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Die brennende Gasse

Die brennende Gasse

Titel: Die brennende Gasse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Benson
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Sie umklammerte die Hand ihres Sohnes, als wolle sie festhalten, was immer an Lebensgeistern noch in ihm steckte. Als die Mutter Janie sah, trat ein fast schmerzlicher Ausdruck von Erleichterung auf ihre Züge.
    » Oh, Gott sei Dank, daß Sie hier sind! Alle anderen scheinen einfach verschwunden zu sein. «
    Janie trat an das Bett und legte eine Hand auf die Schulter der verstörten Frau, obwohl sie wußte, daß das nur ein kleiner und unbedeutender Trost sein konnte. » Da draußen geht es allmählich verrückt zu «, sagte sie, mit dem Kopf auf die Tür weisend. » MR SAM … «
    » Soviel weiß ich auch «, unterbrach die Frau sie abrupt.
    Mrs.  Prives ’ Stimme klang ein wenig hilflos, und Janie hielt einen Moment inne.
    » Ist schon irgend jemand gekommen, um mit Ihnen zu sprechen? «
    » Nein. Es ist irgendwie überhaupt keiner mehr da. Allmählich kriege ich Angst – ich wünschte, ich wüßte, was hier eigentlich geschieht. «
    » Ich glaube, jeder, der weggehen konnte, hat das schon getan «, informierte Janie sie. » Und ich kann keinem verübeln, daß er verschwindet. Sobald ich hier fertig bin, werde ich auch nach, eh, nach Hause fahren. «
    » Aber wer kümmert sich dann um Abraham, wenn alle weglaufen? « Ihre Stimme war am Kippen.
    » Deswegen bin ich ja hier «, sagte Janie. » Man wird sich um ihn kümmern, das verspreche ich. «
    Sie öffnete ihre Tasche und nahm die kleine Phiole heraus, die sie mitgebracht hatte.
    Mrs.  Prives musterte das Gläschen mit besorgtem Blick. » Was ist das? « fragte sie nervös.
    Janie sagte das Einfachste, was ihr einfiel, in der Hoffnung, es werde ausreichen. » Das ist eine Genwäsche von einem Spender, den wir nach eingehender Suche gefunden haben. Hier drin ist ein Schnipsel DNS, der einen beschädigten Strang in Abrahams Genen ersetzen wird. Der Schaden ist schon vor langer Zeit passiert. Dies wird den Bruch nicht heilen, den er bereits hat; aber es kann verhindern, daß Abraham sich noch mehr Knochen bricht, und falls es doch noch mal vorkommt, werden es zumindest keine Trümmerbrüche mehr sein. Allerdings muß der Bruch, den er bereits hat, operiert werden … «
    » Oh, lieber Gott «, stöhnte Mrs.  Prives. » Aber … die Kontaminierung … wird es nicht gefährlich sein, jetzt, wo … «
    » Da, wo es gemacht wird, befindet er sich in einer sterilen Umgebung «, beruhigte Janie sie. » Bitte, jetzt müssen Sie mir unbedingt zuhören! « fuhr sie fort. » Ab heute bin ich nicht mehr erreichbar. Ich habe ein paar Vorkehrungen für Abraham getroffen. Heute nachmittag wird jemand von der Stiftung kommen und ihn zu deren medizinischer Einrichtung bringen! Er wird auf eine Spezialstation verlegt, wo noch andere Jungen mit ähnlichen Problemen liegen – sie alle werden wegen ihrer zersplitterten Knochen behandelt – zuerst mit derselben Genwäsche. Nachdem die ihre Wirkung getan hat, kommen die orthopädischen Chirurgen dran. Danach werden die Jungen weiter therapiert. «
    Janie prüfte die Fließgeschwindigkeit der Infusionsflüssigkeit und öffnete, da sie sie erhöhen wollte, das Ventil ein wenig. » Keiner hier erfährt etwas davon. Bei dem, was draußen los ist, wir d m an nicht versuchen, Sie aufzuhalten oder Ihnen Hindernisse in den Weg zu legen, wenn Sie ihn von hier wegbringen. Gehen Sie also einfach mit Ihrem Sohn und lassen ihn, wie ich schon sagte, verlegen. Ich weiß nicht, ob ich in der Lage sein werde, während dieser Behandlung bei ihm zu bleiben; aber ich versichere Ihnen, daß er in gute Hände kommt. Man wird alles tun, um die Schäden an seinen Wirbeln und seinem Rückenmark zu reparieren. «
    » Wie stehen die Chancen, daß … daß … «
    Janie wartete nicht darauf, daß Mrs.  Prives ihre Angst vor der Vollendung der Frage besiegte. Sie antwortete gleich und so freimütig wie möglich: » Fußball kann er vielleicht nicht mehr spielen. Aber er hat gute Chancen, wieder gehen zu können. «
    Mrs.  Prives, die noch immer mit den Tränen kämpfte, hielt sich eine Hand vor den Mund. Sie sah Abraham an und dann wieder Janie, die lächelte und sagte: » Sie können ruhig weinen. Es ist okay. «
    Und als die Mutter in erleichtertes Schluchzen ausbrach, beugte Janie sich vor und tätschelte sanft ihren Arm. » Viel Glück, Mrs.  Prives. Ich hoffe wirklich, daß Sie und alle, die Sie lieben, es überstehen. « Sie richtete sich auf, sah sich im Zimmer um und dann auf Abraham nieder. Es gab nichts mehr, was sie noch tun konnte oder

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