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Die brennende Gasse

Die brennende Gasse

Titel: Die brennende Gasse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Benson
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die wunderbaren Dinge, die sie noch anschauen mußten. Janie stolperte hinter ihr her, fühlte sich schwindlig und stützte sich beim Gehen mit einer Hand an der Wand ab. Endlich blieb Kristina vor einer speziellen Tür stehen und sagte mit offenkundigem Stolz: » Hier ist es. «
    Die Innenbeleuchtung schaltete sich automatisch ein, als sie die Klinke drückte, und strahlte so hell, daß es aussah wie gefiltertes Sonnenlicht. Sie war so angenehm, daß sie Janie wieder halbwegs ins Gleichgewicht brachte und gegen etwa noch kommende Dunkelheit wappnete. Sie betraten das Labor hinter der Tür.
    Janie verschlug das, was sie sah, völlig die Sprache. Sie stand im Eingang des großen weißen Raumes, und ihre Augen wanderten von Gegenstand zu Gegenstand. Sie bewunderte die reiche Ausstattung mit Instrumenten, Maschinen und Computern, die er enthielt. Ein solcher Spielplatz mußte auch dem anspruchsvollsten Forscher gefallen.
    » Das ist … wirklich bemerkenswert «, sagte sie andächtig.
    » Ich weiß – ein wundervoller Arbeitsplatz. Hier habe ich die DNS-Sequenz extrahiert. «
    Auf einer Arbeitsplatte stand ein geöffnetes Paket. Obenliegendes Füllmaterial verriet, daß es noch nicht ausgepackt war. Janie schaute hinein; lauter ungeöffnete kleinere Kartons befanden sich darin. An den Firmennamen auf den geschlossenen Verpackungen erkannte Janie, daß jeder irgendein Wunder moderner Technologie enthielt, vielleicht ein Instrument oder ein Meßgerät. Janie nahm einen der Kartons und las die Beschreibung des Inhalts, der sich wie erwartet als das Beste seiner Art herausstellte, was für Geld zu haben war. Vorsichtig legte sie ihn wieder zurück und sagte: » Dabei ist offenbar noch gar nicht alles aufgestellt. Man kann kaum ahnen, was das für ein Labor sein wird, wenn mal alles angeschlossen an seinem Platz steht. «
    » Es wird unfaßbar sein. Ich kann es gar nicht erwarten. «
    Ungläubig schüttelte Janie den Kopf. » Eine Sensation «, sagte sie.
    » Wundervoll. Jetzt verstehe ich, wieso Sie es geschafft haben, diese Arbeit so schnell zu erledigen. «
    » Ach, übrigens «, wies Kristina geradeaus, » da ist es. Ich meine, die antiken Antikörper in Schwefellösung. Jedenfalls das, was übrig ist. « Sie nickte in Richtung einer kleinen Kühlbox auf einer der Arbeitsplatten.
    Janie ging hin und öffnete sie. Sie enthielt ein verkorktes Becherglas mit vielleicht zwei Fingerbreit einer gelbgoldenen Flüssigkeit. Janie hob das Glas an und betrachtete es einen Moment. Dann stellte sie es wieder zurück. » Wissen Sie «, sagte sie, » das ist einfach das Erstaunlichste, was Sie hier drin gemacht haben. «
    » … wir … «, korrigierte Kristina sie. » Wenn Sie nicht das Originalmaterial beschafft hätten, hätte ich es nicht vervielfältigen können. «
    Nach einer langen Pause sagte Janie: » Vermutlich haben Sie recht. Es war eine gemeinsame Anstrengung. «
    » Die erste von vielen, hoffe ich. «
    Janie reagierte nicht so auf Kristinas freundliche Worte, wie die Jüngere es erwartet hatte. Sie blieb fast ausdruckslos, als sie sagte:
    » Ich bezweifle nicht, daß Sie und ich uns auf viele gemeinsame Arbeiten einstellen können. « Dann schlug sie ein wenig traurig die Augen nieder. » Aber ich bin sehr frustriert, weil ich weiß, daß diese Jungen nicht auch den Rest von dem bekommen werden, was sie brauchen. Nicht, ehe sich alles wieder beruhigt hat. Ein paar von ihnen überstehen die – die Unterbrechung vielleicht nicht – trotz allem, was wir bisher für sie tun konnten. «
    Sie wußten beide, daß das stimmte; es war ein sehr ernüchternder Gedanke. » Wir werden nicht viel mehr dagegen ausrichten können; mit dem Versand von Alejandros Mixtur haben wir getan, was wir konnten. Wenigstens werden sie damit eine Chance bekommen. Und das ist es, was wirklich zählt, jedenfalls für mich. Der Rest wird irgend jemand anderem überlassen sein – wer immer sich dafür verantwortlich fühlt. Aber sobald das Serum wirkt und der richtige genetische Strang abgesondert ist, wird die Gefahr weiterer gebrochener Knochen deutlich verringert sein. Und die Operationen haben eine Chance auf Erfolg. Dann, wenn die nächste Welle vorbei ist, wird es einen Ort geben, von dem aus man neu beginnen kann. «
    » Vielleicht gibt es da draußen dann nicht mehr viele › Jemande ‹, die etwas bewirken können. Letztes Mal wurden die › Jemande ‹ ziemlich ausgemerzt. «
    Kristina sah sie traurig an. » Ich weiß. Aber darauf haben

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