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Die brennende Gasse

Die brennende Gasse

Titel: Die brennende Gasse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Benson
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lachte. »Die Mensch in Crowe nicht! Zeig mir den nächsten Whirlpool.«
    » Später, Weib. Heute mußt du ihn dir erst verdienen. « Er nahm seine eigene Wasserflasche heraus, trank durstig und wischte sich dann ebenso achtlos wie sie vorher mit einem Zipfel seines T-Shirts den Schweiß ab. » So «, sagte er sachlich, » jetzt rede. «
    » Bist du sicher, daß du mich vorher nicht noch ein bißchen mehr foltern willst? «
    » Nein. Du siehst gequält genug aus. «
    » Tja, du hast mich durchschaut. «
    Tom wartete einen Moment und sagte dann: » Das setzt dir alles ganz schön zu, oder? «
    Ein über ihnen kreisender Falke erweckte Janies Aufmerksamkeit. Sie beschirmte ihre Augen und beobachtete, wie er ohne sichtbare Anstrengung nach seiner nächsten Mahlzeit spähte, für die er keinen Koch bezahlen mußte. Neidisch seufzte sie und sah dann wieder ihren lieben, vertrauten Gefährten an. » Ja, es setzt mir zu, in Ordnung. Bruce hat mir vor ein paar Tagen gesagt, ich sollte einfach alles stehen und liegen lassen, und irgendwohin rennen, wo man mich haben will. Vielleicht hat er recht. «
    Tom schnippte sich eine Mücke vom Arm und stieß ein ironisches » Hmph « aus. » Bolivien würde dich nehmen «, stellte er zur Wahl. » Madagaskar auch. Und sogar jemand, der von den Einwanderungsgesetzen sowenig versteht wie ich, könnte dich wahrscheinlich in gewisse zentralafrikanische Länder schleusen. Oder nach Indien, wenn du wirklich verzweifelt bist. «
    » Zu schade, daß ich dort nicht hinwill. «
    » Darüber bin ich eigentlich ganz froh. «
    Ihre Blicke trafen sich, und sie sahen sich einen Moment an.
    » Ich würde dich vermissen. «
    Endloses Schweigen. Dann fand Janie ihre Stimme wieder.
    » Eventuell ich dich auch … «
    Irgendwie mußte die Situation bereinigt werden, und wie immer schaffte Tom das mit einer Bemerkung, die ihn selbst ein wenig abwertete. » Ich meine, was würdest du mit all deinem Geld machen, wenn du es nicht mir geben müßtest? «
    » Vermutlich würde ich mir einen neuen Anwalt suchen. «
    Er lachte, und das klang vollkommen echt. » Na, wenigstens würde es innerhalb der Branche bleiben. Dafür muß man auch schon dankbar sein. « Dann wechselte er nahtlos das Thema un d r ettete sie beide. » Also, jetzt hast du mich hier raufgeschleppt, um zu reden … «
    Mit hochgezogenen Augenbrauen sagte sie: » Was das Schleppen betrifft, driften offensichtlich unsere Erinnerungen auseinander. «
    Dann ächzte sie laut, wandte den Blick ab und starrte zum Horizont. » Es kommt mir vor, als würde wieder alles über mir zusammenschlagen. «
    Nach einem kurzen Zögern legte er eine Hand auf ihre Schultern und begann, sie leicht zu massieren. » Deine rechtlichen Probleme werden sich mit der Zeit alle lösen. Ich kann dir nur zu Geduld raten. «
    » Ja – wenn ich nur rechtliche Probleme hätte. «
    » Meine Zulassung gilt halt für solche! «
    » Im Augenblick brauche ich keinen Anwalt, Tom, sondern einen Freund. «
    Jeder Humor verschwand aus Toms Stimme. » Janie, den hast du, das weißt du doch. Auch ohne Worte. «
    » Ich weiß. So habe ich das nicht gemeint. Tut mir leid. Ein wie guter Freund möchtest du heute sein? «
    Sofort wurde er wieder frech. » Welches Level dir gefällt. «
    » Nett und absolut verschwiegen? «
    » Verdammt. Und ich dachte, ich käme mit dir endlich weiter … «
    Unwillkürlich mußte sie lächeln. » Na ja, vielleicht nicht unbedingt die höchste Geheimhaltungsstufe. – Ich weiß wirklich nicht, was ich von all dem halten soll. « Sie öffnete ihren Rucksack und nahm Virtual Memorial heraus, und während sie ihn auf ihren Schoß nahm, erzählte sie Tom von der rätselhaften Kristina und deren gewagtem Eindringen in Janies Leben. Sie schilderte die faszinierende Herausforderung durch diese junge Frau, die Betsy viel ähnlicher sah, als Janie lieb war.
    » Es erinnert mich an: Mission Impossible. «
    » Und all das passiert hier auf Virtual Memorial, meinem neuen Haustier. Ich darf ihn nie allein lassen. «
    » Warum nicht? Knabbert er die Möbel an? «
    » Gott sei Dank nicht, und bislang scheint er auch in etwa stubenrein. « Sie klappte den Deckel auf, und der Bildschirm erwachte zum Leben. » Vermutlich, weil er eine Menge Probleme verursachen könnte, wenn er in die falschen Hände fiele. «
    Tom dachte ein paar Augenblicke nach. » Ist das der Grund, warum du dich nach deinem Testament und deiner Versicherung erkundigt und all deine Wertsachen in meinen

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