Die Braut des Shawnee-Kriegers
deinen Willen halten wollen. Ich werde es ihr erklären, und sie wird es verstehen … nach einer Weile."
Nach einer Weile. Langsam wandte Clarissa sich ab und ging auf den Falben zu. Sie setzte einen Fuß vor den anderen, und die Verzweiflung in ihrem Herzen war so groß, dass sie glaubte, nie in ihrem Leben wieder eine glückliche Stunde zu haben. Sie war frei, aber sie konnte ihm nicht danken – nicht einmal Lebewohl sagen. Ein einziges Wort, und sie würde zerbrechen wie ungebrannter Ton.
"Clarissa."
Beim Klang ihres Namens drehte sie sich rasch zu ihm um. Wilde Freude durchströmte sie – um im nächsten Augenblick in tiefe Mutlosigkeit umzuschlagen, als sie sah, worum es sich handelte. Es war ihre Provianttasche, die er ihr mit beiden Händen hinhielt.
Sie kämpfte die aufsteigenden Tränen nieder und ging langsam zu ihm zurück. Sein Gesicht lag jetzt in der Sonne. Er hatte die Kiefer fest aufeinander gepresst und die Augen zusammengekniffen, weil die grellen Strahlen ihn blendeten. Wenn er doch nur nicht diesen ungeheuren, unüberwindlichen Stolz hätte! Wenn er doch nur ein Wort sprechen oder sie wenigstens ansehen würde …
Clarissa streckte die Hand aus, um ihm den Proviant abzunehmen, und ihre Finger berührten sich zufällig. Bei diesem kurzen Hautkontakt überlief sie ein unwillkürliches Schaudern. Die Tasche glitt aus ihren Händen, als sie die plötzlich auflodernde Hitze in seinen Augen sah.
Alle Barrieren zwischen ihnen – Stolz, Misstrauen, Zwietracht – verschwanden, als er sie küsste. Clarissa drückte sich an ihn. Sie wühlte die Finger in sein langes schwarzes Haar und öffnete bereitwillig die Lippen. Mit den Hüften presste sie sich wollüstig an ihn, suchte die letzte Distanz zwischen ihnen zu überwinden. Sein Atem wurde schwer, und Clarissa wusste, dass es diesmal kein Halten geben würde, keinen Widerstand, keine Schuld. Sie würde sich ihm ganz und gar hingeben, und er würde sie zu seiner Frau machen.
Mit einem leisen Stöhnen hob er sie hoch und presste sie an seine Brust. Sie klammerte sich an ihn und hörte das wilde Trommeln seines Herzens, als er sie zwischen den Bäumen zu einer verborgenen kleinen Lichtung trug. Sie lag versteckt inmitten dichter Büsche, und der Boden war mit weichem Frühlingsmoos gepolstert und von weißen Blumen übersät. Dieses lauschige Fleckchen Natur war wie geschaffen für eine Hochzeit, schöner als jede Kirche es hätte sein können. Während er sie sanft auf den Boden legte, wollte sie es ihm sagen, doch als er sich dann über sie beugte und sie seine Augen sah, die voll Liebe und Zärtlichkeit waren, wusste Clarissa, dass Worte jetzt überflüssig waren. Sie brauchten keine Worte, sie und Wolf Heart. Sie brauchten nichts außer einander, nur das, was einer dem anderen geben konnte.
Sie hob die Hand, um sein Gesicht zu streicheln. Mit bebenden Fingern strich sie über die harte Linie seiner Wangen und des Kiefers. Seine Muskeln spannten sich, als sie die Hand um seinen Nacken legte und seinen Kopf auf ihre Brust herabzog. Sie wollte ihn, brauchte ihn mit jeder Faser ihres Körpers.
Unwillkürlich stöhnte sie auf, als er den fadenscheinigen Stoff ihres Mieders beiseite schob und sein Mund ihre empfindliche Haut liebkoste. Er umfasste mit den Zähnen die aufgerichtete dunkle Knospe ihrer Brust, ließ seine Zunge sie umkreisen und entfachte in Clarissa Wellen der Lust, die ihren Körper in Kaskaden überfluteten.
Sie spürte seinen harten Bauch an ihrer Hüfte, aber sie wollte mehr von ihm … alles. Doch zuerst war es seine Hand, die ihr Verlangen beantwortete. Sie fand durch das Gewirr der Röcke ihren Weg zum heißen Ursprung ihres Begehrens.
"Wolf Heart …" Fiebrig drängte sie sich ihm entgegen. Ungeduldig tastete und zerrte sie an seinem Lendenschurz und keuchte auf, als ihre Finger nacktes Fleisch berührten, so samtig und doch so hart. Mit bebender Hand umfasste sie ihn und hörte Wolf Heart tief aufstöhnen. Das nackte Verlangen in seiner Stimme traf sie mitten ins Herz und ließ ihr Blut aufwallen. Ja, sie war für ihn bestimmt. Für diesen Mann war sie geboren, für diesen Augenblick.
Bereit und wartend lag sie auf dem weichen Moos, als er sich über sie schob. Für einen langen Augenblick tauchten ihre Blicke ineinander, voll glühender Zärtlichkeit und Verheißung. Dann, als die Empfindungen sie beide überwältigten, bog Clarissa sich ihm entgegen, um ihn in sich aufzunehmen. Ein kurzer, heftiger Schmerz durchfuhr
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