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Die brennende Gasse

Die brennende Gasse

Titel: Die brennende Gasse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Benson
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mit dir! « Das war Laudanum für die Seelen, während sie in den Frieden entschwanden, der auf der anderen Seite lag.
    Die Stunden vergingen wie Minuten. Die Verwundeten zählten schon mehr als tausend, als Alejandro aus dem Wald westlich der Straße das beharrliche Stampfen von Hufen hörte. Er erhob sich von der momentanen Versorgung, um zu sehen, wer da kam – denn es war gewiß mehr als ein Reiter. Noch waren sie zu weit entfernt, so daß er sie nicht erkennen konnte; aber die Pferde klangen frisch, und das bedeutete, daß es Feinde sein mußten. Die Pferde der Jacques würden inzwischen alle erschöpft sein, viele gewiß auch gefallen. Er sah sich nach Kate um, die auf der anderen Straßenseite für einen weiteren Sterbenden betete.
    » Kate! « schrie er.
    Sie blickte von ihrem Patienten auf.
    » Bring dich im Langhaus in Sicherheit! Diese Reiter gehören nicht zu uns. Eile dich, jetzt sofort! «
    » Aber, Père … «
    » Gehorche! «
    Sie raffte ihren blutigen Rock zusammen und rannte zwischen den Bäumen hindurch zum Langhaus.
    Nur Augenblicke nach ihrem Verschwinden ritten der Baron d e C oucy und Charles von Navarra selbst aus dem Wald. Sie lenkten ihre Pferde zwischen den Reihen der Verwundeten hindurch und achteten kaum darauf, nicht auf die zu treten, die bereits am Boden lagen. Sie kamen direkt auf Alejandro zu.
    » Seid Ihr der Medicus? «
    Schweigend starrte er vor sich hin.
    » Seid Ihr der Medicus? Karle hat uns von einer Frau berichtet. «
    Da er keine Antwort bekam, schaute Navarra zum Langhaus und wieder zurück und sah, daß Alejandros Züge sich spannten. » Er behauptete, ihr Vater sei ein Arzt. Antwortet mir, Mann, oder ich reite mitten durch diese Verwundeten. «
    Alejandro knurrte: » ja, der bin ich. «
    Charles von Navarra sprang von seinem Pferd. Der Baron folgte dichtauf, die Hand am Schwert, während der König von Navarra zielstrebig auf Alejandro zuging. Er zog seinen Ärmel hoch und legte eine tiefe Wunde in seinem Arm frei. » Dann werdet Ihr diese Wunde behandeln. Das ist mein Schwertarm, und ich brauche ihn noch! «
    Die Wunde war nicht so tief, daß Navarra Gefahr lief, den Arm zu verlieren; doch Alejandro wußte, daß sie diesem Schlächter erhebliche Schmerzen bereiten mußte. Er nahm den Arm in seine Hände und untersuchte ihn genauer. » Die beste Behandlung hierfür ist Ausbrennen und Nähen. « Er wies auf das erlöschende Feuer, das neue Nahrung brauchte. » Ihr könnt gern Euren Arm in das Feuer tauchen, um der Fäulnis vorzubeugen. Und jetzt, wenn Ihr gestattet, muß ich mich um Sterbende kümmern. «
    Er spürte die Spitze von Coucys Schwert unter seinem Kinn.
    » Seine Majestät hat verlangt, daß Ihr die Wunde behandelt. Dieses Bauernschwein kann warten. Und von mir aus auch verrecken. Aber der König wird behandelt! «
    » Zuerst brauche ich Euer Versprechen, daß Ihr meiner Tochter keinen Schaden zufügen werdet. Oder mir. Alle diese Unglücklichen brauchen mich dringend. «
    Navarra seufzte fast beiläufig. Alejandro wußte, daß es ihn beträchtliche Selbstbeherrschung kostete, nicht laut zu schreien. » Ich habe bereits Karle Schonung seiner Frau versprochen. Es wird mir nicht schaden, ihrem Vater dasselbe Versprechen zu geben. So habt denn mein Wort in beiden Fällen! « Er reckte den Arm und zog eine Grimasse. » Und jetzt zu dieser Wunde, wenn es Euch beliebt! «
    » Ich habe kein Laudanum. «
    » Verdammtes Laudanum! Ich wünsche nicht, daß mein Verstand in der Stunde meines größten Triumphs vernebelt wird. Näht mich einfach zusammen, und dann reite ich fort, um meinen Sieg zu feiern. «
    Alejandro sah sich um; er erblickte keine Rebellen, die ohne sofortige Hilfe sterben würden. » Folgt mir! « Er führte die beiden Männer durch den Wald.
    Als Kate das königliche Wappen auf Navarras Umhang erblickte, verzog sich ihr Gesicht vor rasendem Zorn; sie wollte schon vorwärts stürmen, da sah sie das Schwert in Alejandros Rücken.
    » Wir werden die Wunde des Königs behandeln, und dann verläßt er uns «, gab Alejandro ihr zu verstehen.
    Es fiel ihr sichtlich schwer, aber sie wich zurück.
    » Bringe mir Faden und Nadel! Halte die Nadel ins Feuer! «
    Er wusch die Wunde mit sauberem Wasser aus und entfernte den Schmutz des Schwertes, das sie geschlagen hatte. Dann nähte er die Ränder sorgfältig und ordentlich zusammen, während Navarras Schweiß auf seinen Umhang tropfte, als er gegen den qualvollen Schmerz ankämpfte. Alejandro legte auf die

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