schätzen, aber wenn Ihr wünscht... “
    „Avelyn“, fiel Paen ihr ins Wort. „Ihr wisst ja nicht, wovon Ihr sprecht. Das erste Mal ist für Frauen in der Tat nicht angenehm, aber ohne Euch mit meinen Händen vorzubereiten, könnte es wirklich unerquicklich werden.“ „Verstehe“, sagte sie leise und zuckte zusammen, als es klopfte. Sie drehte sich um und öffnete die Tür, vor der David stand und unsicher dreinblickte.
    Der Junge schaute von Avelyn zu Paen. „Wollt Ihr noch baden, Mylord? Oder soll ich ...?“
    „Badet nur“, murmelte Avelyn und war auch schon aus der Kammer geschlüpft.
    Paen sank das Herz, als er ihr nachsah. Er war sicher, er habe Tränen in ihren Augen schimmern sehen, ehe sie sich abwandte. Es war ihm nicht gelungen, sie von der Wahrheit zu überzeugen. Und wie er das anstellen sollte, war ihm schleierhaft.
    Als er merkte, dass David noch immer auf der Schwelle stand, winkte er ihn herein. Paen hatte heute die Waffenübungen beaufsichtigt und war gestürzt, als einer der Männer gegen ihn geprallt war. Nach dem Regen der vergangenen Nacht war der Übungsgrund schlammig gewesen. Den gröbsten Dreck hatte David sofort mit einem Lappen abgewischt, doch um wirklich sauber zu werden, benötigte Paen ein Bad. Vorhin hatte er das Küchengesinde nicht damit behelligen wollen, eigens für ihn Wasser zu erhitzen, und daher bis nach dem Nachtmahl gewartet.
    Während das Bad bereitet wurde, grübelte Paen darüber nach, was er im Hinblick auf seine Frau nur unternehmen sollte. Der Badezuber wurde jetzt herbeigeschleppt und gefüllt, und Paen ertappte sich dabei, dass er dem Geplapper seines Knappen nur mit halbem Ohr lauschte. Er hatte schon festgestellt, dass der Junge viel mit Avelyn gemein hatte. Neben der Neigung zu ungeschicktem Verhalten konnte auch David ein Gespräch ganz alleine bestreiten.
    Seltsamerweise wirkte sein Wortschwall beruhigend auf Paen. Für gewöhnlich schwätzte David über Schlachten, Waffen und Rösser. An seinem ersten Abend als Knappe hatte er gefragt, ob die Brandverletzungen von einem Kampf gegen einen Drachen stammten, und war mächtig enttäuscht gewesen, dass dies nicht der Fall war. Daraufhin hatte er Paen einen Vortrag über das gefährliche und heimtückische Wesen von Drachen gehalten. Mit Nachdruck hatte er erklärt, dass nichts und niemand einen solch garstigen Mundgeruch habe wie ein Drache. Außerdem, hatte er ausgeführt, neigten Drachen dazu, Jungfrauen zu verschlingen oder sie zumindest zum Weinen zu bringen.
    Der Zuber war gefüllt und die Kammer leer. David half Paen beim Ausziehen und stellte eine Frage, die Paen dann doch zu einer Erwiderung zwang. „Wie liegt man eigentlich einer Dame bei?“, wollte der Junge wissen.
    Paen starrte ihn mit offenem Munde an. „Wie kommst du denn auf solch eine Frage?“
    „Also, ich habe Lady Helen zu einer der Mägde sagen hören, dass Ihr Lady Avelyn nicht beigelegen habt und sie deshalb glaubt, Ihr mögt sie nicht“, verkündete er. „Heißt das vielleicht, dass Ihr nicht das Bett für sie vorwärmt?“ „Großer Gott, die ganze Burg weiß Bescheid“, murmelte Paen, während er sich aus seinen Hosen schälte und in den Bottich stieg. Aber was hatte er denn erwartet? Auf einer Burg etwas zu verhehlen war schier unmöglich. Er schickte David hinunter in die Küche, damit er die Köchin um Naschwerk anbetteln konnte, während Paen sich im Wasser weichen ließ.
    Als der

Weitere Kostenlose Bücher