Die Braut des Wuestenprinzen
wieder daran, wie der Traum ausging. Tiefe Verzweiflung packte ihn – er wusste genau, dass sie ihm wieder ent kommen würde.
„Nuri!“, flehte er sie an, all seine Liebe in dem einen Wort, und schloss sie in seine Arme. Als sie ihren Mund öffnete, beugte er sich schnell vor, um sie zu küssen. Wenn er jetzt zögerte, würde sie ihm wieder entkommen. Er küsste sie und drückte sie fester an sich denn je, und die Leidenschaft seines Verlangens ging auf sie über.
Und dann war alles anders. Denn nun fühlte er, was er in diesem Traum noch nie gefühlt hatte: Sie schlang die Arme um seinen Hals, und ihre Brüste drückten durch den dünnen Stoff gegen seinen Oberkörper. Ihr Mund war warm und weich. Und sie verschwand nicht.
Auf einmal lagen sie gemeinsam im Bett. Es war dunkel, doch ein Mondstrahl ließ ihr helles Haar honigfarben leuchten. Voller Sehnsucht atmete er ihren Geruch ein, und sein Geschlecht drängte sich hart an sie. Hart und suchend – und als er merkte, dass er nicht träumte, war er bereits tief in ihr.
„Kavi“, flüsterte sie. „Kavi!“
Er wusste nur noch, dass sie vorher nicht bei ihm gewesen war, doch jetzt war sie da. Sein Körper reagierte heftig auf sie nach der langen Zeit des unbefriedigten Verlangens. Mit einer hastigen Bewegung schob er den Stoff, der ihren Oberkörper bedeckte, beiseite. Nun konnte er ihre perfekten, vom Mond erhellten Brüste sehen. Er hob sich über sie und drang wieder in sie ein. Er verstand die warme Sanftheit, die ihn bei jeder Bewegung fest umschloss. Aber alles andere verstand er nicht.
Mit ungeheurer Intensität fühlte Karim die Bewegungen seines Körpers und sah, wie sie sich in Elenors Gesicht widerspiegelten. Bei jedem Vordringen öffnete sie vor Lust leicht den Mund und schloss die Augen. Sie schrie vor Verlangen und Lust, so, wie er es von früher kannte, und erregte ihn damit zusätzlich.
Ihre Hände liebkosten ihn, streichelten sein Gesicht, sein Haar, die Schultern, die Arme und den Rücken. Drängend schmiegte sie sich an ihn. Dann hob sie die Beine und umklammerte seine Hüften, sodass er noch weiter in sie eindringen konnte.
Tief glitt er in sie, und sie nahm ihn ganz in sich auf. Die Lust breitete sich in seinem gesamten Körper aus. Schließlich entwand sich ihm ein Schrei, und Elenor drängte sich ihm entgegen und schrie ebenfalls. Sie wand sich unter ihm, und seine Bewegungen wurden härter und schneller. Als sich ihre Muskeln um ihn zusammenzogen, entzündete sich ein Feuerwerk der Gefühle in ihm, und er rief ihren Namen.
„Elenor“, raunte Karim mit völlig veränderter Stimme, als seine Erinnerung zurückkehrte. Er rückte ein wenig von ihr ab. Als sie die Hand hob, um ihn zu streicheln, hinderte er sie daran, indem er sie festhielt. „Was ist passiert?“
Vor Schreck zuckte sie zusammen. „Das ist doch offensichtlich, oder?“, antwortete sie.
Er rückte weiter von ihr ab. „Ich habe geträumt.“
„Ja. Was hast du geträumt, Kavi?“
Doch er wich ihr aus. „Und dann warst du auf einmal da. Was macht du in meinem Bett?“
An seinem Tonfall konnte sie nicht erkennen, ob in der Frage ein Vorwurf lag. „Du hast nach mir gerufen. Und dann hast du mich an dich gezogen.“
„Es tut mir leid.“
Seine Worte trafen sie wie eine Ohrfeige. „Es tut dir leid? Warum?“
Er antwortete nicht. Sie fühlte, dass er sich verschloss.
„Weißt du was?“, bemerkte sie. „Du liebst mich.“
„Elenor …“, erwiderte er warnend.
„Ich erwarte nicht von dir, dass du dich darüber freust, aber es ist die Wahrheit.“
„Was immer ich in einem Moment sexueller Schwäche für dich empfinde, ändert nichts an unserem Verhältnis, Elenor“, stellte er fest.
„Warum nicht?“
„Weil ich es nicht will.“
„Und was sollen wir mit dem Rest unseres Lebens anfangen, Kavi? Hast du darüber einmal nachgedacht?“
„Sobald wir wieder genug Zeit haben, an uns selbst zu denken, werden wir eine Vereinbarung treffen.“
„Was meinst du mit‚ Vereinbarung‘? Dass wir beide uns einen Liebhaber nehmen, oder was?“
Im bleichen Mondlicht sah sie, wie er die Zähne zusammenbiss. „Darüber werde ich jetzt nicht mit dir diskutieren.“
„Wenn es das ist, was du vorhast, Karim, warum hast du mich dann nicht Gabriel heiraten lassen?“
„Weil es unmöglich war. Du bist mit mir verheiratet.“
„Aber bis du so einen Lärm darum gemacht hast, wusste niemand davon. Ich hätte gedacht, dass du mehr Stolz besitzt.“
Da beugte
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