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Die brennende Gasse

Die brennende Gasse

Titel: Die brennende Gasse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Benson
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meine Ängste vor beruflicher Unzulänglichkeit gejammert und gestöhnt. Worüber wolltest du jammern und stöhnen? «
    » Eigentlich über gar nichts. Ich habe etwas ziemlich Aufregendes, das ich dir zeigen muß. «
    Flüchtig schaute er sich um und beugte sich näher zu ihr. » Hier? Ich meine, ich bin begeistert, aber hier ist es so öffentlich … «
    Janie konnte ein Kichern nicht unterdrücken. » Das halten wir aus, ja? Neulich sagtest du etwas von einer besonderen Spezialität. Hätte die Arbeit an einem speziellen Problem dieselbe Wirkung, selbst wenn sie nicht unbedingt mein Fachgebiet beträfe? «
    » Das hängt von dem Problem ab, aber ja, es wäre möglich. Hast du da was? «
    » Sieht so aus, es ist möglich, daß ich über ein neues Syndrom gestolpert bin. « Sie reichte ihm die Namensliste. » Alle diese Kinde r l eiden unter demselben › sehr seltenen ‹ Problem zersplitterter Knochen. Ich habe das bei einer Reise durch Big Dattie entdeckt – und mach dir keine Sorgen, ich hatte eine Genehmigung. «
    » Na, wenigstens das ist in Ordnung. «
    » Ich habe nicht illegal gegraben, sondern es mir abgewöhnt – auf Anraten meines Anwalts. «
    » Zweifellos wird dein Anwalt das zu schätzen wissen. «
    » Außer, daß es vielleicht sein Einkommen verringert? «
    » Er wird ’ s überleben. «
    » Mit mir oder ohne mich, da bin ich sicher. Jedenfalls habe ich diesen Tatbestand gefunden. Nicht einfach gebrochene Knochen, sondern zertrümmerte. Die Ähnlichkeit der Probleme, die sich aus diesen Traumata ergeben, ist nicht zu übersehen und kann kein Zufall sein. Ich habe sie nach Datum sortiert – sieh dir das an. « Sie reichte ihm eine Graphik, aus der das Muster der Unfälle hervorging. » Es gibt da einen ganz plötzlichen Anstieg von Häufigkeit. «
    Die Graphik wies eine dramatische Spitze auf. » Und in all den Fällen, von denen ich bis jetzt gelesen habe, ist eine wirklich auffallende Ähnlichkeit die, daß die Verletzungen allein die Schwere der Probleme nicht erklären können. «
    » Was willst du damit sagen? «
    » Daß es da eine angeborene Schwäche geben muß. Etwas, das eine Anfälligkeit für spontane, unerklärliche Brüche verursacht. Vielleicht genetisch. Aber es könnte auch auf einer Krankheit basieren. Und aus den Akten dieser Kinder geht nichts hervor, daß sich irgend jemand sonst damit befaßt. Also – das würde die Sache doch interessant machen, oder? «
    » Vermutlich. Du müßtest dich mit jemandem zusammentun, der auf diese Art von Skelettproblemen spezialisiert ist. «
     
    » Was glaubst du, wie schwer das sein wird? Ich schnappe mir einfach jemanden von einer Ölbohrinsel. «
    Sie hatte erwartet, daß Tom lachen würde, doch statt dessen runzelte er die Stirn. » Janie, ich glaube, das könnte etwas werden. Es könnte eine gute Idee sein, sich dieses … Muster genauer anzusehen. Du mußt mich allerdings über alles, was du tust, auf dem laufenden halten. Ob es reichen wird, um deine Wiederzulassung zu erreichen – tja, das weiß ich nicht. Der Weg ist weit. «
    Ihr Gesicht wurde nachdenklich. Und dann entschlossen. » Vielleicht. Aber verdammt, ich muß ihn gehen. Die Arbeit, die ich jetzt tue, bedeutet mir absolut nichts. Und ob diese neue Sache nun zu meiner Wiederzulassung führt oder nicht – sie ist eine Chance, für eine Menge Leute etwas Gutes zu tun. Deswegen habe ich überhaupt Medizin studiert. Anscheinend ist es mir irgendwo abhanden gekommen. Ich will das aber nicht endgültig vergessen. «
     
    C aroline Porter Rosow saß auf einem Stuhl an ihrem Küchentisch, ein Bein ausgestreckt, einen Fuß auf einem Plastiktuch, das Janies Schoß bedeckte. Sie drehte den Fuß leicht, damit Janie den Stumpf des teilweise amputierten kleinen Zehs sehen konnte, der noch nach einem Jahr empfindlich war. Janie trug Bioschutz-Handschuhe und bewegte das, was von dem Zeh übrig war, mit den Fingern von einer Seite zur anderen.
    Während der Untersuchung plauderte sie, teilweise, um Caroline von der unangenehmen Berührung abzulenken, teilweise, weil es Neuigkeiten mitzuteilen gab. Nach ihrer verstörenden Erfahrung in England waren sie weit mehr als Freundinnen, und es gab wenig Geheimnisse zwischen ihnen. » Nun, sieht so aus, als würde es in meinem Leben wieder Sex geben. «
    » Du hast dir doch nicht etwa eines von diesen – Dingern gekauft, oder? «
    » Nein, du Klugscheißerin! Die Frau im Reisebüro sagt, daß es für Island jede Menge Visa gibt. Bruce und ich

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