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Die Braut von Rosecliff

Die Braut von Rosecliff

Titel: Die Braut von Rosecliff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rexanne Becnel
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schen klar. Sie packte ihren Onkel am Arm. »Du musst ihn an diesem hinterhä l tigen Überfall hindern!«
    »Wen? Owain?« Clyde schüttelte ihre Hand ab und starrte sie erschüttert an. »Es stimmt also? Wegen die ses Engländers stellst du dich gegen dein eigenes Volk?«
    Tränen traten ihr in die Augen. »Ich stelle mich nur gegen e i nen Mann, der rücksichtslos auf seinen eige nen Landsleuten herumtrampelt.«
    Clyde deutete auf Isolde. »Ist Fitz Hugh ihr Vater?«
    »Ja, aber ich wusste nichts von meiner Schwanger schaft, als ich Madoc geheiratet habe, und später habe ich ihm die Wahrheit gestanden. Es war sein Wunsch, das Kind als seines auszug e ben, und er ist ganz be stimmt nicht an gebrochenem Herzen gestorben! Ges tern hat Owain mich dann gezwungen, zu Rand zu gehen – er drohte, Isolde etwas anzutun, wenn ich mich weigerte. Ich führte seinen Auftrag aus…. aber Rand hat die Geschichte nicht geglaubt, die Owain sich ausgedacht hatte.«
    Mit dem Handrücken wischte sie sich Tränen aus den Augen. »Um Isolde vor Owains Zorn zu retten, musste ich Rand schließlich die Wahrheit gestehen. Er ist der Einzige, der bereit ist, sie zu beschützen. Und er ist auch der Einzige, der verhi n dern kann, dass Owain uns alle ins Verderben stürzt.« Sie griff nach Clydes Hand. »Du weißt, dass ich Recht habe. Owain wird jeden umbringen, der sich ihm in den Weg zu stellen versucht, und wir sind nicht stark genug, um gegen ihn zu kämpfen.«
    Clyde wollte das nicht hören. Josselyn konnte seinem Gesicht den heftigen Widerstreit von Gefühlen ansehen. Sein Sohn war im Kampf gegen die Englän der gefallen, sein Bruder – ihr Vater – ebenfalls. Die Engländer waren Feinde.
    Owain war sein Landsmann. Aber er wusste auch, dass Joss e lyn Recht hatte. Clyde schloss die Augen und rieb sich die Wangen. Er war ein müder alter Mann, der sich nach Ruhe sehnte. Sogar in seiner Jugend hatte er nur gekämpft, wenn es sich gar nicht vermeiden ließ.
    »Onkel Clyde, bitte!«, bedrängte Josselyn ihn wei ter. »Du kennst Owain doch genauso gut wie ich. Hin dere ihn daran, die Engländer abzuschlachten. Er ist von der Macht besessen und…«
    »Genug!«, fiel Clyde ihr ins Wort. »Du brauchst mir nicht zu sagen, was für ein Mann Owain ist. Trotzdem kann ich nicht mit dem Feind gemeinsame Sache machen. Ich kann nicht gegen mein eigenes Volk kämpfen.« Seine Atemzüge hörten sich in der leeren Halle sehr laut an. »Ich kann mich nicht mit den Engländern verbünden, aber… aber ich werde mich nicht an Owains Überfall beteiligen.« Er stieß einen schweren Seufzer aus. »Mehr darfst du nicht von mir verlangen.«
    Josselyn nickte einsichtig. »Ich muss Rand benach richtigen und…«
    Clyde hob warnend die Hand. »Mit deinem Verrat will ich nichts zu tun haben. Das musst du mit dei nem eigenen Gewi s sen abmachen.« Mit diesen Wor ten verließ er resigniert den Raum.
    Sie bedauerte ihren Onkel, dessen vertraute Welt zerfiel, aber ihre Hauptsorge galt Rand. Wie könnte sie ihn warnen?
    Es erwies sich als unmöglich.
    Innerhalb einer Stunde waren Owains Männer marschbereit. Sogar Rhys saß auf einem Pony, obwohl sein Vater ihm verboten hatte, die Soldaten zu beglei ten. Als Clyde verkündete, dass er an diesem Kampf nicht teilnehmen werde, machte Owain ke i nen Hehl aus seiner Verachtung.
    »Mein Vater hat sich geirrt, als er in Euch einen wertvollen Verbündeten sah. Aber was soll’s? Wenn wir – die Männer von Afon Bryn – den Feind besiegt und vertrieben haben, werdet Ihr Eure Entscheidung bereuen, doch dann wird es zu spät sein.« Er schlug sich mit der Faust auf die Brust. »Auch Carreg Du wird uns gehören! Ich bin Owain ap Madoc, und alle werden vor mir erzittern!«
    Seine Männer klatschten Beifall. Berauscht von sei nen eigenen Worten, deutete er auf Josselyn, die inwendig vor Furcht zitterte, nach außen hin jedoch bemerkenswerte Ruhe vo r täuschte. »Wir nehmen sie und ihren Bastard mit, um die Sicherheit der Frauen und Kinder zu gewährleisten, die wir hier schutzlos zurücklassen.«
    Clyde runzelte die Stirn. »Das ist nicht notwendig. Wir we r den Frauen und Kinder beschützen.«
    »Und das sollen wir glauben, nachdem Ihr uns an einem Tag wie heute im Stich lasst?«, schnaubte Owain. »Außerdem hat sie Verrat begangen.« Seine Hand umschloss den Schwertgriff. »Sie und das Balg kommen mit!«
    Die Männer von Carreg Du scharten sich um Clyde, die von Afon Bryn um Owain. Um zu verhindern, dass ihretwegen Blut

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