Die Braut des Ritters
stellen. Vielleicht sollte sie heute Morgen ins Dorf gehen, ehe die ersten Bediensteten aus Gerville eintrudelten. Paen hatte gesagt, das Dorf habe ebenso unter den Plünderern gelitten wie Rumsfeld Castle, und Avelyn hoffte, Armut und Groll mildern zu können, indem sie alles, was sie auf der Burg benötigten, dort in Auftrag gab.
Möbel waren nicht das Einzige, das sie würden erwerben müssen, dachte sie, als ihr Magen zu knurren begann. Auch eine Köchin gab es derzeit nicht auf Rumsfeld. Zwar hatten sie Vorräte dabei, doch mit denen würden sie nicht weit kommen. Sie vermutete, dass es nicht leicht werden würde, an etwas Essbares zu gelangen. Die Sau, die es sich neulich in der großen Halle bequem gemacht hatte, war so weit das einzige Tier, das Avelyn gesehen hatte. Sie fürchtete, dass sich der Viehbestand von Rumsfeld auf das Schwein beschränkte.
„Ich werde den Männern sagen, dass sie nun mit dem Fußboden in den übrigen Kammern anfangen können“, verkündete Runilda, während sie ein frisches Gewand für Avelyn ausbreitete. „Lord Paen hat ihnen befohlen, mit dem Hämmern zu warten, bis Ihr wach seid“, erklärte sie, als Avelyn sie verwundert ansah.
Avelyn runzelte die Stirn. „Wie lange warten sie denn schon?“
„Den halben Vormittag“, entgegnete Runilda amüsiert. „Aber sie waren derweil nicht untätig. Lady Helen lässt sie gerade die Küche sauber machen und auskehren.
„Den halben Vormittag?“, wiederholte Avelyn entsetzt. Sie hatte ja nicht gewusst, wie lange sie geschlafen hatte! „Wieso hast du mich nicht geweckt?“
„Lord Paen hat angewiesen, Euch ausschlafen zu lassen, weil das, wie er sagte, Eurer Genesung förderlich sei.“
Ein leiser Seufzer entschlüpfte Avelyn. Das war sehr umsichtig von Paen gewesen. Doch es gab so vieles, das sie heute hätte erledigen können, und nun war der halbe Vormittag vorüber.
„Ich werde rasch den Männern Bescheid geben, dass sie mit den anderen Böden anfangen können. Gleich bin ich wieder da, um Euch beim Ankleiden zu helfen“, sagte Runilda und huschte aus der Kammer.
Avelyn wandte sich ihren morgendlichen Verrichtungen zu und wusch sich mit dem nach Rosen duftenden Wasser und einem kleinen Leinentuch. Es dauerte nicht lange, ehe die Tür sich erneut öffnete. Runilda musste zurück sein. Avelyn drehte sich nicht um, sondern wusch sich einfach weiter. Dabei stellte sie einen Fuß auf die Truhe und ließ den Lappen über ihr Bein gleiten. Als jemand sie an der Schulter berührte, zuckte sie überrascht zusammen und fuhr herum. Vor ihr stand Paen.
„Oh, Mylord, habt Ihr mich erschreckt“, sagte sie atemlos, ehe ihr aufging, dass sie splitterfasernackt vor ihm stand. Sie hob das Leinentuch, um sich zu bedecken, aber es war müßig - mehr als müßig, um genau zu sein. Und Paen schenkte dem Bemühen die Beachtung, die es verdiente, nämlich keine. Er ignorierte den feuchten Lappen, fasste Avelyn bei den Oberarmen und zog sie an sich, ehe er den Kopf neigte und sie küsste.
Zunächst stand Avelyn stocksteif da, zu verlegen, um den Kuss zu erwidern. Doch Paen ließ sie ihre Scham rasch vergessen. Als er mit der Zunge ihre Lippen kitzelte, öffnete sie bereitwillig den Mund und seufzte leise, als Paen in diesen vordrang. Eine nun schon vertraute Hitze loderte in ihr auf. Achtlos ließ sie das Leinentuch fallen und schlang Paen die Arme um den Hals. Er war vollständig bekleidet, und der Stoff von Tunika und Hosen fühlte sich rau an auf ihrer zarten Haut. Paen umfasste ihr Hinterteil mit beiden Händen und drängte sich an sie. Dabei rieb seine Tunika über die empfindsamen Kuppen ihrer Brüste, und Avelyn erschauerte.
Als er sich von ihr löste und die Lippen an ihrem Hals hinabwandern ließ, legte Avelyn den Kopf in den Nacken und schob die Finger in Paens Haar. Sie hatte geglaubt, er werde sich mit dem Mund ihren Brüsten widmen, so wie in jener Nacht, in der sie ihre Ehe endlich besiegelt hatten, doch stattdessen hob er den Kopf. Avelyn zuckte zusammen, als er eine ihrer Brüste mit der Hand umschloss und sanft drückte, ehe er die Spitze zwischen Daumen und Zeigefinger nahm und damit spielte, bis sie hart und empfindlich war. Erst dann nahm er sie in den Mund und zog sanft daran.
„Oh“, hauchte Avelyn, als Paen die Knospe zärtlich mit den Zähnen neckte. Avelyn keuchte und bog sich ihm auf den Zehenspitzen entgegen, als er die Hand, die gerade noch ihre Brust umfangen hatte, zwischen ihre Beine gleiten ließ. Kurz
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