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Die brennende Gasse

Die brennende Gasse

Titel: Die brennende Gasse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Benson
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ich alles, was Sie mir mitteilen, streng vertraulich behandeln. «
    » Ist mir klar «, murmelte Janie, » und ich glaube Ihnen auch. Aber es gibt einige – potentiell – illegale Dinge, könnte man wohl sagen, die damit zusammenhängen. Auf einmal erwiese es sich als fatal, wenn Sie davon wüßten … zumindest teilweise. « Sie rutschte unbehaglich in ihrem Sessel herum. » Aber inzwischen bin ich der Meinung, daß das Objekt an einen sichereren Ort gebracht werden sollte als dort, wo es sich jetzt befindet. Und nach einer solchen Aufbewahrung sehe ich mich im Moment um. Sie sind meine erste Station. «
    Myra Ross warf Janie einen unerwartet strengen Blick zu, ungefähr so, als drohe sie ihr mit erhobenem Zeigefinger. » Sie müssen mir verraten, ob es gestohlen ist. Denn wenn das der Fall wäre, das verstehen Sie natürlich, können wir es niemals … «
    » Nein. Ich habe es nicht gestohlen. Und vermutlich hat es auch niemand anders gestohlen. Wie ich schon sagte, sehr lange Zeit war es für die Welt verloren. Bis – nun, ich möchte nur anmerken, daß der letzte Besitzer des Buches tot ist – er kam bei dem Feuer um, das sein Haus zerstörte. «
    Das war die Wahrheit, wenn auch etwas gedehnt. » Er hatte keine Erben. Als es passierte, habe ich das Buch gerettet. Sonst wäre es mit verbrannt. Ein unschätzbarer Verlust, glauben Sie mir! «
    » Wenn es so ist, wie Sie sagen, dann nimmt es jetzt sicher seinen richtigen Gang. « Myra lehnte sich zurück und musterte Janie ein paar Augenblicke, maß sie von Kopf bis Fuß. » Sie möchten Ihr Journal also vielleicht hier unterbringen. Verzeihen Sie, wenn ich s o u nverblümt rede, aber ich denke, Sie wünschen dafür eine Gegenleistung. So läuft das gewöhnlich. «
    » Was ich möchte, ist garantierter Zugang zu dem Journal – ganz gleich, wann. Und Ihr Versprechen, daß Sie es, wenn Sie es von mir erwerben, niemals an jemand anderen weiterverkaufen. «
    » Nun, den Zugang kann ich Ihnen nur dann versprechen, wenn das Depository geöffnet hat, es sei denn, Sie melden sich vorher an. Wir würden unser Bestes tun, um Ihnen entgegenzukommen, wenn Sie es hier unterbringen. Aber Sie verstehen, daß es Sicherheitsvorkehrungen gibt. «
    » Ja, natürlich. Das schwebt mir ja vor. «
    » Und was einen Verkauf betrifft – jeder Zweifel an Ihrer Eigentümerschaft würde auf uns übergehen, wenn wir es von Ihnen erstehen – also sind uns ohnehin die Hände gebunden. Aber der Besitzanspruch würde bei uns definitiv mehr Fragen aufwerfen als bei Ihnen – es wäre also vielleicht keine gute Idee, daß wir Eigentümer werden. Es besteht eine Menge anderer Möglichkeiten. Die erste, die mir einfällt, ist eine Vereinbarung, daß mehrere Einrichtungen wie unsere sich für eine vertraglich abgesicherte … › Dauerleihgabe ‹ einsetzen. Auf diese Weise würde das Buch immer Ihnen gehören. Wir würden es hier nur aufbewahren und ausstellen – jedoch bliebe es immer Ihr Besitz. Sie können darauf Kredit aufnehmen, wenn Sie Geld brauchen, es zu persönlichem Gebrauch zurücknehmen, wenn Sie das wünschen, und so weiter. Sicher haben Sie in Museen schon Plaketten gesehen, auf denen etwas steht wie › Leihgabe aus der Sammlung Soundso ‹. «
    » Ja, habe ich. Aber ich möchte nicht, daß mein Name offiziell erscheint. «
    » Dann könnte es lauten: › Anonyme Sammlung ‹, wenn Ihnen das lieber ist. «
    » Ja, entschieden. «
    » Das wäre kein Problem. So etwas ist durchaus üblich. Wenn nun die Vereinbarung für Sie zufriedenstellend ist und Sie beschließen, das Buch bei uns verwahren zu lassen, dann nehmen wir sofort eine Schätzung vor, um es angemessen zu versichern. Wie hoch haben Sie es zur Zeit versichert? «
    » Gar nicht, muß ich leider zugeben. Zumindest nicht außerhalb meiner normalen Hausratversicherung. «
    Mit tadelndem Blick fragte die Kuratorin: » Wie können Sie nachts schlafen, Dr.  Crowe? «
    Schuldbewußt schlug Janie die Augen nieder. » Ich weiß nicht. In manchen Nächten schlafe ich offen gestanden gar nicht. Das ist mit ein Grund für mein Hiersein. «
    » Nun, dann lassen Sie uns tun, was wir können, um dem abzuhelfen, ja? Bringen Sie mir diesen Schatz, damit ich ihn mir ansehen kann. Je eher, desto besser. Und seien Sie vorsichtig. «
     
    A n den Zeitunterschied gewöhnte Janie sich einfach nicht. Sie war noch bei der Arbeit, und Bruce machte sich fertig, um zu Bett zu gehen. Der Anruf war verabredet, aber sie hatte sich um ein paar Minuten

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