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Die brennende Gasse

Die brennende Gasse

Titel: Die brennende Gasse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Benson
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verspätet. Als sie sich einschaltete, war er längst da, lächelte eifrig von ihrem Computerbildschirm, eine Vision in kariertem Flanell.
    » Hübscher Pyjama «, sagte sie. » Ist der neu? «
    » Ja. Gefällt er dir? «
    » Chic. «
    » Bei Harrod ’ s war Ausverkauf. Für dich habe ich auch eine Kleinigkeit gekauft. In der Wäscheabteilung. «
    » Oooh, zeig sie mir! «
    » Nein. Das wird warten müssen, bis ich dir gegenüberstehe. «
    » Und das wird, wie ich dir erfreut berichten kann, nächsten Monat sein. «
    » Wirklich? Du liebe Güte, das ist toll! Wohin fahren wir? «
    » Du wirst es nie erraten. Island. «
    Seine Erregung klang ein wenig ab. » Da hast du recht. Darauf wäre ich nie gekommen. «
    » Das Reisebüro sagt, daß es dort wirklich wunderschön ist. «
    » Janie, es ist ein riesengroßer Felsblock. Mitten im Nirgendwo. «
    » Macht uns das etwas aus? Wir werden zu tun haben. Und das Reisebüro will mir einen Prospekt schicken. Wenn wir nicht beschäftigt sind, werden wir also wissen, was es sonst zu unternehmen gibt. «
    » Für wie lange kannst du weg? «
    » Fünf Tage, vielleicht sechs. «
    » Dann brauchen wir keine Prospekte. «
    Sie lachte. » Das habe ich auch gedacht. Das Reisebüro schickt mir in den nächsten paar Tagen die endgültigen Unterlagen. «
    » Gut. Du wirst sie mir faxen … «
    » Natürlich, sobald ich sie habe. « Sie schwieg einen Moment.
    » Himmel, wie ich dich vermisse! Ich weiß, das kommt nicht rüber durch die Leitung, aber ich hoffe, du weißt und fühlst es. Das ist obligatorisch! «
    » Ich fühle es «, bestätigte er. » Und ich vermisse dich auch. «
    » Tut mir leid, daß sich mein Anruf verspätet hat. «
    » Schon in Ordnung! Ich war sowieso nicht richtig müde. Seit ein paar Nächten wälze ich mich jetzt schon schlaflos herum und komme anscheinend nicht zur Ruhe – all diese Energie, die kein Ventil hat. «
    Sie kicherte ungezogen. » Stimmt etwas nicht mit deiner rechten Hand? «
    » Ha ha! Ich bin Linkshänder, weiß du nicht mehr? «
    » Ach ja. Es ist so lange her, daß ich ’ s vergessen habe. Wie auch immer, entschuldige bitte. Ich hatte eine wichtige Verabredung. «
    Nach einer kurzen Pause fügte sie hinzu: » Heute nachmittag war ich im Hebrew Book Depository. «
    Bruces Miene verfinsterte sich ein wenig. » Wozu? «
    » Ich denke daran, das Journal dort unterzubringen. «
    » Herrjemine, das schon wieder … du hast mir versprochen, nicht mehr so besessen davon zu sein. «
    » Das bin ich auch nicht – bloß vorsichtig. Ich mache mir Sorgen – was wäre, wenn ihm etwas passieren würde? So was könnte ich mir niemals verzeihen. «
    » Janie – was soll denn passieren? Du hast einen Feuermelder … und sagst, du wohnst in einem sehr sicheren Viertel … «
    » Ja, schon, aber nicht weit von hier hat es ein paar Einbrüche gegeben. Man weiß nie … «
    » Und natürlich wird ein Dieb nach einem alten, vermoderten Schinken Ausschau halten, wenn dein ganzer Schmuck im Haus ist. Hör mal, Janie – ich glaube nicht, daß du dir Sorgen machen mußt, es könnte abhanden kommen. «
    » Vielleicht nicht. Aber ich tu ’ s trotzdem. «
    » Also, das klingt ziemlich überflüssig. Aber es ist ja deine Angelegenheit. Ich denke nur, daß es eine Menge wichtigerer Dinge gibt, für die du im Augenblick deine Energie aufwenden könntest. «
    Auf einmal stockte das Gespräch.
    » Wo wir schon davon reden, hast du irgendwelche Neuigkeiten? « fing Bruce schließlich wieder an.
    Mit einem Seufzer antwortete Janie: » Hm … Tom hat mir mitgeteilt, daß der Antrag auf Wiederzulassung erneut abgelehnt wurde. «
    » Das tut mir leid für dich «, sagte Bruce leise. Er wartete einen langen Augenblick, bevor er die nächste Frage stellte. » Was hat er über die andere Sache herausgefunden? «
    » Noch nichts Wesentliches. «
    » Haben sie ihm irgendeine Andeutung gemacht, wann sie eine Entscheidung treffen würden? «
    » Nein. «
    » Das zieht sich ganz schön in die Länge. «
    Janie nickte zustimmend. » Ich hatte wirklich gehofft, ich wüßte inzwischen mehr über den Zeitpunkt. « Sie benutzte Toms Worte vom Vortag: » Wir werden uns wohl noch etwas gedulden müssen. «
    » Ja, sieht so aus. Es ist bloß schwer … aber danke, lieber Himmel, daß wir uns nächsten Monat sehen. Fühlt sich an, als hätte ich dich seit Ewigkeiten nicht mehr im Arm gehabt. Leibhaftig, meine ich. «
    Traurig lächelte sie. » Das stimmt ja auch. «
     
    E s dauerte stets

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