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Die Braut von Rosecliff

Die Braut von Rosecliff

Titel: Die Braut von Rosecliff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rexanne Becnel
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vielleicht noch eine Weile hier im Lager bleiben. Jedenfalls soll er das glauben.«
    »Ich werde es ihr ausrichten«, versprach das Kind. »Mach dir keine Sorgen, Josselyn. Wir werden dich befreien, und wir we r den diese verdammten Englän der auf ihre Schiffe treiben und blutüberströmt zu ihrem König zurückschicken!« Rhonwen winkte ihrer Freundin zu und verschwand mit flatterndem Rock im Wald.
    »Was hat sie zuletzt gesagt? Ich habe etwas von Engländern und Schiffen verstanden.«
    »Ihr Vater wurde von Engländern ermordet, und sie hat sich geschworen, ihn zu rächen.«
    »Ein blutrünstiges kleines Ding!«
    »Aus gutem Grunde… Jedenfalls wird sie meiner Tante s a gen, was ich benötige. Ihr braucht also keinen Eurer Männer nach Carreg Du zu schicken.«
    »Da fällt mir aber ein Stein vom Herzen«, spottete Rand. »Vielleicht verrätst du mir jetzt, wohin du vor hin unterwegs warst?«
    Josselyn zuckte mit den Schultern. »Ich habe Euch gesucht, was denn sonst? Befürchtet Ihr, dass ich einen Fluchtversuch unternehmen könnte?«
    »Ich bin ganz sicher, dass du es versuchen würdest, wenn auch nur die geringste Erfolgschance bestün de.«
    Sie warf trotzig den Kopf zurück. »Natürlich!«
    Die untergehende Sonne brach zwischen den Wol ken hervor und verlieh Rands rabenschwarzen Haaren einen rötlichen Schimmer. Er sah unglaublich attraktiv aus… Josselyn räu s perte sich. »Ich kehre jetzt in die Küche zurück.«
    Er packte sie am Arm. »Du hast mir noch nicht erklärt, w a rum du mich gesucht hast.«
    Sie spürte seine Finger, und sofort liefen ihr heiße und kalte Schauer über den Rücken. Verzweifelt such te sie nach einer einleuchtenden Antwort. »Ich… ich hoffte, Euch überreden zu kö n nen, mich freizulassen… In meiner Naivität dachte ich, dass Ihr vielleicht einsehen würdet, wie absurd Euer Plan ist, mit Hilfe einer Geisel den Frieden zu sichern.«
    »Aha… und du hattest natürlich keine Ahnung, dass jemand sich im Wald versteckte?«
    »Woher hätte ich das wissen sollen?« Josselyn riss sich von ihm los. »Werdet Ihr mich freilassen?«
    Rand schüttelte den Kopf. »Nein.« Er musterte sie, so als wollte er ihren Wert abschätzen – für sich selbst oder für seinen Bruder? »Nein, ich werde dich vorerst behalten, damit meine Männer arbe i ten können, ohne ständig mit einem Angriff rechnen zu müssen.«
    »Ciffiaidd!« Wütend kehrte sie ihm den Rücken zu und entfernte sich mit großen Schritten. Rand folgte ihr gemächlich.
    »Hol mir etwas Essbares aus der Küche«, rief er ihr nach, »und sag Odo, dass ich heißes Wasser für ein Bad brauche. Dann erwa r te ich dich in meinem Quar tier. Deine Arbeit ist für heute noch nicht beendet.«
    Josselyn kickte einen Stein aus dem Weg. Viel lieber hätte sie ihn dem arroganten Engländer an den Kopf geworfen! Musste er sie so quälen? Nun gut, dann würde sie ihn ihrerseits quälen! Minde s tens drei Waf fen hatte sie entdeckt, die sie gegen ihn verwenden konnte, und sie würde hemmungslos Gebrauch von ihnen m a chen.
    Verwundbar machte ihn beispielsweise die Tatsa che, dass er ein Mann von Ehre und Anstand war. Diese Erfahrung hatte sie während ihrer kurzen Be kanntschaft mehr als einmal gewundert, denn früher hatte sie alle Engländer für gewissenlose Schurken gehalten. Ihre zweite Waffe war sein Plan, sie mit sei nem Br u der zu verheiraten. Er würde seiner künftigen Schwägerin nichts zu Leide tun, davon war sie überzeugt.
    Ihre dritte – und stärkste – Waffe musste sie aller dings sehr vorsichtig einsetzen, denn mit ihr könnte sie sich auch ins eig e ne Fleisch schneiden. Er begehrte sie, und wenn sie sein Blut in Wallung brachte, nur um ihm dann die Befriedigung seiner Lüste zu ver weigern, würde er Qualen leiden! Sie durfte fre i lich nicht schwach werden, und genau darin bestand das Pro b lem…
    Als sie atemlos die Küche erreichte, warf sie einen Blick z u rück. Rand war stehen geblieben, um mit Alan zu sprechen, aber er schaute plötzlich in ihre Richtung, und sofort klopfte ihr Herz zum Zersprin gen.
    Josselyn ballte die Fäuste und biss die Zähne zu sammen. Verdammt, sie durfte sich von diesen dunk len Augen nicht entwaffnen lassen! Sie würde ihm etwas zu essen bringen und beim Baden helfen, wenn er darauf bestand, aber sie würde stark bleiben. Nur dann hatte sie eine Chance, zu ihrer Familie zurück zukehren.
    Und zu Owain?
    Nein, entschied sie endgültig. Sie würde Owain nicht heir a ten. Sie konnte ihn

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