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Die Braut von Rosecliff

Die Braut von Rosecliff

Titel: Die Braut von Rosecliff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rexanne Becnel
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mich zu verwöhnen.« Rand zog seine Handschuhe aus und hängte seinen Schwertgurt an einen Haken. »Ich wer de zuerst baden, dann essen. Komm, hilf mir beim Ausziehen, Josselyn. Und stell das Essen näher ans Fe u er, damit es warm…«Er runzelte die Stirn. »Wa rum brennt kein Feuer?«
    »Wolltet Ihr ein Feuer? Ihr habt nichts davon er wähnt.«
    »Vielleicht hast du ja nur deshalb kein Feuer im Kamin g e macht, weil du lieber ein Feuer in mir entfa chen möchtest.« Seine Augen glitten hungrig über ihren Körper. »Das dürfte dir nicht schwer fallen, denn die Funken sprühen schon.«
    Er ist mein Feind, und ich hasse ihn! Josselyn warf ihm einen Blick tiefer Verachtung zu. »Hat Euer Bruder genauso b e schränkte Interessen wie Ihr? Sieht er in jeder Frau auch nur ein Lusto b jekt?«
    Ihre Worte ernüchterten ihn ein wenig. »Ich befürchte, dass du Jasper richtig beschrieben hast jedenfalls genießt er den Ruf, ein unverbesserlicher Weiberheld zu sein. Was hingegen mich betrifft, so sehe ich in dir wesentlich mehr als ein bloßes Lustob jekt.«
    »Selbstverständlich – ich bin auch ein nützliches Werkzeug, das Ihr einsetzen könnt, um Eure politi schen Ziele zu erre i chen.«
    »Ich dachte eher daran, dass du eine nützliche Magd a b gibst, die mir Schmutz und Schweiß abwa schen kann!«
    »Eine Magd?«, rief Josselyn empört.
    »Lass mich ausreden. Ich sehe in dir auch eine tüch tige Übe r setzerin und Lehrerin.«
    Seine Worte klangen so aufrichtig, dass sie etwas besänftigt war. Doch das hielt nicht lange an, denn Rand warf sich in seinen Lehnstuhl und streckte ihr ein gestiefeltes Bein entg e gen. »Im Augenblick brau che ich aber weder die Übersetzerin noch die Lehre rin, sondern die Magd. Also, Magd, komm her und zieh deinen Herrn aus, damit er baden kann, bevor das Wasser kalt ist.«
    Irgendwie bezwang Josselyn ihre Wut, irgendwie widerstand sie der Versuchung, ihn mit seinem eige nen Schwert zu entmannen. Diesen Kampf hatten sie schon einmal ausgefoc h ten, und sie wusste, dass sie ihn nicht gewinnen konnte. Deshalb zog sie ihn rasch aus. Stiefel, Strümpfe, Harnisch, Hemd und Hose.
    »Mit dem Rest kommt Ihr wohl allein zurecht«, murmelte sie und kehrte ihm den Rücken zu. Sie hatte nicht die Absicht, seine Unterhose anzurühren.
    »Ich möchte aber, dass du mir hilfst«, sagte Rand mit rauer Stimme.
    Josselyn schluckte. Unterdrücke die Gefühle, die er in dir weckt, sobald du ihn berührst. Denk nur daran, dass du ihm entkommen musst! Sie drehte sich um, hielt ihren Blick aber starr auf sein Gesicht gerichtet. »Ich kenne mich mit den Sitten der Norma n nen nicht aus. Muss eine Ehefrau ihren Mann auf diese Weise bedienen? Wird Euer Bruder von mir erwarten, dass ich dieses Ritual vollziehe?«
    Bei der Erwähnung seines Bruders runzelte er die Stirn, was sie mit Genugtuung zur Kenntnis nahm. »Soll ich dieses Bad e ritual mit Euch üben, damit ich später Euren Bruder zufrieden stellen kann?«, fuhr sie honigsüß fort.
    Rand knirschte mit den Zähnen. »Ich hatte noch nie eine Eh e frau und weiß deshalb nicht, ob und in wel cher Weise sie ihren Männern behilflich sind. Wahr scheinlich ist das von Ehepaar zu Ehepaar verschie den.« Ohne sie aus den Augen zu lassen, streifte er langsam seine Unterhose ab.
    Josselyn zwang sich, nur in sein Gesicht zu schau en. Er wol l te sie provozieren, aber sie würde ihn nicht gewinnen lassen, obwohl sie ihn nur zu gern ganz nackt g e sehen hätte. Um der Versuchung nicht doch noch zu erliegen, zählte sie rückwärts, zuerst auf Walisisch, dann auf Franz ö sisch, dann auf Englisch, bis Rand leise fluchend in die Wanne stieg.
    Sie atmete tief durch und streckte ihre steifen Fin ger, die sie zu Fäusten geballt hatte. Ihre Handflächen schmerzten, weil sie die Nägel tief in die Haut gegra ben hatte, doch das war nicht weiter schlimm. Sie hatte ihm widerstanden, und nur das zäh l te!
    Jetzt würde sie herausfinden, ob Rand ihr widerstehen konnte!
    »Nun, wie badet eine Normannin ihren Mann?« Sie trat dicht an die Wanne heran und wiegte sich leicht in den Hüften.
    Er stieß wieder einen Fluch aus, diesmal in rauem Englisch. »Als Erstes macht sie Feuer im Kamin!«
    »Wie Ihr wünscht!« Sie schenkte ihm ein süßes Lächeln und machte sich an die Arbeit. Die kleinen Zweige, die schon o r dentlich aufgeschichtet waren, brannten sofort lichterloh, und nach kurzer Zeit konnte sie größere Scheite nachlegen.
    Rand saß währenddessen regungslos in der Wanne.

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