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Die brennende Gasse

Die brennende Gasse

Titel: Die brennende Gasse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Benson
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werden uns da treffen – nächsten Monat. «
    » Janie, das ist ja fabelhaft … «
    » Ich weiß, bin schon ganz aufgeregt. Aber Bruce war ein bißchen enttäuscht, als er erfuhr, daß es Island sein würde. «
    » Nun, die Hauptattraktion sind Vulkane … vergiß also nicht, einen Regenschirm einzupacken. Einen ganz großen, und feuerfest muß er sein. Es handelt sich doch nicht zufällig um dieselbe Reiseagentur, die den Flug nach London organisiert hat, oder? «
    Janie bewegte einen anderen Zeh von Caroline, etwas kräftiger als den vorigen, und dann wieder den Stumpf. » Doch, genau die. «
    » Oje … «
    » Da kann unmöglich was passieren. Island besteht aus Felsen, vergiß das nicht. Ich kann also nichts ausgraben. « Sie bewegte de n g anzen vorderen Teil von Carolines Fuß. »Das tut doch nicht weh, oder?«
    »Nur ein kleines biß chen. « Sie zuckte leicht zusammen und bewegte sich auf ihrem Stuhl, als hätte eine Verschiebung der Wirbelsäule Auswirkungen auf ihren Fuß. » Himmel, es wird wirklich Zeit, daß ihr beide mal wieder zusammenkommt. Wie lange ist das jetzt her? «
    » Vier Monate. Seit Mexiko. Und ich brauche dir nicht zu sagen, daß Island nur eine Verbesserung sein kann. « Jetzt bewegte Janie den Zeh auf und nieder. » Tut er mehr weh als letzte Woche? «
    » Nein. « Erneut durchfuhr es sie. » Ich habe gelogen. Doch. Aber hauptsächlich, wenn es regnet. Und wenn du ihn bewegst. Sonst nicht. «
    » Tat er weh, wenn es regnete, bevor du krank warst? «
    » Manchmal. «
    » Aha. Nun ja, das könnte es erklären. Das seltsame Phänomen des Phantomschmerzes. « Sie trennte den Rest des kleinen Zehs von den übrigen und sah sich das Fleisch dazwischen an. » Hier ist eine Rötung. Das gefällt mir nicht recht. Wie fühlt es sich an, wenn du Schuhe trägst? «
    » So unangenehm wie eh und je. Sie drücken immer noch alle. «
    » Selbst mit den Schaumpolstern? «
    » Das macht keinen großen Unterschied. Es hilft, aber ich spüre trotzdem etwas. Echt, ich würde morden, um wieder ein Paar schöne, hochhackige Schuhe tragen zu können. «
    » Ich fürchte, die Zeiten für aufreizende Pumps sind vorbei, Herzchen. Tut mir leid. Immerhin hast du den Fuß nicht verloren … und du kannst ja meinetwegen Netzstrümpfe tragen, wenn es dich überkommt. « Liebevoll tätschelte sie die Seite von Carolines Fuß und ließ sie dann los. » So, und jetzt zeig mir deine Hände. «
    Caroline streckte die sommersprossige Linke aus und präsentierte verschwörerisch ihren Ehering. Spöttisch spreizte sie die Finger und lachte. Janie klopfte ihr leicht auf den Handrücken und legte ihn dann auf ihren eigenen, um ihn sich anzusehen.
    » Okay, ich bin eifersüchtig «, sagte Janie. » Bist du glücklich? Dein Mann kommt nach Hause, meiner nicht. Deiner hat dich geheiratet. Meiner sagt, er würde mich heiraten, wenn er je einreisen darf. Aber habe ich einen Ring? Nein. «
    Caroline lachte leise und schüttelte den Kopf. » Meine Güte, wie wichtig wir uns nehmen … du brauchst wirklich einen anderen Job. «
    » Ja, ich denke schon … « Janie schlug die Augen gen Himmel. Sie drehte Carolines Hand um und untersuchte die Innenfläche. Es gab nichts Unerwartetes – die dunklen Flecken waren alle verschwunden, und da, wo sich ein oder zwei Beulen befunden hatten, erkannte sie nur schwache Narben. » Sieht wirklich gut aus. Du hast deine Hände ordentlich gepflegt. Ich hatte Angst, dein Körper würde überreagieren, als sie dir den Identitätssensor eingepflanzt haben, weil dein Immunsystem von der Pest so angegriffen war. Aber das ist nicht passiert – alles paletti! «
    Caroline zog ihre Hand abrupt zurück. » Das ist fast ein Jahr her. Wieso hast du mir von dieser Sorge nicht eher erzählt? «
    Nach einer kurzen Pause gestand Janie: » Ich wollte dich nicht beunruhigen. Du wußtest ja, worauf du achten solltest, oder? «
    » Ja, aber nicht, was es bedeuten könnte. «
    » Na ja, es ist ja nichts passiert. Also sei unbesorgt. «
    » Aber ich mache mir nun mal Sorgen. Das weißt du doch. «
    » Gott steh uns bei, wenn du mal Kinder kriegst. « Janie senkte die Stimme, damit Michael, Carolines Mann, sie nicht hören konnte.
    » Apropos, hast du deine Periode bekommen? «
    Caroline verzog unsicher ihre Miene und schüttelte verneinend den Kopf.
    » Wow! Nun ja, vielleicht … um wieviel bist du zu spät dran? «
    » Erst einen Tag. «
    » Na, ich drücke dir die Daumen. «
    » Danke. «
    Caroline war in London so

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